Eignung einer Messung der Herzratenvariabilität zur Validierung ...
Ramona S. Curteanu Hochschule München 4.6.2 Fehlerfortpflanzung Wie robust die Parameter auf bestimmte Ausreißerwerte bzw. Artefakte reagieren können, soll im folgenden Abschnitt erläutert werden. Der dazu gewählte Ansatz ist die Fehlerrech- nung aus der Messtechnik, wie es in der DIN Norm 1319 ausgeführt wird. Bei der Messung der physiologischen Parameter muss man die Tatsache berücksichtigen, dass alle Messwerte und die aus den Messwerten berechneten Ergebnisse immer mit Fehlern behaftet sind. Die Messwerte sind hier die RR-Intervalle und die daraus berechneten Ergebnisse sind die Parameter HR und RMSSD. Es gibt zwei Arten von Fehlern: systematische und zufällige Fehler. 1. Systematische Fehler: sind reproduzierbar und geben über die „Güte“ des Messgerätes Auskunft. Eine Verkleinerung dieses Fehlers ist nur durch die Verbesserung des Messsystems möglich. 2. Zufällige Fehler: sind reproduzierbar und beeinträchtigen die Messung in ihrer Genauigkeit. Eine Verkleinerung dieses Fehlers ist durch eine größere Anzahl von Messungen möglich. Die zufälligen Fehler (absolute Fehler) lassen sich rechnerisch mit dem Gauss’schen Fehlerfortpflanzungsgesetzt ermitteln: ∆f(x, y) = ∂f ( ∂x Der mittlere Fehler rechnet sich wie folgt Legende 32 4.6. Robustheitsprüfung ∆x = 2 · ∆x) + ( ∂f ∂y t · d √ n d = Stichprobenstandardabweichung n = Anzahl der Messwerte t = gibt die „Breite“ des Intervalls an 2 · ∆y) (4.10) (4.11)
Ramona S. Curteanu Hochschule München Hier wird t = 3 gesetzt, d.h. es liegen 99,7% aller durch Wiederholung der Messung ermittelten x innerhalb x + ∆x. In Abschnitt 5.6 werden die Parameter HR und RMSSD auf zufällige Fehler untersucht und die absoluten und relativen Fehler werden für ein fiktives Beispiel ermittelt. 4.6. Robustheitsprüfung 33