24.10.2013 Aufrufe

Quartiersanalyse Griesheim Süd - Frankfurt am Main

Quartiersanalyse Griesheim Süd - Frankfurt am Main

Quartiersanalyse Griesheim Süd - Frankfurt am Main

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.2 Zus<strong>am</strong>menleben und Kontakte<br />

Die Befragten sind überwiegend<br />

kontaktfreudig<br />

3.2 Zus<strong>am</strong>menleben und Kontakte<br />

Tabelle 3-7 Kontakte zu anderen Bewohnern<br />

Die Befragten … n=80<br />

haben viele Kontakte 42 (52,5%)<br />

haben eher weniger Kontakte 26 (32,5%)<br />

Mehr als die Hälfte der Befragten antwortet,<br />

viele Kontakte zu anderen F<strong>am</strong>ilien,<br />

nennen anderes 11 (13,8%)<br />

Bewohnern, Gleichaltrigen im Gebiet zu<br />

haben. Dies sind etwas mehr Deutsche<br />

machen keine Angaben 1 ( 1,2%)<br />

(58%) als Befragte mit Migrationshinweisen bzw. anderen Nationalitäten (49%). Knapp jeder<br />

Dritte sagt, eher weniger Kontakte zu haben. Dies sind etwa doppelt so viele Befragte mit<br />

anderen Nationalitäten (40%) als deutsche Befragte (21%). Dabei dürften auch andere<br />

Vorstellungen von „vielen“ und „eher wenigen“ Kontakten eine Rolle spielen.<br />

Die Befragten erläutern teilweise, durch welche Personen und Zus<strong>am</strong>menhänge sie viele<br />

Kontakte bekommen haben: Durch Bewohner im Haus und in der Nachbarschaft, durch ihr<br />

Kind bzw. ihre Kinder, durch Spielplatzbesuche, soziale Einrichtungen für Kinder und<br />

Jugendliche, durch ebenfalls im Gebiet wohnende F<strong>am</strong>ilienangehörige und Verwandte,<br />

durch berufliche Tätigkeiten, durch Mitgliedschaft in einer Gemeinde und/oder in Vereinen<br />

oder durch das Ausführen von Hunden („auf der Hundelaufstrecke <strong>am</strong> <strong>Main</strong> kommt man<br />

immer ins Gespräch“). Viele Kontakte zu haben bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass die<br />

Kontakte als ausreichend oder zufriedenstellend empfunden werden. Enttäuschende<br />

Anklänge finden sich hier bei Befragten anderer Nationalitäten („Deutsche schließen<br />

Wohnung zu, Italiener sind anders“) als auch bei Befragten aus anderen Regionen<br />

Deutschlands: „das allgemein Herzliche fehlt, wie ich es gewohnt bin. Ich habe mich als<br />

kontaktfreudig und aufgeschlossen gesehen und bin hier an Grenzen gestoßen.“<br />

Zu dem Drittel der Befragten, die eher weniger Kontakte im Wohngebiet haben, gehören:<br />

• (junge) Bewohner in Studium oder Ausbildung, die ihre Kontakte überwiegend in<br />

diesen Zus<strong>am</strong>menhängen pflegen,<br />

• relativ neue Bewohner, die noch etwas Zeit brauchen, um Kontakte zu knüpfen<br />

• langjährige Bewohner, die sich durch Mieterwechsel an immer neue Bewohner<br />

gewöhnen müssen<br />

Im Wohngebiet „Auf dem Schafberg“ haben sich die Kontakte mit dem Wechsel von<br />

Mietern insbesondere für Bewohner mit langer Wohndauer in negativer Weise verändert.<br />

„Hier schottet sich alles ab. Ich bin der einzige Deutsche im Haus. Die Ausländer wollen<br />

keinen Kontakt“. Allerdings empfinden dies langjährige Bewohner anderer Nationalitäten<br />

genauso. „Insges<strong>am</strong>t ist es keine Nachbarschaft, nicht einmal gegenseitiges Grüßen“.<br />

„Zwischen meinen Landsleuten gab es früher viel Kontakt. Seit 20 Jahren ist jeder für sich,<br />

das ist nicht gut.“ Inzwischen haben sich hier verschiedene Lebensstile herausgebildet, die<br />

nicht mehr in dieses Bild und die Gepflogenheiten im Herkunftsland passen.<br />

Andere Befragte schreiben deutschen Bewohnern pauschal ein negatives Kontaktverhalten<br />

zu: „Es ist wie andere Plätze in Deutschland auch. In Deutschland hat man fast keine<br />

Kontakte.“<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!