Quartiersanalyse Griesheim Süd - Frankfurt am Main

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5 Lokale Akteure und Experten Die Möglichkeiten zur Nahversorgung werden (bis auf eine Ausnahme) als sehr gut bis gut bezeichnet („viele kleine Läden, Alte Falterstraße hat ziemlich viel, es ist alles da“), auch wenn mittlerweile weniger Fachgeschäfte vorhanden sind und die Anzahl der „Billigläden“ zugenommen hat. Problematisiert wird die Zunahme von Wettbüros und Internetcafés. Vom Verkehr belastet sei insbesondere der Griesheimer Stadtweg, weil hier zu schnell gefahren werde. An anderen Stellen im Gebiet entsteht während der Hol- und Bringzeiten vor Kinderbetreuungseinrichtungen reger Autoverkehr, da viele Kinder mit dem PKW von einem Ort zum nächsten gefahren werden. Die Einschätzungen der lokalen Akteure und Experten zum Zusammenleben in Griesheim- Süd reichen von „akzeptables Niveau“, „im Kleinen gut“, „Verbesserungen im Laufe der Zeit“ über „Einzelprobleme“, „teilweise Ignoranz“, „Integrationswille fehlt“, „Integration muss gefördert werden“ bis hin zu „im Moment sehr schwierig“, „Zusammenleben existiert nicht wirklich“. Im Zusammenleben der verschiedenen Gruppen fehle es an Verständnis füreinander und im Umgang miteinander nehme die Respektlosigkeit zu. So gebe es auch körperliche Angriffe gegenüber der Polizei. Einzelne finden, dass sich eine zunehmende Kluft abzeichnet zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern in relativ gesicherten und in prekären Lebenssituationen. Manche Familien würden sich in der Arbeitslosigkeit einrichten, während im Gegensatz dazu alleinerziehende Mütter sehr oft aktiv seien und sich in ihrer Situation weiter entwickeln. Die Bereitschaft zum Engagement der lokalen Akteure und Experten wird überwiegend als gut bzw. groß eingeschätzt. „Gruppen sind hilfsbereit und präsentieren sich gern“. Einzelne finden allerdings, dass es „immer mehr zurück geht“, und die Identifikation zu wünschen übrig lasse. Der Zeitfaktor und hohe Arbeitsbelastungen erschweren es bereits Engagierten, sich in weitere interessante Aktivitäten einbinden zu können. Stärken des Gebietes Aus der Sicht der lokalen Akteure und Experten liegen die Stärken in Griesheim-Süd in der guten Wohn- und Infrastruktur mit den Möglichkeiten der Nahversorgung und der guten Verkehrsanbindung. Dies und der Zugang zum Mainufer macht das Wohnen und Leben in Griesheim-Süd angenehm. Darüber hinaus wird die soziale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Senioren positiv hervorgehoben. „Es ist alles da, was gebraucht wird“, „ein ruhiger Stadtteil“, „ein relativ harmonisches Viertel“, „soziales Leben ist präsent“. Auch das vielfältige Vereinsangebot und das Engagement der Vereine einschließlich der Moscheen, sowie der Stadtteilbibliothek werden zu den Stärken des Gebietes gezählt sowie die Mischung von alteingessenen Bewohnern, Zugezogenen und Migranten. 56
Schwächen und Risiken Schwächen und Risiken werden gesehen in 5 Lokale Akteure und Experten • unzureichenden Wohnungsgrößen für Familien mit Kindern • negativen Veränderungen bei den Möglichkeiten der Nahversorgung • S-Bahnhof und Unterführung, fehlende Barrierefreiheit („spaltet den Stadtteil“) • nur gering mögliche Naturerfahrungen für Kinder Durch negative Veränderungen der Infrastruktur und in der Zusammensetzung der Bewohner wird das Risiko gesehen, dass Besserverdienende das Wohngebiet verlassen bzw. verlassen könnten. Bezogen auf das Zusammenleben / Verhalten von Bewohnern werden folgende Schwächen und Risiken genannt: • die unzureichende Integration von Bewohnern mit anderen kulturellen Hintergründen („bei älteren Bewohnern geringe Akzeptanz von Ausländern, Ausländer grenzen sich zu stark ab“) • Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen von Bewohnern: zwischen jung und alt, zwischen Ur-Griesheimern und Zugezogenen. Dadurch bestehe das Risiko, dass sich Feindbilder entwickeln • die mangelnde Identifikation mit dem Stadtteil • die isolierte Lebenssituation einzelner älterer Bewohner • (einzelne) Jugendliche und junge Erwachsene ohne Fürsorge für ihre Familie Aktuelle Themen Hier haben sich insbesondere Leiter/Mitarbeiter sozialer Einrichtungen und des Sozialrathauses geäußert zu Themen bzw. Angeboten, die sie für das Gebiet als wichtig erachten: • Erweiterung der Tagesbetreuung für Kinder von 0 bis 12 Jahren • Angebot mehrsprachiger Erziehungsberatung • organisierter Treffpunkt von Eltern und Kindern (Mehrgenerationenhaus) • Tagespflegeangebote bei qualifizierten Pflegeeltern Weitere aktuelle Probleme / Themen sind • die vielen Jugendliche unter der Omega-Brücke („Masse an Jugendlichen wird immer größer“). Davon sind insbesondere die Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft beeinträchtigt durch von Jugendlichen verursachte Verschmutzungen und durch die Einnahme und das Dealen von Drogen • Interessenkonflikte am Mainufer 57
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Wohnen und Zusammenleben im Quartie
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