konzernjahresabschluss und konzernlagebericht 2002 - Infineon
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Risiken <strong>und</strong> Chancen<br />
Das Halbleitergeschäft ist gekennzeichnet durch eine hohe Zyklizität <strong>und</strong> bietet daher sowohl große<br />
Chancen als auch Risiken. Obwohl die Chip-Branche in den letzten 20 Jahren eine durchschnittliche jährliche<br />
Wachstumsrate weit über den meisten Old-Economy-Branchen hatte, umfasst dieser Durchschnitt<br />
sowohl extrem starke Wachstums- als auch Rezessionsjahre. Ergänzt wird diese Risikolage durch den sehr<br />
hohen Investitionsbedarf zur Absicherung der Marktstellung sowie des außerordentlich schnellen technologischen<br />
Wandels. Der sich auch in <strong>2002</strong> fortsetzende Nachfrageeinbruch bei Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
des Technologiesektors – insbesondere bei Halbleitern – <strong>und</strong> der dadurch verursachte Druck<br />
auf die Aktienkurse der Technologiefirmen veranschaulichen das Ausmaß der Volatilität in der Halbleiterindustrie.<br />
Das Risiko- <strong>und</strong> Chancenmanagementsystem von <strong>Infineon</strong><br />
Wir haben ein unternehmensweites Risiko- <strong>und</strong> Chancenmanagementsystem installiert, das uns in die<br />
Lage versetzt, sowohl die sich aus dem Markt heraus ergebenden Chancen als auch die mit ihrer Umsetzung<br />
verb<strong>und</strong>enen Risiken zu identifizieren bzw. zu antizipieren. Dieses System, das alle Bereiche umfasst,<br />
ist vom Abschlussprüfer geprüft worden. Dieser Ansatz <strong>und</strong> die zugehörige Berichterstattung geben der<br />
Unternehmensleitung die Möglichkeit, schnell <strong>und</strong> effektiv zu handeln. Das Risiko- <strong>und</strong> Chancenmanagementsystem<br />
ist umfassend in unserem Intranet dokumentiert <strong>und</strong> damit für unsere Mitarbeiter weltweit<br />
zugänglich.<br />
Dieses System, für das ein US-Patent beantragt wurde, ist ein Schlüsselelement unserer Betriebsaktivitäten.<br />
Das System basiert auf einem individuellen Monitoring, unterstützt durch entsprechende Managementprozesse,<br />
<strong>und</strong> ist in unsere Kernaktivitäten integriert. Es beginnt bei der strategischen Planung <strong>und</strong><br />
setzt sich über die Fertigung <strong>und</strong> den Vertrieb einschließlich des Forderungsmanagements fort. Als eine<br />
Erweiterung des Planungsprozesses in den Geschäftsbereichen, der Vertriebsorganisation, dem Fertigungs-<br />
Cluster <strong>und</strong> den Zentralbereichen dient das Risiko- <strong>und</strong> Chancenmanagementsystem zur Identifikation<br />
<strong>und</strong> Bewertung möglicher Abweichungen von erwarteten Entwicklungen. Neben der Identifikation <strong>und</strong><br />
Bewertung von wesentlichen Entwicklungen, die unser Geschäft beeinflussen können, wird das System<br />
auch herangezogen, um Aktivitäten zu priorisieren <strong>und</strong> zu implementieren, um Chancen besser zu nutzen<br />
<strong>und</strong> Risiken zu reduzieren.<br />
Die Geschäftseinheiten erstellen auf monatlicher Basis Risiken- <strong>und</strong> Chancenberichte, die den Kern<br />
des Risiko- <strong>und</strong> Chancenmanagementsystems darstellen. Die Berichte werden von den Chief Operating<br />
Decision Makers bewertet <strong>und</strong> sind Teil des monatlichen Berichtsprozesses. Im Zusammenhang mit<br />
Markt- <strong>und</strong> Wettbewerberanalysen sowie Benchmark-Untersuchungen werden diese Berichte vom Topmanagement<br />
als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage herangezogen.<br />
Wir haben eine Anzahl von Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen der aus den jeweiligen<br />
Betriebstätigkeiten resultierenden Hauptrisiken umgesetzt. Anstrengungen zur Implementierung von<br />
Maßnahmen zur Risikoreduktion sind ein integraler Bestandteil des <strong>Infineon</strong>-Risiko- <strong>und</strong> -Chancenmanagementsystems.<br />
Allerdings können nicht alle der oben erwähnten Risiken gleichmäßig mit internen Maßnahmen<br />
adressiert werden, da viele der identifizierten Risiken, wie z.B. Marktrisiken, externe Ursachen<br />
haben. Obgleich wir danach streben, wirksame Maßnahmen zur Behandlung von Risiken zu identifizieren<br />
<strong>und</strong> umzusetzen, kann es vorkommen, dass einzelne Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt haben,<br />
zum einen, weil das Risiko außerhalb unseres originären Einflussbereichs liegt, <strong>und</strong> zum anderen, weil<br />
spezifische Maßnahmen nicht richtig konzipiert bzw. umgesetzt werden.<br />
Gegen Produktrisiken haben wir ein Netz von Qualitätskontrollen eingerichtet, in das auch die<br />
wichtigsten Lieferanten einbezogen sind. Alle Standorte sind nach der Norm ISO 9000 bzw. QS 9000<br />
zertifiziert.<br />
Wir schützen uns mit Versicherungen weitgehend gegen Auswirkungen von Haftungsrisiken oder<br />
Schadensfällen auf die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage.<br />
Steuerliche, wettbewerbs-, patent-, umwelt- <strong>und</strong> börsenrechtliche Regelungen können ebenso Unternehmensrisiken<br />
beinhalten. Die Gesellschaft lässt sich deshalb umfassend von internen <strong>und</strong> externen<br />
Fachleuten beraten.<br />
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