Endbericht - TU Berlin
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6.6<br />
Untersuchungsgebiete<br />
– Beschaffenheit der<br />
Verkehrsmittel und<br />
Haltestellen<br />
Für einen effektiven Personentransport innerhalb<br />
einer Stadt spielt die Beschaffenheit der Bahnhöfe<br />
bzw. Haltestellen sowie der Transportmittel im<br />
ÖPNV eine wichtige Rolle. Durch den Netzcheck<br />
wurde bereits ein erstes Meinungsbild zur Beschaffenheit<br />
und Funktionalität der Haltestellen und<br />
Verkehrsmittel durch die Testfahrer erlangt. Diese<br />
Untersuchungen sollen aber noch detaillierter anhand<br />
von festen Qualitätskriterien an ausgewählten<br />
Haltestellen fortgeführt werden.<br />
In der europäischen Norm DIN EN 13816 (Ausgabe<br />
2002) wird durch die Definition und Festlegung<br />
von Leistungszielen und Messung die Servicequalität<br />
im ÖPNV geregelt. Um den Handlungsspielraum<br />
der Verkehrsdienstleistungsanbieter möglichst<br />
wenig einzuschränken, enthält die Norm<br />
jedoch keine konkreten Qualitätsanforderungen,<br />
diese müssen im Einzelfall abgestimmt werden.<br />
152<br />
Grundsätzlich kann hierdurch aber Qualität in den<br />
Bereichen Erschließung, Bedienung, Verbindung,<br />
Ausrüstung, Service und Umwelt bewertet werden<br />
(vgl. König 2012).<br />
Nach diesen Kriterien interessiert für den Kontext<br />
der zeitgerechten Stadt die Erschließungsqualität,<br />
die Bedienungsqualität und die Ausrüstungsqualität.<br />
Das Augenmerk liegt deshalb auf einer diskriminierungsfreieren<br />
und einfachen Zuwegung,<br />
einem leicht verständlichen Leitsystem, der Fahrgastinformation,<br />
der Aufenthaltsqualität an der<br />
Haltestelle, den Möglichkeiten des Fahrkartenerwerbs,<br />
der Sicherheit sowie der Verknüpfung mit<br />
anderen Verkehrsarten.<br />
Als Untersuchungsorte werden je Stadt jeweils ein<br />
in etwa vergleichbarer großer Umsteigebahnhof im<br />
Zentrumsbereich und je eine Haltestelle außerhalb<br />
des Stadtzentrums in den Untersuchungsgebieten<br />
ausgewählt, die bereits im Kapitel Daseinsvorsorge<br />
analysiert wurden. Somit befinden sich die Haltestellen<br />
in den jeweiligen Untersuchungsgebieten<br />
der beiden Städte.<br />
Ergebnisse Untersuchungsgebiete –<br />
Beschaffenheit von Verkehrsmitteln und<br />
Haltestellen<br />
Nach den allgemeinen Qualitätsmerkmalen, werden<br />
nun die konkreten Städte und die ausgesuchten<br />
Bahnhöfe mit Steckbriefen betrachtet.<br />
Mailand<br />
In den letzten Jahren sind die bewilligten Mittel<br />
für die barrierefreie Mobilität im ÖPNV Mailands<br />
gestiegen. Laut eigenen Informationen von ATM<br />
ist die Barrierefreiheit des U-Bahnnetzes für Menschen<br />
mit motorischen Behinderungen von 59 %<br />
am Jahresende 2010 auf 68 % am Ende des Jahres<br />
2011 gestiegen (vgl. ATM 2012a, S. 53ff.). Alle<br />
neuen U-Bahnhöfe werden mit taktilen (lateinisch<br />
tactilis = berührbar) Leitsystemen in den Böden,<br />
Pfaden und Landkarten ausgestattet. Damit stieg<br />
deren Zugänglichkeit für Fahrgäste mit Sehbehinderungen<br />
am Jahresende 2010 auf 58 % und am<br />
Ende des Jahres 2011 auf 63 %. Zudem gibt es<br />
an allen Stationen akustische Hinweise. Es gibt<br />
Bestrebungen alle 51 Straßenbahnlinien durch<br />
Niederflurbahnen zu ersetzen, die also keine Stufen<br />
aufweisen. 80 % der Buslinien haben bereits<br />
optische Anzeigesysteme, ebenso viele besitzen ein<br />
automatisches Hubsystem. Seit 2011 läuft ein pädagogisches<br />
Programm um die Mitarbeiter zu sensibilisieren<br />
(vgl. ATM 2012a, S. 53 ff.).<br />
Mailand - Cadorna FN in der Zona 1<br />
Das Centro Storico (Zona 1) ist das Zentrum Mailands,<br />
das seit ein paar Jahren mit einer Citymaut<br />
für PKW belegt ist. Das Gebiet Zona 1 ist gut an<br />
den ÖPNV angebunden und weist tagsüber keine<br />
Erschließungslücken auf (s. Abb. 92 Mailand