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Endbericht - TU Berlin

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Handlungsempfehlungen<br />

Anhand der Analyse der ÖPNV-Systeme beider<br />

Städte können Handlungsempfehlungen ausgesprochen<br />

werden, die nach Ansicht der Autoren<br />

besonders drängende Probleme behandeln. Bei<br />

den Handlungsempfehlungen muss darauf geachtet<br />

werden, ob sie zum jeweiligen System passen<br />

und umsetzbar sind.<br />

Im Untersuchungsfeld der Netzabdeckung als Indikator<br />

für die Erreichbarkeit haben beide Städte<br />

Handlungsbedarf. In Mailand ist die Nachtabdeckung<br />

an Werktagen eine der größten Einschränkungen<br />

im Sinne der zeitgerechten Stadt. Hier<br />

sollte dringend ein Mindestangebot an Nachtlinien<br />

unter der Woche angeboten und auch in Rahmen-<br />

und Entwicklungsplänen verankert werden. Das<br />

<strong>Berlin</strong>er Konzept der Nachtknoten kann dafür ein<br />

Vorbild sein. Auch die zeitliche Anbindung mancher<br />

Randstadtbereiche an das Zentrum sollten<br />

z.B. durch die Schaffung von Direktverbindungen<br />

in betroffene Gebiete verbessert werden.<br />

In <strong>Berlin</strong> zeigt die Netzabdeckung am Tag dagegen<br />

den größten Handlungsbedarf für den ÖPNV<br />

auf. Hier könnte kurzfristig durch Umlegung von<br />

Buslinien eine Verbesserung der Abdeckung geschaffen<br />

werden. Zudem sollten Parallelverkehre<br />

bzw. gemeinsame Linienabschnitte reduziert werden.<br />

Langfristig werden auch Investitionen in mehr<br />

Verkehrsleistung (z. B. für zusätzliche Buslinie) und<br />

den Ausbau des Netzes erforderlich (z. B. Straßenbahnnetzerweiterungen).<br />

Im Nachtnetz sollte es<br />

auch werktags weiter zu Verbesserungen wie z. B.<br />

der Miteinbeziehung der S-Bahnlinien kommen,<br />

um die Fahrzeiten zu verkürzen.<br />

Bei der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der ÖP-<br />

NV-Systeme wird Mailand empfohlen, die Pünktlichkeit<br />

der oberirdischen Linien zu verbessern.<br />

Hier sollten kurzfristig, durch gezielte Fahrplananpassungen<br />

die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit<br />

gesteigert werden. Mittelfristig kann auch durch<br />

gezielte Beschleunigungsmaßnahmen (Vorrangschaltung<br />

an LSA‘s) eine höhere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

erreicht werden. In <strong>Berlin</strong> besteht<br />

vor allem bei der S-Bahn, und zum Teil auch beim<br />

Busverkehr, im Bereich Pünktlichkeit Nachholbedarf.<br />

Bei der Haltestellenbeschaffenheit ist zu beiden<br />

Städten zu sagen, dass unter Einbeziehung der<br />

Betroffenen die Etablierung eines funktionstüchtigen<br />

Blindenleitsystems flächendeckend empfohlen<br />

wird. In Mailand sind zudem langfristig Investitionen<br />

in einen modernen Fahrzeugpark bei den Straßenbahnen<br />

und Regionalzügen notwendig, um diese<br />

Verkehrsmittel barrierefrei und kundenfreundlicher<br />

zu gestalten. Relativ zeitnah könnten akustische<br />

und optische Haltestellenankündigungssysteme<br />

in alten Bussen und Straßenbahnen nachgerüstet<br />

werden. Der Ticketverkauf sollte in den Bussen<br />

und den Straßenbahnen ermöglicht werden. In<br />

<strong>Berlin</strong> sollte vor allem die Information in den Haltestellen<br />

verbessert werden. Vorbild könnten hierfür<br />

die in Mailand gebräuchlichen Linienpläne mit<br />

Umgebungsstadtplan sein, oder auch die neuen in<br />

Paris gerade getesteten Systeme aus Touch Screen<br />

Stadtplänen.<br />

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