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Endbericht - TU Berlin

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z.B. die Anpassung der Öffnungszeiten des Haupt-<br />

Parks. Das zweite Pilotprojekt hatte das Ziel der<br />

verbesserten Erreichbarkeit des historischen, kulturellen<br />

Zentrums. Im dritten Pilotprojekt bestand<br />

das Ziel darin, eine verbesserte Versorgung mit öffentlichen<br />

Dienstleistungen zu erreichen, eine gastfreundliche<br />

Innenstadt zu gestalten und diese zu<br />

stärken (vgl. ebd., o. S.).<br />

Der bereits erwähnte Dienstleistungsplan der Stadt<br />

Bergamo, ist wie im vorherigen Kapitel beschrieben,<br />

darauf ausgelegt, eine qualitativ hochwertige<br />

Versorgung von Dienstleistungsangeboten sicherzustellen.<br />

Der kommunale Zeitplan mit den drei<br />

Pilotprojekten wurde in den Dienstleistungsplan<br />

der Stadt eingefügt. Der daraus resultierende integrative<br />

Ansatz hat den Effekt, dass die Bewältigung<br />

von Zeit-Raum-Konflikten und deren mögliche<br />

Lösungen mit in die Stadtentwicklung aufgenommen<br />

werden und neue Perspektiven und Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität aufgezeigt<br />

werden können (vgl. ebd., o. S.).<br />

38<br />

3.4 Kommunale<br />

Zeitpolitik in Deutschland<br />

Im Folgenden werden die Entstehung und Relevanz<br />

der Zeitpolitik in Deutschland erläutert und<br />

beispielhaft Zeitprojekte in Deutschland vorgestellt.<br />

3.4.1 Entstehung und Relevanz<br />

Parallel zu den Gesetzesinitiativen in Italien entstanden<br />

Ende der 1980er Jahre in Deutschland<br />

verschiedene Forschungsansätze, die sich mit der<br />

Zeitdimension auseinandersetzten. Die Forschungen<br />

waren zunächst nur theoretische Überlegungen<br />

und Auseinandersetzungen mit der Thematik,<br />

sollten aber auch in der Praxis umgesetzt werden<br />

und machten somit ‚Zeitpolitik’ denkbar (vgl. Rager<br />

2004, S. 7).<br />

Ausgehend von den zeitpolitischen Überlegungen<br />

Italiens entwickelten sich in Deutschland ähnliche<br />

Ansätze, mit Schwerpunkt auf den Gebieten der<br />

Staats- und Verwaltungsmodernisierung (vgl. Heitkötter<br />

2007, S. 9).<br />

Zunächst wurden sozial-ökologische Konsequenzen<br />

nur unzureichend in der interdisziplinären<br />

Zeitforschung beachtet. Anfang der 1990er Jahre<br />

wurde das Projekt ‚Ökologie der Zeit’ an der Evangelischen<br />

Akademie in Tutzing ins Leben gerufen.<br />

Das Tutzinger Projekt brachte Zeitforschung und<br />

Ökologie in einen Dialog und untersucht dabei die<br />

Dimension der Zeit unter ökologischen Aspekten.<br />

In mehreren Veranstaltungen setzten sich die<br />

Forscher mit der Thematik immer differenzierter<br />

auseinander und dokumentierten ihre Fortschritte<br />

und Erkenntnisse in zahlreichen Schriften. Um die<br />

gewonnenen Erkenntnisse politisch umzusetzen,<br />

musste ein organisatorischer Rahmen gefunden<br />

und das Thema der Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

werden (vgl. Rager 2004, S. 7 ff.).<br />

Auch einzelne Städte begannen, sich mit dem Zeitansatz<br />

zu beschäftigen: 1995 wurde das erste deutsche<br />

‚Zeiten der Stadt’-Projekt in einem Hamburger<br />

Stadtteil durchgeführt. Es folgten die Städte Hannover<br />

und Bremen die zusammen mit Hamburg<br />

seit 1997 Zeitprojekte initiieren (s. Kapitel 3.4.2)<br />

(vgl. empirica 2001, S. 111 f.). Als erster umfassender<br />

kommunaler zeitpolitischer Gestaltungsansatz<br />

leistete ‚Zeiten der Stadt’ Pionierarbeit (vgl. ebd.,<br />

S. 139). Bremen beteiligte sich außerdem ab 2001<br />

am Städtewettbewerb ‚Stadt 2030’ des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) mit<br />

dem Gesamtvorhaben ‚Bremen 2030 – eine zeitbewusste<br />

Stadt’, bei dem die Stadt Konzept, Programm<br />

und Leitbild einer modernen städtischen

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