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Arbeitsbuch Kirchenvorstand 4 - Kirchengemeinde Wiesenbronn

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4.2.<br />

Neue Formen<br />

von<br />

Mitgliedschaft<br />

Perspektivwechsel:<br />

Kirche aus<br />

der Sicht<br />

ihrer Mitglieder<br />

D 62<br />

Durch die Vielfalt der Lebenswelten, in denen mobile Menschen<br />

heute zuhause sind, durch die verschiedenen Milieus, in<br />

denen sie ihren Lebensstil entfalten, deutet sich ein<br />

Perspektivenwechsel an: Ausgangspunkt ist nicht länger die<br />

Frage, wie nah oder wie fern eine Gemeinde, also in erster Linie<br />

die Mitarbeitenden und der <strong>Kirchenvorstand</strong>, „ihre Mitglieder“<br />

erlebt, sondern umgekehrt die Einschätzung, wie nah oder<br />

fern die Mitglieder „ihre Gemeinde“ erleben. Mobile Menschen<br />

haben gelernt, ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten selbst in die<br />

Hand zu nehmen und zu steuern. Und das gilt auch im Verhältnis<br />

zu ihrer <strong>Kirchengemeinde</strong>: „Ich bestimme mein Verhältnis<br />

zu meiner <strong>Kirchengemeinde</strong> und wie ich mich an ihren<br />

Aktivitäten beteilige.“ Mobile Gemeinden werden lernen (müssen),<br />

diesem Anspruch der Menschen auf verantwortliche<br />

Selbststeuerung ihres Lebens mit Respekt und Wertschätzung<br />

zu begegnen. Auf der Grundlage der Taufe und des Allgemeinen<br />

Priestertums aller Getauften bedeutet das ein Ja zu unterschiedlichen<br />

Bindungsformen und Graden der Beteiligung am<br />

gemeindlichen Leben. Dabei machen die Ergebnisse der<br />

Mitgliedschaftsstudien Mut, denn: „Die Grundstimmung der<br />

Kirchenmitglieder ihrer Kirche gegenüber ist freundlicher, als<br />

es die öffentliche Meinung hätte vermuten lassen.“ (Fremde<br />

Heimat Kirche) Die meisten vermeiden Extrempositionen und<br />

siedeln sich im breiten Mittelfeld an, das weniger eindeutig<br />

und verbindlich ist. So bezeichneten sich bei der letzten EKD –<br />

Umfrage „Fremde Heimat Kirche“ (1992) 10% der Befragten<br />

als „hochverbunden“, während ein Viertel (26%) sich als<br />

„kaum oder überhaupt nicht verbunden“ sah. Die weitaus<br />

größte Gruppe stellten mit zusammen 64% die „ziemlich oder<br />

etwas Verbundenen“ dar. Mit etwa zwei Drittel stellen die<br />

„Christen in Halbdistanz“ also die weitaus größte Gruppe in<br />

den Gemeinden dar.<br />

Welche Sicht haben sie von der Kirche? Und was erwarten sie<br />

von „ihrer Gemeinde“? Anders gefragt: Wie sehen uns die<br />

„kirchlich Distanzierten“? Wie oft nehmen Menschen, die ihrer<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> sehr oder ziemlich verbunden sind, an einem<br />

Gottesdienst teil? Diejenigen, die von sich selbst sagen,<br />

dass sie sich ihrer <strong>Kirchengemeinde</strong> sehr oder ziemlich verbunden<br />

fühlen, nehmen durchschnittlich dreimal im Jahr an<br />

einem Gottesdienst teil. Sind das nun kirchlich Distanzierte

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