Arbeitsbuch Kirchenvorstand 4 - Kirchengemeinde Wiesenbronn
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kann. Ich finde das toll, dass die Mutter ihre Tochter jeden<br />
Sonntag vor die Kirche fährt.“ – Etwas nachdenklich geworden<br />
meint der Kirchenvorsteher: „Naja, da ist schon was dran<br />
an dem, was du sagst. Aber wo bleibt denn die Gemeinschaft,<br />
wenn jeder machen kann, was er will? Gemeinde ist doch in<br />
erster Linie Gemeinschaft. Oder nicht?“<br />
In dieser Szene an der Kirchentüre treffen unterschiedliche<br />
Sichtweisen von Kirche aufeinander:<br />
Da ist der Kirchenvorsteher: Für ihn ist der sonntägliche<br />
Kirchgang selbstverständlich. Seit seiner Jugend hat er sich<br />
in der Gemeinde engagiert. Sie ist ihm zur Heimat geworden.<br />
Er gehört der Gruppe der „Hochverbundenen“ an. Er würde<br />
am liebsten alle, die aus seiner Sicht Randsiedler der Gemeinde<br />
sind, in die Gemeinschaft einladen und integrieren.<br />
Da ist die Kirchenvorsteherin: Durch die Taufe ihrer Kinder<br />
hat sie Zugang zur Gemeinde gefunden. Jahrelang hat sie<br />
eine Kindergruppe geleitet. Bei der letzten Wahl wurde sie<br />
dann gefragt, ob sie als Vertreterin der jungen Familien für<br />
den <strong>Kirchenvorstand</strong> kandidieren wolle. Sie gehört zu den<br />
„Engagierten“ in der Gemeinde und ist bereit, sich auf Zeit<br />
und für bestimmte Anliegen zu engagieren, die ihr wichtig<br />
sind.<br />
Da ist die Mutter der Konfirmandin: Sie hat ihr Kind taufen<br />
lassen. Die Zeit in der Krabbelgruppe und im kirchlichen<br />
Kindergarten hat sie in guter Erinnerung. Damals hat ihr die<br />
Gemeinde Halt und ein Stück Lebenshilfe geben können.<br />
Den Pfarrer hat sie als einen sympathischen Menschen<br />
kennengelernt, mit dem man reden kann. Für sie ist selbstverständlich,<br />
dass sie ihre Tochter zum Konfirmandenunterricht<br />
angemeldet hat. Das gehört sich schließlich so. Gemeinde<br />
erlebt sie aus der Sicht der „Halbdistanz“ und nutzt<br />
sie als „Kirche bei Gelegenheit“.<br />
Da ist schließlich die Konfirmandin selbst: Welches Vorbild<br />
wird ihr wohl am meisten imponieren? Wird sie in die Fußstapfen<br />
der Mutter treten? Wird ihr das engagierte Zeugnis<br />
des Kirchenvorstehers Eindruck machen? Oder lässt sie sich<br />
eher durch die Kirchenvorsteherin einladen, eigene Erfahrungen<br />
mit der Gemeinde zu machen, in der sie demnächst<br />
konfirmiert wird?<br />
Unterschiedliche<br />
Bilder begegnen<br />
sich<br />
Hochverbunden<br />
Engagiert<br />
Halbdistanz<br />
D 7