Arbeitsbuch Kirchenvorstand 4 - Kirchengemeinde Wiesenbronn
Arbeitsbuch Kirchenvorstand 4 - Kirchengemeinde Wiesenbronn
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Die Vielfalt der Bilder und der Visionen ist für viele verwirrend.<br />
Und doch ist sie ein Schatz, den es zu bewahren gilt. Denn sie<br />
entspricht dem Geist des Evangeliums, der zur Vielfalt einlädt.<br />
Inmitten aller Umbrüche deuten sich die Konturen einer künftigen<br />
Kirche an: Es wird eine Kirche sein, die tief in Gott wurzelt<br />
und in seinem Geheimnis daheim ist, also eine mystische<br />
Kirche (Paul Zulehner). In Gott und seinem Geheimnis verwurzelt<br />
trägt sie auf ihrem Lebensbaum Früchte einer lebendigen<br />
und vielfältigen Gemeinschaft, in der sich hochverbundene<br />
und distanzierte Gemeindemitglieder geschwisterlich wahrnehmen<br />
und gegenseitig ergänzen. Gemeinsam setzen sie sich<br />
für Gestrandete und Schutzbedürftige ein und tragen so zu<br />
einer Kultur der Barmherzigkeit in dieser Welt bei.<br />
An vielen Orten haben diese Hoffnungsbilder längst angefangen,<br />
wirklich zu werden. Überall, wo sich Einzelne von ihnen<br />
begeistern lassen und in ihrem Geist Gemeinden prägen, beginnen<br />
sie zu leben. Das Ungleichzeitige lebt gleichzeitig,<br />
Vergangenheit und Zukunft begegnen einander in vielen Gemeinden.<br />
Die Kunst der Gemeindeleitung besteht dann darin,<br />
dass die Alten und die Jungen miteinander friedlich auskommen.<br />
Wir meinen: Die Volkskirche ist weit und offen genug,<br />
dass alle in ihr ihren Raum und ihre Entfaltungsmöglichkeit<br />
finden können. Denen, die solche Gemeinden leiten, allen<br />
voran den Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern,<br />
wächst freilich die Herausforderung zu, das Ungleichzeitige<br />
zusammenzuhalten. Sie werden in höherem Maße als früher zu<br />
Brückenbauern, Vermittlern, Personen, die integrieren müssen.<br />
Das verlangt nach einer lebendigen Spiritualität, neuen<br />
Leitungsfähigkeiten und einer eigenen inneren Offenheit und<br />
Gelassenheit. Dazu möchte Sie, liebe Kirchenvorsteherin, lieber<br />
Kirchenvorsteher, der abschließende Ausblick von Paul<br />
Zulehner ermutigen:<br />
„Unsere Kirche ist wie jede Organisation ein Lebewesen eigener<br />
Art. Sie selbst und ihre Gemeinschaften haben einen<br />
Lebenszyklus, der zwischen Geburt und Tod eingespannt ist.<br />
Treibende Kraft der Entwicklung ist die Vision des Anfangs,<br />
aus der heraus die Gemeinschaft geboren ist. Im Falle der<br />
Kirche ist es die Vision Jesu davon, dass im Umkreis Gottes (er<br />
nannte es Reich Gottes oder Himmelreich) der Mensch zu<br />
Konturen<br />
einer zukünftigen<br />
Kirche<br />
Herausforderung<br />
für<br />
Gemeindeleitung<br />
Zeit für<br />
Visionen<br />
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