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Ratgeber für Investoren – Polen Hinweise zur Führung der ...

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Ressourcen & Industriegebiete<br />

Die größte Zone, die zentrale Tiefebene, ist<br />

ein schmaler Streifen im Westen, <strong>der</strong> sich nach<br />

Norden und Süden erstreckt und nach Osten<br />

ausweitet. Das Gelände ist relativ flach, wird<br />

von mehreren großen Flüssen durchschnitten,<br />

einschließlich <strong>der</strong> O<strong>der</strong> (Odra), die <strong>Polen</strong>s natürliche<br />

Grenze zu Deutschland im Westen bildet,<br />

und <strong>der</strong> Weichsel (Wis³a) im Zentrum, die<br />

mit 1.047 km <strong>der</strong> längste Fluss <strong>Polen</strong>s ist.<br />

Im Süden befindet sich das Hochland von Kleinpolen,<br />

das sich im Zentrum des südlichen <strong>Polen</strong>s<br />

erstreckt und zu dem die Sudeten und die Karpaten<br />

gehören. Der höchste Gipfel <strong>der</strong> Sudeten<br />

ist die Schneekoppe (Śnie¿ka, 1.602 m). Im polnischen<br />

Teil <strong>der</strong> Karpaten, in <strong>der</strong> polnischen Tatra,<br />

sind die höchsten und malerischsten Berge<br />

des Landes, mit <strong>Polen</strong>s höchstem Gipfel, dem<br />

Rysy (2.499 m), anzutreffen.<br />

<strong>Polen</strong> liegt in <strong>der</strong> gemäßigten Klimazone mit relativ<br />

kalten Wintern von Dezember bis März. Die<br />

Durchschnittstemperaturen betragen im Januar<br />

von -1 °C bis -5 °C, aber in den Bergtälern können<br />

sie bis zu -20 °C fallen. Der Sommer, <strong>der</strong> sich von<br />

Juni bis August erstreckt, ist gewöhnlich warm,<br />

sonnig und weniger feucht als <strong>der</strong> Winter. Im Juli<br />

reichen die Temperaturen von 16,5 °C bis 19 °C,<br />

aber im August können sie leicht 35 °C erreichen.<br />

Die jährliche Nie<strong>der</strong>schlagsmenge <strong>für</strong> das gesamte<br />

Land beträgt 600 mm, obwohl in abgelegenen<br />

Bergregionen bis zu 1.300 mm pro Jahr erreicht<br />

werden können.<br />

II.3.2. Natürliche Ressourcen<br />

II.3.2.1. Steinkohle & Braunkohle<br />

4<br />

Polnisches Geologisches Institut, Kohle 2009<br />

5<br />

Statistisches Hauptamt, Verbrauch von Brennstoffen und Energieträgern 2008<br />

Steinkohle und Braunkohle sind die <strong>zur</strong> Energieproduktion<br />

in <strong>Polen</strong> verwendeten Hauptrohstoffe.<br />

Diese unterscheiden sich im Wesentlichen<br />

durch ihren Abbau und ihren Heizwert.<br />

Steinkohle wird Untertage abgebaut, und ihr<br />

Heizwert ist höher. Obwohl die Abbaumethode<br />

sehr teurer ist, hat sie keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf die über den Abbaufel<strong>der</strong>n<br />

liegenden Gebiete. Trotz einiger weniger sog.<br />

„Bergbauschäden“ an <strong>der</strong> Oberfläche ist es<br />

möglich, Gebäude, Straßen o<strong>der</strong> gar ganze<br />

Städte über solchen Kohlegruben zu bauen.<br />

Es gibt drei Gebiete in <strong>Polen</strong>, in denen Steinkohle<br />

abgebaut wurde bzw. wird:<br />

• Nie<strong>der</strong>schlesien: In <strong>der</strong> Umgebung von<br />

Waldenburg (Wa³brzych) und Neurode<br />

(Nowa Ruda). Hier wird keine Steinkohle<br />

mehr abgebaut, so dass in <strong>der</strong> Region<br />

damit begonnen wurde, an<strong>der</strong>e Industriezweige<br />

anzusiedeln und eine <strong>der</strong> größten<br />

und bestfunktionierenden Son<strong>der</strong>wirtschaftszonen<br />

zu betreiben,<br />

• Oberschlesien: Die traditionelle Region<br />

<strong>Polen</strong>s <strong>für</strong> den Steinkohlebergbau (sowie<br />

auch die Stahlindustrie). In dieser<br />

Region wird ca. 5.000m 2 Kohle gelagert.<br />

Die meisten Bergbaufirmen und<br />

Aktivitäten konzentrieren sich rund um<br />

Kattowitz (Katowice), Myslowitz (Mys³owice),<br />

Dombrowa (D¹browa Górnicza), Rybnik,<br />

Bad Königsdorff (Jastrzêbie Zdrój) und<br />

benachbarte Städte,<br />

• Woiwodschaft Lublin <strong>–</strong> die jüngste<br />

Bergbauregion mit einer Steinkohlegrube<br />

in Bogdanka, in <strong>der</strong> Nähe von £êczna. Hier<br />

lagern viele vielversprechende Vorkommen<br />

4 .<br />

Ungefähr 80 % dieser Steinkohle ist <strong>zur</strong> Energiegewinnung<br />

bestimmt, wovon mehr als 50<br />

% bei <strong>der</strong> Stromerzeugung und in Heizkraftwerken<br />

eingesetzt werden. Der Rest wird <strong>zur</strong><br />

Beheizung von Fabriken und Privathaushalten<br />

verwendet 5 .<br />

Braunkohle wird im Tagebau abgebaut. Diese<br />

Methode hat viel mehr Auswirkungen auf die<br />

Umwelt, nicht nur im Hinblick auf die Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Landschaft (durch das Graben großer<br />

Gruben in den Boden), son<strong>der</strong>n auch im<br />

Hinblick auf die Verschmutzung. Der Heizwert<br />

ist auch sehr viel geringer als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Steinkohle.<br />

Darum lohnt es sich nicht, Braunkohle über<br />

weite Strecken zu transportieren, auch wird<br />

sie nicht von Privathaushalten verwendet. Aufgrund<br />

dieser Faktoren werden Kraftwerke oft<br />

in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Abbaugebiete errichtet. Eine<br />

solche Kombination von Tagebau und Kraftwerk<br />

findet man in <strong>Polen</strong> an drei Orten:<br />

• Turów: Im Süd-Westen von <strong>Polen</strong>, nahe an<br />

Deutschland und <strong>der</strong> Tschechischen<br />

Republik, betrieben von <strong>der</strong> PGE SA,<br />

• Be³chatów: Südlich von Lodsch (£ódź),<br />

betrieben von <strong>der</strong> PGE SA,<br />

Legende:<br />

TURÓW<br />

Szczecin<br />

Gorzów Wlkp.<br />

Poznañ<br />

SIENIAWA<br />

Zielona Góra<br />

TURÓW<br />

Braunkohleflöze in <strong>Polen</strong><br />

Wroc³aw<br />

Gdañsk<br />

KONIN<br />

Toruñ<br />

ADAMÓW<br />

£ódź<br />

• Konin: Östlich von Posen (Poznañ),<br />

betrieben von <strong>der</strong> ZE PAK SA.<br />

Es gibt auch ein kleines einzeln stehendes<br />

Braunkohlewerk in Sieniawa, einem Dorf bei<br />

Schwiebus (Świebodzin) im Lebuser Land. Begonnen<br />

wurde <strong>der</strong> Abbau hier Untertage. Seit<br />

2003 wird hier im Tagebau gearbeitet, jedoch<br />

ist seine Bedeutung äußerst gering.<br />

Es gibt viele an<strong>der</strong>e Braunkohlelagerstätten in<br />

<strong>Polen</strong>, die bisher nicht ausgebeutet worden<br />

sind. Eine <strong>der</strong> größten Lagerstätten befindet<br />

sich bei Liegnitz (Legnica) in Nie<strong>der</strong>schlesien.<br />

Dort wird <strong>der</strong>zeit diskutiert, ob diese Bestände<br />

abgebaut werden sollen, wodurch einige Dörfer<br />

in <strong>der</strong> Region verschwinden könnten. Die<br />

beigefügte Karte zeigt die Braunkohlelagerstätten<br />

in <strong>Polen</strong>. Die dunkellblau Markierten<br />

BE£CHATÓW<br />

Kraków<br />

Warszawa<br />

Kielce<br />

Lublin<br />

Rzeszów<br />

Braunkohleflöze (geologische Vorräte, dokumentierte und künftige)<br />

ausgebeutete Lagerstätten<br />

Namen <strong>der</strong> ausgebeuteten Lagerstätten und Bergwerke<br />

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