Ratgeber für Investoren – Polen Hinweise zur Führung der ...
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Ressourcen & Industriegebiete<br />
Es gibt viele verschiedene Gesteinsvorkommen,<br />
die in <strong>Polen</strong> <strong>zur</strong> Verfügung stehen und abgebaut<br />
werden. Die auf <strong>der</strong> breitesten Skala geför<strong>der</strong>ten<br />
Vorkommen sind Sand und Kies, die<br />
fast überall im Lande abgebaut werden können.<br />
Beson<strong>der</strong>s reich an an<strong>der</strong>en Gesteinsvorkommen<br />
sind folgende Regionen:<br />
Sudeten <strong>–</strong> Gebirge im südwestlichen<br />
<strong>Polen</strong>. Sie sind sehr reich an verschiedenen<br />
Gesteinsarten wie Granit, Syenit, Basalt,<br />
Porphyr, Quarz<strong>–</strong>chiefer, Marmor und<br />
Sandstein,<br />
Heiligkreuzer Berge (Góry Świêtokrzyskie)<br />
- Sandstein und Kalk,<br />
Krakau-Tschenstochauer Hochland - Kalk,<br />
Lubliner Hochland - Kreidekalkstein und<br />
Mergel,<br />
Umgebung von Nida - Gipsvorkommen 11 .<br />
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II.3.2.4. Flora & Fauna<br />
Mehr als 28,7 % <strong>Polen</strong>s ist mit Wald bedeckt, wobei<br />
den größten Anteil Waldkiefern haben. An<strong>der</strong>e<br />
Nadelbaumbestände sind Fichten und Tannen.<br />
Es gibt auch verschiedene Laubbaum-Arten wie<br />
Eichen, Birken, Erlen und Buchen. Die Wäl<strong>der</strong> sind<br />
natürlicher Lebensraum <strong>für</strong> unterschiedliche Tierarten<br />
wie Rot-, Nie<strong>der</strong> und Schwarzwild, Füchse<br />
und Hasen. Häufig kommen auch Igel und verschiedene<br />
Frosch- und Schlangenarte vor. In <strong>Polen</strong><br />
leben noch verschiedene Arten, die in an<strong>der</strong>en europäischen<br />
Län<strong>der</strong>n selten o<strong>der</strong> gar nicht vertreten<br />
sind. Dazu gehört <strong>der</strong> Wisent, <strong>der</strong> nur im Urwald<br />
bei Bia³owie¿a in Podlachien lebt. An<strong>der</strong>e Arten<br />
sind u. a. <strong>der</strong> Braunbär in Bia³owie¿a, in <strong>der</strong> Tatra<br />
und den Beskiden, <strong>der</strong> Grauwolf und <strong>der</strong> europäische<br />
Luchs, die in verschiedenen Waldgebieten leben,<br />
es gibt in Nordpolen aber auch Elch und Biber,<br />
wie zum Beispiel in den Masuren, in Pommern und<br />
Podlachien. Einige interessante Arten kann man in<br />
den Bergen antreffen, unter an<strong>der</strong>em Mufflons in<br />
den Sudeten und Gämsen in <strong>der</strong> Tatra.<br />
Die polnischen Wiesen und Seen bieten vielen<br />
verschiedenen Vogelarten eine Heimat; wichtigste<br />
Vertreter sind <strong>der</strong> Weißstorch (fast je<strong>der</strong><br />
vierte Storch auf <strong>der</strong> Welt stammt aus <strong>Polen</strong>,<br />
wodurch er ein wichtiges Symbol und Maskottchen<br />
<strong>für</strong> das Land ist) sowie <strong>der</strong> weiße Adler,<br />
<strong>der</strong> auch Teil des polnischen Wappens ist. Am<br />
häufigsten und fast überall können solche Vögel<br />
wie Tauben und Spatzen angetroffen werden.<br />
Es leben hier Elstern, Wildenten, Schwäne<br />
und Gänse. An Seen, vor allem in den Masuren,<br />
können auch Kormorane, Reiher, Pelikane und<br />
Flamingos bewun<strong>der</strong>t werden. Der am weitesten<br />
verbreitete Küstenvogel ist die Möwe.<br />
Zu den in <strong>der</strong> Landwirtschaft gehaltenen Tieren<br />
in <strong>Polen</strong> gehören Kühe, Schweine, Schafe,<br />
Pferde, Schafe, Ziegen, Hühner, Enten, Gänse<br />
und Kaninchen.<br />
Fischarten, die <strong>für</strong> kulinarische Zwecke gezüchtet<br />
werden, sind Karpfen (ein wichtiger Bestandteil<br />
des Weihnachtsessens), Hering, Zan<strong>der</strong>,<br />
Seezunge, Forelle, Lachs, Brasse, Dorsch,<br />
Makrele, Hecht, Sprotte und Aal.<br />
Da die Landwirtschaft etwa 50 % des Landes<br />
einnimmt, spielt die Lebensmittelproduktion in<br />
<strong>Polen</strong> eine wichtige Rolle. Die wichtigsten Getreidearten<br />
sind Weizen, Roggen und Mais. An<strong>der</strong>e<br />
wichtige Pflanzenarten sind Hopfen und<br />
Raps, wobei Gartengemüse und Obst auch in<br />
industriellen Mengen angebaut werden. Dazu<br />
zählen Tomaten, Gurken, Kohl, Salat, Äpfel, Erdbeeren<br />
und Pflaumen. Die vegetative Phase in<br />
<strong>Polen</strong> dauert etwa 200 Tage, was bedeutet, dass<br />
das meiste Obst und Gemüse nur einmal im Jahr<br />
Saison hat. In <strong>Polen</strong> gibt es keine entsprechenden<br />
Bedingungen, um tropische Früchte wie Bananen,<br />
Orangen o<strong>der</strong> Ananas anzubauen.<br />
Es ist auch sehr beliebt, Waldbeeren und Pilze<br />
zu sammeln. Die beliebtesten Waldfrüchte<br />
sind Blaubeeren, während die beliebtesten Pilze<br />
Steinpilze und Maronen sowie solche Arten wie<br />
Birken- und Butterpilze sind. Eine polnische Spezialität<br />
sind Pfifferlinge. Champignons sind die<br />
einzige Pilzsorte, die in Zuchtkultur angebaut<br />
werden kann und in <strong>Polen</strong> gezüchtet wird.<br />
II.3.3. Energie-Sektor<br />
Die Industrie, die an Energiezulieferungen gebunden<br />
ist, kann in zwei Gruppen geteilt werden:<br />
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Produktion und Zulieferung von Elektroenergie<br />
Produktion von Flüssigbrennstoffen<br />
Die erste Gruppe umfasst alle Kraftwerke und<br />
Heizkraftwerke. In <strong>Polen</strong> wird Elektroenergie fast<br />
ausschließlich aus Stein- und Braunkohle produziert.<br />
Nur etwa 2 % <strong>der</strong> Elektrizität wird aus natürlichen<br />
o<strong>der</strong> erneuerbaren Quellen erzeugt 12.<br />
Braunkohlebetriebene Kraftwerke befinden<br />
sich in unmittelbarer Nähe von Braunkohlegruben.<br />
Das größte Kraftwerk in <strong>Polen</strong> und gleichzeitig<br />
in Europa befindet sich in Be³chatów. Mit<br />
4.400 MW Gesamtleistung und 27 - 28 TWh<br />
erzeugter Energie pro Jahr deckt dieses Kraftwerk<br />
allein 20 % des polnischen Energiebedarfs.<br />
Ein weiteres großes Kraftwerk befindet<br />
sich in Turów (im Südwesten von <strong>Polen</strong>), und<br />
zwar mit einem Output von 2.100 MW, was<br />
etwa 10 % des polnischen Binnenbedarfs an<br />
Energie ausmacht. Weitere 10 % werden durch<br />
eine Gruppe von Kraftwerken in <strong>der</strong> Nähe von<br />
Konin im östlichen Großpolen gedeckt. Unter<br />
dem Namen P¹tnów-Adamów-Konin (PAK)<br />
werden vier Kraftwerke mit einer gemeinsamen<br />
Leistung von fast 2.300 MW betrieben.<br />
Alle oben genannten Kraftwerke werden mit<br />
Braunkohle aus naheliegenden Braunkohlegruben<br />
beschickt<br />
Kraftwerke, die mit verschiedenen Arten von<br />
Kohle betrieben werden, befinden sich meistens<br />
in <strong>der</strong> Kohleregion von Oberschlesien.<br />
Die größten von ihnen sind:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Kraftwerk Rybnik (1.775 MW Leistung)<br />
Kraftwerk Jaworzno (1.345 MW Leistung)<br />
Kraftwerk £aziska (1.155 MW Leistung)<br />
Kraftwerk Siersza (800 MW Leistung)<br />
Die größten kohlebetriebenen Kraftwerke außerhalb<br />
Oberschlesiens sind:<br />
• Kraftwerk Kozienice, an <strong>der</strong> Weichsel im<br />
südlichen Masowien, mit einer Leistung<br />
von 2.800 MW. Es ist das zweitgrößte<br />
Kraftwerk in <strong>Polen</strong> und das größte, das<br />
nicht mit Braunkohle betrieben wird.<br />
• Kraftwerk Po³aniec, das im Südwesten <strong>der</strong><br />
Woiwodschaft Heiligkreuz (Świêtokrzyskie)<br />
an <strong>der</strong> Weichsel liegt und eine Leistung<br />
von 1.800 MW hat.<br />
• Kraftwerk-Gruppe Dolna Odra (Untere<br />
O<strong>der</strong>), eine Gruppe von drei Kraftwerken<br />
in Nowe Czarnowo und Stettin an <strong>der</strong><br />
O<strong>der</strong>. Die Gesamtleistung dieser Kraftwerke<br />
beträgt fast 2.000 MW.<br />
• Kraftwerk Opole (Oppeln), das sich in<br />
Brzezie bei Opole an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> befindet<br />
und mit einer Leistung von 1.500 MW<br />
aufwarten kann. Dieses relativ neue Kraftwerk,<br />
das zwischen 1993 und 1997<br />
gebaut wurde, soll in den nächsten Jahren<br />
ausgebaut werden.<br />
11<br />
Polnisches Geologisches Institut, Mineralressourcen in <strong>Polen</strong>, Gesteinslagerstätte 2009<br />
12<br />
Statistisches Hauptamt, das Polnische Statistische Jahrbuch, Tabelle: Energiebilanz 200<br />
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