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Ratgeber für Investoren – Polen Hinweise zur Führung der ...

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Finanzzentrum<br />

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Verwaltung <strong>der</strong> offiziellen Reserven,<br />

Bildung und Information,<br />

Bedienung <strong>der</strong> Staatskasse.<br />

Die Verwaltungsgremien <strong>der</strong> NBP sind <strong>der</strong> Präsident<br />

<strong>der</strong> NBP, <strong>der</strong> Rat <strong>für</strong> Geldpolitik und <strong>der</strong><br />

Verwaltungsvorstand. Der Rat <strong>für</strong> Geldpolitik<br />

legt die Grundlagen <strong>für</strong> die Geldpolitik, die<br />

Zinssätze fest und definiert die Höhe <strong>der</strong> obligatorischen<br />

Reserven <strong>für</strong> kommerzielle Banken.<br />

Der Vorstand steht den Tätigkeiten <strong>der</strong> NBP vor.<br />

Seine grundlegenden Aufgaben sind die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Beschlüsse des Rates <strong>für</strong> Geldpolitik,<br />

die Verabschiedung und Umsetzung des<br />

Maßnahmenplans <strong>der</strong> NBP, die Ausführung<br />

des vom Rat bestätigten Finanzplans und die<br />

Durchführung von Aufgaben hinsichtlich Währungskurspolitik<br />

und Zahlungssystem.<br />

II.5.1.2. Kommerzielle Banken<br />

Ende 2008 gab es 649 Banken und Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

von Kreditinstitutionen, die in <strong>Polen</strong><br />

tätig sind.<br />

Fusionen und Übernahmen sind die wichtigsten<br />

Methoden <strong>für</strong> Wachstum bei kommerziellen<br />

Banken. Diese Transaktionen sind in <strong>Polen</strong> schon<br />

Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre populär geworden und<br />

haben im folgenden Jahrzehnt zu bedeutenden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in den Arbeitsabläufen des gesamten<br />

Bankensystems geführt. Infolgedessen<br />

ist die Zahl <strong>der</strong> Institutionen gesunken, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong>jenigen, die ökonomisch schwach<br />

waren, wobei die bestehenden Banken mo<strong>der</strong>nisiert<br />

werden und das Wachstumspotential<br />

des Finanzmarkts bedeutend ansteigt. Eine<br />

Konsolidierung hat auch bewirkt, dass sich die<br />

von hoch entwickelten Län<strong>der</strong>n erarbeiteten<br />

Standards in den Aktivitäten <strong>der</strong> Banken und<br />

im Risikomanagement über die Jahre weiter<br />

verbreitet haben.<br />

Internationale <strong>Investoren</strong> haben einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Konsolidierung in<br />

<strong>Polen</strong>. Ein an<strong>der</strong>er wichtiger, auffälliger Trend,<br />

ist die Dominanz <strong>der</strong> Universalbanken bei solchen<br />

Transaktionen. Solche Institutionen sind<br />

sowohl Initiatoren <strong>für</strong> die Transaktionen als<br />

auch Institutionen, die am meisten <strong>für</strong> Fusionen<br />

und Übernahmen nachgefragt werden. Im<br />

polnischen Bankensektor besteht immer noch<br />

ein großes Potential <strong>für</strong> die Entwicklung von<br />

Fusionen und Übernahmen; und <strong>der</strong> Prozess<br />

<strong>der</strong> Bankenkonsolidierung ist immer noch nicht<br />

abgeschlossen. In <strong>Polen</strong> werden Fusionen und<br />

Übernahme-Transaktionen hauptsächlich aus<br />

denen hervorgehen, die von den Eigentümern<br />

polnischer Körperschaften auf den internationalen<br />

Markt gebracht werden.<br />

Zahl <strong>der</strong> Banken und Nie<strong>der</strong>lassungen von Kreditinstituten, die tätig sind:<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

Gesamt, davon: 653 619 617 615 619<br />

Kommerzielle Banken 54 54 51 50 52<br />

Zweignie<strong>der</strong>lassungen von<br />

Kreditinstituten<br />

3 7 12 14 18<br />

Genossenschaftsbanken 596 588 584 581 579<br />

II.5.2. Regulierung des<br />

Börsen- und Kapitalmarktes<br />

Die Warschauer Börse (Gie³da Papierów<br />

Wartościowych w Warszawie S.A., GPW) ist<br />

eine Aktiengesellschaft, die von <strong>der</strong> Staatskasse<br />

begründet wurde.<br />

Die GPW nahm ihre Aktivitäten im April 1991<br />

auf; bei Redaktionsschluss (Juni 2009) konnten<br />

<strong>Investoren</strong> an <strong>der</strong> GPW Aktien von fast 380 Firmen<br />

kaufen bzw. verkaufen. Im August 2007<br />

hat die GPW das New Connect ausgegeben,<br />

einen Markt <strong>für</strong> junge Firmen mit einem großen<br />

Wachstumspotential, wo <strong>der</strong>zeit mehr als<br />

90 Firmen gelistet sind. Die GPW ist ebenso wie<br />

an<strong>der</strong>e Institutionen, die auf den polnischen<br />

Kapitalmärkten tätig sind (d. h. Investitionsfirmen<br />

und Institutionen, die Investmentfonds<br />

betreiben) werden von <strong>der</strong> Kommission <strong>für</strong> Finanzaufsicht<br />

(Komisja Nadzoru Finansowego)<br />

autorisiert. Transaktionen an <strong>der</strong> GPW sind<br />

zwischen 8:30 und 16:30 Uhr möglich (dies<br />

betrifft keine Block-Trades).<br />

Folgende Instrumente werden an <strong>der</strong> GPW gehandelt:<br />

Aktien, Anleihen, Vorzeichnungsrechte,<br />

Termingeschäfte, Optionsscheine, Index-Beteiligungseinheiten,<br />

Bezugsrechtsbescheinigungen,<br />

Investmentzertifikate und Derivate.<br />

Der Kapitalmarkt in <strong>Polen</strong> wird durch drei<br />

Hauptgesetze geregelt:<br />

• Gesetz über öffentliche Ausschreibungen<br />

und die Bedingungen <strong>zur</strong> Einführung von<br />

Instrumenten in das organisierte System<br />

des Umlaufverkehrs sowie über öffentliche<br />

Gesellschaften,<br />

• Gesetz über den Umlauf von Finanzinstrumenten,<br />

• Gesetz über die Aufsicht über den<br />

Kapitalmarkt,<br />

Alle drei Gesetze sind vom 29. Juli 2005.<br />

II.5.2.1. Warschauer Börse<br />

Die Warschauer Börse funktioniert auf Basis<br />

dreier Gesetze vom 29. Juli 2005:<br />

• Gesetz über öffentliche Ausschreibungen<br />

und die Bedingungen <strong>zur</strong> Einführung von<br />

Instrumenten in das organisierte System<br />

des Umlaufverkehrs sowie über öffentliche<br />

Gesellschaften,<br />

• Gesetz über den Umlauf von Finanzinstrumenten,<br />

• Gesetz über die Aufsicht über den Kapitalmarkt.<br />

Der Kapitalmarkt in <strong>Polen</strong> wurde 1817, als die<br />

erste Warschauer Börse geschaffen wurde, begründet.<br />

Die Aktivitäten in <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />

Form begannen am 16. April 1991, indem von<br />

Anfang an Sicherheiten in elektronischer Form<br />

gehandelt wurden.<br />

Das Grundkapital <strong>der</strong> Börse beträgt 41.972.000<br />

PLN und ist in 15.174.400 Anteile aufgeteilt.<br />

Ende 2008 hatte sie 35 Anteilseigner, darunter<br />

Banken, Brokerhäuser, die Börsengesellschaft<br />

und die Staatskasse. Anteile <strong>der</strong> Staatskasse vertreten<br />

98,2 % des Kapitals. Die Gesellschafterversammlung<br />

ist das höchste beschlussfassende<br />

Organ, <strong>der</strong>en Hauptfunk-tion es ist, 12 Mitglie<strong>der</strong><br />

in den Aufsichtsrat und den Vorsitzenden<br />

des Vorstands zu wählen. Der Vorstand besteht<br />

aus vier Mitglie<strong>der</strong>n, wobei <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />

Vorstands auf drei Jahre gewählt wird.<br />

Zweck <strong>der</strong> GPW ist es, den Handel mit Finanzinstrumenten<br />

zu organisieren. Die Börse konzentriert<br />

sich auf den Ankauf und Verkauf an<br />

gleicher Stelle und <strong>zur</strong> gleichen Zeit, um den<br />

Kurs <strong>der</strong> Transaktion zu bestimmen. Die an <strong>der</strong><br />

Warschauer Börse geltenden Handelssysteme<br />

zeichnen sich durch den Austausch individueller<br />

Finanzinstrumente auf Basis <strong>der</strong> Aufträge<br />

<strong>der</strong> Käufer und Verkäufer aus und werden deshalb<br />

Or<strong>der</strong>-Driven- Markt genannt. Das heißt,<br />

um den Preis <strong>der</strong> Instrumente zu bestimmen,<br />

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