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Ratgeber für Investoren – Polen Hinweise zur Führung der ...

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Arbeitsmarkt<br />

II.4.1.3. Lehrer<br />

Lehrkräfte müssen eine Hochschulausbildung<br />

vorweisen, <strong>der</strong>en Art vom Schultyp abhängt.<br />

Kin<strong>der</strong>gartenerzieher haben die gleichen Pflichten<br />

wie Lehrkräfte in <strong>der</strong> Schuleingangsphase<br />

(Klasse 1 - 3). Die Erzieher müssen mindestens<br />

über einen Bachelor-Abschluss verfügen. Lehrer<br />

können eine dreijährige Ausbildung an Lehrerbildungsinstituten,<br />

die mit einem Lizenziat (Bachelor)<br />

o<strong>der</strong> Diplom abschließen, durchlaufen.<br />

Viele Lehrer dieser Klassenstufe haben ein<br />

Hochschulstudium abgeschlossen und sind<br />

Absolventen einer Universität o<strong>der</strong> Hochschule<br />

(Pädagogische Akademie).<br />

Im Sekundarbereich müssen Lehrer, die an den<br />

dreijährigen Mittelstufenschulen beschäftigt<br />

sind, mindestens einen wie oben beschriebenen<br />

Lizenziat-Abschluss vorweisen.<br />

Oberstufenlehrer müssen ein Universitätsstudium<br />

mit dem Mastertitel o<strong>der</strong> einen gleichwertigen<br />

Abschluss absolvieren.<br />

Berufliches Praxis-Training wird an allen drei<br />

Schulstufen vorausgesetzt. Lehrer sollten in<br />

zwei Fächern Experten sein, Computerkenntnisse<br />

und Kenntnisse in mindestens einer<br />

Fremdsprache haben.<br />

Entsprechend dem Lehrer-Gesetz (Karta Nauczyciela)<br />

kann eine Lehrkraft folgende Beför<strong>der</strong>ungsstufen<br />

erreichen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Lehrer im Praktikum (etwa wie Referendariat) ,<br />

Vertraglich angestellter Lehrer,<br />

Ernannter Lehrer,<br />

Diplomierter Lehrer.<br />

Diplomierte Lehrer mit herausragenden beruflichen<br />

Leistungen können mit dem Ehrentitel<br />

Bildungs-Professor ausgezeichnet werden.<br />

II.4.1.4. Wissenschaft und F&E<br />

Es gibt zwei wichtige Institutionen, die <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> polnischen Wissenschaft zuständig<br />

sind: Das staatliche Komitee <strong>für</strong> Wissenschaftliche<br />

Forschung (Komitet Badañ Naukowych,<br />

KBN) und die Polnische Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften (Polska Akademia Nauk, PAN).<br />

Das KBN ist eine staatliche Institution, die vom<br />

Polnischen Parlament eingerichtet worden ist.<br />

Es ist oberste Autorität in <strong>der</strong> staatlichen Wissenschafts-<br />

und Technologiepolitik. Es kombiniert<br />

die Rolle eines „typischen“ Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Wissenschaft und Technologie mit einer Stipendienagentur,<br />

die Richtlinien <strong>für</strong> die staatliche<br />

Wissenschaftspolitik herausgibt, Entwürfe<br />

<strong>für</strong> den Etat im Bereich <strong>der</strong> Forschung in Wissenschaft<br />

und Technologie einreicht und Grants<br />

<strong>für</strong> wissenschaftliche und Forschungsinstitutionen<br />

vergibt. Die Arbeit des KBN wird vom Minister<br />

<strong>für</strong> Wissenschaft geleitet.<br />

Die PAN ist eine staatliche wissenschaftliche Institution,<br />

die als eine Gelehrtengesellschaft funktioniert,<br />

die durch ein ausgewähltes Gremium aus<br />

führenden Wissenschaftlern und Forschungsinstitutionen<br />

agiert. Die PAN agiert über ihre Komitees<br />

und ist ein führendes wissenschaftliches<br />

Beratungsorgan geworden. Als ein Forschungszentrum<br />

besteht die PAN gegenwärtig aus 79 Forschungseinrichtungen<br />

(Institute und Forschungseinrichtungen,<br />

Forschungsstationen, Botanische<br />

Gärten und an<strong>der</strong>e Forschungseinheiten) und<br />

wissenschaftlichen Hilfseinrichtungen (Archive,<br />

Bibliotheken, Museen und ausländische PAN-Stationen).<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Teil <strong>der</strong> Akademie sind ihre<br />

Komitees, das Netz <strong>der</strong> 107 Komitees <strong>der</strong> Akademie,<br />

die die Mehrheit <strong>der</strong> polnischen Forscher<br />

vertreten. Jedes wissenschaftliche Komitee bildet<br />

eine Selbstverwaltungsvertretung <strong>für</strong> die Vertretung<br />

<strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> polnischen Wissenschaft.<br />

Mehr als 40 Zentren <strong>für</strong> Forschung und Entwicklung<br />

sind von ausländischen <strong>Investoren</strong> in<br />

<strong>Polen</strong> errichtet worden, wozu Google, Unilever,<br />

Siemens und Motorola gehören. Dies passiert<br />

hauptsächlich aufgrund <strong>der</strong> niedrigen Kosten<br />

<strong>für</strong> Forschung und Entwicklung in <strong>Polen</strong>, <strong>der</strong><br />

Verfügbarkeit und <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Arbeitskräfte,<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Universitäten und Forschungszentren,<br />

<strong>der</strong> Nähe zu den Kunden und<br />

<strong>der</strong> Investitionsanreize <strong>der</strong> Regierung. Generell<br />

gibt es über 200 solcher F&E-Zentren in <strong>Polen</strong>,<br />

die 98.000 Mitarbeiter beschäftigen. Dazu<br />

gehören die Polnische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

sowie unabhängige und spezialisierte<br />

F&E-Zentren. Betrachtet man die Zahl <strong>der</strong> Studenten<br />

und jungen Mitarbeiter im F&E-Sektor,<br />

ist das Potential in diesem Bereich in <strong>Polen</strong> extrem<br />

vielversprechend.<br />

II.4.2. Human Resources<br />

II.4.2.1 Beschäftigung und<br />

Arbeitskräfte<br />

Im ersten Quartal 2009 gab es in <strong>Polen</strong> 15.7 Millionen<br />

Beschäftigte. Diese Zahl ist etwas geringer<br />

als im vierten Quartal des Jahres 2008, aber höher<br />

als Anfang 2008. Nach Wirtschaftsektoren aufgeteilt<br />

waren 13,2 % Menschen in <strong>der</strong> Landwirtschaft,<br />

31,3 % in <strong>der</strong> Industrie und 55,5 % im<br />

Dienstleistungssektor beschäftigt. Im Vergleich zu<br />

den Zahlen des Jahres 2008 ist die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

im Dienstleistungssektor gestiegen,<br />

während die Zahlen sowohl in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

als auch in <strong>der</strong> Industrie <strong>zur</strong>ückgegangen sind.<br />

Die durchschnittliche Arbeitszeit betrug 39,7 Wochenstunden,<br />

was etwas weniger als im ersten<br />

Quartal 2007 und im ersten Quartal 2008 war.<br />

Die Gesamtaktivitätsrate beträgt 54,5, das<br />

heißt, 54,5% <strong>der</strong> <strong>Polen</strong> im erwerbsfähigen<br />

Alter zwischen 15 und 64 Jahren sind ökonomisch<br />

aktiv. Dies umfasst sowohl angestellte<br />

Personen (50%) als auch Arbeitslose (4,5%).<br />

Der Rest (45,5%) ist ökonomisch passiv. Die meisten<br />

von ihnen befinden sich in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

bzw. Weiterbildung, an<strong>der</strong>e sind inaktiv aufgrund<br />

von Krankheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung, familiären Verpflichtungen<br />

o<strong>der</strong> sind bereits im Ruhestand. Die<br />

Aktivitätsrate weist signifikante Unterschiede auf.<br />

Unter Personen mit Hochschulausbildung liegt<br />

die Aktivitätsrate bei 81,5, während sie bei Personen<br />

mit Berufsausbildung bei 66,2 (berufliche<br />

Oberschulabschlüsse) und 64,3 (Abschlüsse <strong>der</strong><br />

grundstätigen Berufsschule) liegt. Die geringste<br />

Rate besteht unter Personen mit Mittelschulabschlüssen<br />

(19,5), gefolgt von 48,2 bei Personen<br />

mit allgemeinem Oberschulabschluss.<br />

Beschäftigung nach Eigentümerschaft<br />

Öffentliche<br />

27%<br />

Zeitbeschäftigung<br />

20%<br />

27%<br />

Beschäftigte<br />

und Selbständige<br />

19%<br />

Quelle: Statistisches Hauptamt, Quartalinformation über den Arbeitsmarkt - 1. Quartal 2008<br />

Private<br />

Bauernhöfe<br />

Familienmitglie<strong>der</strong><br />

4%<br />

Sonstige private<br />

61%<br />

Beschäftigung nach Eigentümerschaft<br />

Dauerbeschäftigung<br />

57%<br />

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