in Scientia Halensis
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scientia halensis 4/2002<br />
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Fachbereich Biologie<br />
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tigen die erwarteten signifikanten Unterschiede<br />
(p 80<br />
Prozent) <strong>in</strong> den Würfen der Labor- und<br />
Wildweibchen. E<strong>in</strong> für andere Kle<strong>in</strong>nager<br />
typischer »first male advantage« konnte<br />
nicht nachgewiesen werden. Die Ursache<br />
ist wahrsche<strong>in</strong>lich nicht am männlichen<br />
Sexualverhalten festzumachen. Es gibt<br />
kaum Differenzen, Wild- und Labormännchen<br />
reiten während e<strong>in</strong>er Paarung 70–90<br />
mal auf, ihnen gel<strong>in</strong>gen 30–60 Intromissionen<br />
und sie haben 3–12 Ejakulationen.<br />
Derzeit prüfen wir die Spermaqualitäten<br />
und versuchen zu ergründen, ob die Weibchen<br />
nicht über »Cryptic female choice«-<br />
Mechanismen – wie schon für andere Säuger<br />
belegt – die Befruchtung ihrer Eizellen<br />
oder die Entwicklung der Embryonen manipulieren<br />
können.<br />
Die Goldhamster-Story ist spannend und<br />
bleibt es, solange Wildgoldhamster existieren.<br />
Der Goldhamster wird als Spezies<br />
nicht aussterben, denn nach unseren Schätzungen<br />
bef<strong>in</strong>den sich weltweit 7–8 Millionen<br />
Heimtiere und 150 000–500 000 Labortiere<br />
<strong>in</strong> Menschenhand. Aber <strong>in</strong> freier<br />
Wildbahn leben nur 50 000–200 000 Goldhamster.<br />
Sie haben <strong>in</strong> dieser Landschaft<br />
kaum natürliche Fe<strong>in</strong>de. Ihre Hauptfe<strong>in</strong>de<br />
s<strong>in</strong>d die syrischen Bauern, die sie rigoros<br />
bekämpfen. E<strong>in</strong> Umdenken ist dr<strong>in</strong>gend erforderlich,<br />
denn mit dem Aussterben der<br />
frei lebenden Goldhamster verlieren wir<br />
nicht nur das natürliche Genreservoir, sondern<br />
unwiderruflich auch e<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong><br />
unserer Biodiversität.<br />
Würfe 51 52<br />
Junge 463 315<br />
Wurfgröße 9,1 ± 3,2 6,1 ± 3,3<br />
abgesetzt 7,4 ± 3,8 4,4 ± 3,4<br />
Verlustrate (%) 19,6 ± 33,2 32,5 ± 40,3<br />
Männchen-An- 42 ± 18 52 ± 20<br />
teil (%)<br />
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