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Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH

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In aller Kürze (Abstract)<br />

In die Beschäftigungswirkungen des Tourismus werden generell hohe Erwartungen<br />

gesetzt. Besonders in strukturschwachen Regionen soll der Tourismus beschäftigungspolitische<br />

Ausgleichsfunktionen erfüllen. In der vorliegenden Arbeit werden am<br />

Beispiel der Landkreise Oder-Spree, Potsdam-Mittelmark und Prignitz<br />

Arbeitsplatzeffekte des Fremdenverkehrs und Wirkungen des<br />

Arbeitsförderungsinstrumentariums in der Fremdenverkehrswirtschaft untersucht.<br />

In den Untersuchungsregionen hat die tourismusabhängige Beschäftigung im Zeitraum<br />

1993-1996 deutlich zugenommen. In zwei dieser drei ländlichen Räume erreichen die<br />

Beschäftigungswirkungen des Fremdenverkehrs bereits einen der Landwirtschaft vergleichbaren<br />

Stellenwert. 1997 konnte die positive Beschäftigungsentwicklung nicht<br />

fortgesetzt werden. Der Rückgang der Übernachtungen und der durchschnittlichen<br />

Aufenthaltsdauer der Gäste führten in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und<br />

Prignitz zu einem Abbau von Arbeitsplätzen im Beherbergungsgewerbe und in allen<br />

drei Landkreisen zu einer Verringerung der Arbeitsplätze im Gaststättengewerbe.<br />

Die Arbeitsplatzeffekte des Tourismus weisen eine Reihe qualitativer Spezifika auf, die<br />

auch die Möglichkeiten des Einsatzes von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten beeinflussen.<br />

Besonders das Gastgewerbe bietet breit gefächerte Tätigkeitsbereiche mit starken<br />

Differenzierungen im Anforderungsprofil. Neben qualifizierten<br />

Spezialistentätigkeiten sind tourismusabhängige Arbeitsplätze jedoch überwiegend<br />

wenig qualifiziert, saisonabhängig und werden unterdurchschnittlich entlohnt. Im<br />

Gastgewerbe der Untersuchungsregionen ist der bereits relativ niedrige Anteil der<br />

Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung weiter rückläufig. Besonders in<br />

Kleinbetrieben des Gastgewerbes ist die Person<strong>als</strong>truktur sehr einfach und<br />

undifferenziert. Der Anteil geringfügig Beschäftigter ist relativ hoch, ein erheblicher<br />

Teil davon auf der Stufe bzw. im Grenzbereich zu prekären<br />

Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Trotz der Beschäftigungszunahme ist in allen drei Landkreisen in den<br />

fremdenverkehrsrelevanten Berufsgruppen die Arbeitslosigkeit stark angestiegen.<br />

Besonders 1997 hat die Reduzierung von Arbeitsförderungsmaßnahmen zu einer<br />

starken Zunahme der Zahl der Arbeitslosen in den Hotel- und Gaststättenberufen<br />

geführt (Verdoppelung im Landkreis Prignitz). Etwa vier Fünftel der Arbeitslosen sind<br />

Frauen. Inzwischen ist die Zahl der Arbeitslosen der Hotel- und Gaststättenberufe<br />

bereits größer <strong>als</strong> die Hälfte der gegenwärtig Beschäftigten dieser Berufsgruppe. Das<br />

Arbeitskräftepotential für künftige Tourismus-Zuwachsraten ist bereits vorhanden.<br />

Arbeitskräftefreisetzungen anderer Branchen können gegenwärtig von der<br />

Tourismusbranche nicht kompensiert werden.<br />

Potentiale für eine beschäftigungswirksame Weiterentwicklung des Tourismus sind in<br />

allen drei Landkreisen vorhanden. Sie liegen vor allem in der Erhöhung der Qualität<br />

des Angebotes und in wirksameren Marketingaktivitäten. Bei einem Teil des<br />

Gastgewerbes läßt die Angebotsqualität zu wünschen übrig, weil Gewerbetreibende<br />

durch stärkere Beschäftigung von Nichtfachkräften versuchen, betriebwirtschaftlichen<br />

Problemen zu begegnen. Wirksamere Marketingaktivitäten sind der Schlüssel, um den<br />

Trend der rückläufigen Auslastung vorhandener Kapazitäten zu stoppen und damit<br />

Arbeitsplätze zu sichern.<br />

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