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Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH

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Erhöhung der Wirksamkeit der Marketingaktivitäten<br />

Der Erfolg einer Fremdenverkehrsregion hängt entscheidend von der Vermarktungsstrategie<br />

und den regionalen Marketingaktivitäten ab. Rückgänge im Gästeaufkommen<br />

sind auch auf mangelndes Marketing zurückzuführen.<br />

Die professionelle Vermarktung der vorhandenen Potentiale der einzelnen Reisegebiete<br />

krankt oft an der zögerlichen Haltung kommunaler Entscheidungsträger, finanzielle<br />

Mittel für entsprechendes Fachpersonal bereitzustellen, wie auch der Leistungsträger<br />

im Reisegebiet, mit finanziellen Beiträgen die Entwicklung des Tourismus in ihrem<br />

eigenen Interesse zu fördern. Die notwendigen Mittel für Marketing “müssen künftig in<br />

verstärktem Maße durch wirtschaftliche Aktivitäten und Kooperation mit Dritten<br />

gewonnen werden.” Dazu sind Sponsoringpartner zu suchen und Kooperationsmodelle<br />

zu entwickeln. 36<br />

Die untersuchten Landkreise werden jeder durch landschaftlich und kulturell unterschiedliche<br />

Teilräume geprägt, die einerseits mit einer differenzierten Angebotsstruktur<br />

spezielle touristische Zielgruppen ansprechen, andererseits aber auch das touristische<br />

Angebotspotential durch gegenseitige Ergänzung erheblich erweitern können. Das vielfach<br />

noch anzutreffende diffuse Image der Gebiete muß überwunden werden. In der<br />

Vernetzung der unterschiedlichen sich ergänzenden Angebotsfaktoren liegt ein erhebliches<br />

touristisches Entwicklungspotential der Landkreise bzw. der Reisegebiete. Noch<br />

fehlt es weitgehend an dem einmaligen, unverwechselbaren, einzigartigen<br />

Verkaufsangebot (USP - Unit Selling Proposition), bei dem Natur, Gastronomie,<br />

Freizeit und Kultur sowohl einzeln <strong>als</strong> auch zielgruppenorientiert in ihrer Kombination<br />

vermarktet werden. Das erfordert u. a., eine ämterübergreifende Identität zu<br />

entwickeln, die über die formale Zugehörigkeit zu einem Reisegebiet hinausgeht und<br />

damit typische und unverwechselbare Besonderheiten und Einmaligkeiten in den<br />

Vordergrund der Vermarktungsstrategie stellt.<br />

Bei Gesprächen in Fremdenverkehrsvereinen und Tourismusinformationsstellen wurde<br />

die vielfach noch vorhandene Unterbesetzung von Informationsstellen beklagt, die sich<br />

hemmend auf die Ausschöpfung vorhandener Tourismuspotentiale auswirkt. Auch<br />

befristete geförderte Arbeitsplätze sind bei aller Motivation der Beschäftigten<br />

ineffizient, wenn die im Förderzeitraum erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten in den Folgejahren nicht wirksam werden können, da das<br />

Arbeitsverhältnis beendet wurde. Es fehle oft eine vor der Einstellung bereits<br />

erworbene praxisnahe fachliche Ausbildung.<br />

Ein positives Beispiel bietet die Großgemeinde Seddiner See, die mit der Auflösung<br />

der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG), die ihre Aufgabe erfüllt hatte, die<br />

freiwerdenden Mittel unter anderem für die Einstellung eines Mitarbeiters für<br />

Tourismus verwenden wird. In gleicher Weise reagierte auch das Amt Storkow (Mark),<br />

das einen Tourismus-Manager beschäftigt, der für eine professionelle Vermarktung des<br />

Reisegebietes und eine bessere Koordinierung der Übernachtungsangebote zuständig<br />

ist.<br />

Das noch weitgehend fehlende einheitliche elektronische Informations- und Buchungssystem<br />

zwischen den Tourismusbüros der Reisegebiete eines Landkreises erschwert<br />

ebenfalls eine zielgerichtete Vermarktung. Im Auf- bzw. Ausbau eines entsprechenden<br />

Systems liegen erhebliche Vermarktungsreserven und in gewissem Umfang auch direkt<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

36<br />

Tourismusverband Land <strong>Brandenburg</strong> e.V., Mittelfristiges Strategiekonzept, 1996 S. 30.<br />

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