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Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH

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3 Beschäftigungswirkungen des Fremdenverkehrs<br />

3.1 Zur Datenbasis und Methodik der Bestimmung der Arbeitsplatzeffekte des<br />

Fremdenverkehrs<br />

In die Arbeitsplatzeffekte des Fremdenverkehrs werden generell hohe Erwartungen<br />

gesetzt. Sie sind das Hauptziel der Förderung dieser Branche. Auch in den Landkreisen<br />

Oder-Spree, Potsdam-Mittelmark und Prignitz besteht die Hoffnung, mit der Entwicklung<br />

des Tourismus zumindest einen Teil der sinkenden Arbeitsplatzzahlen anderer<br />

Wirtschaftsbereiche kompensieren zu können. Die Arbeitsplatzeffekte des Tourismus<br />

werden leicht über-, oft aber auch unterschätzt, da sie aufgrund der Spezifik dieser<br />

Branche schwer abgrenzbar und nur zum Teil direkt quantifizierbar sind.<br />

"Eine exakte Bestimmung der im Bereich des Tourismus beschäftigten Personen ist<br />

letztlich nicht möglich, da dieser Bereich nicht klar definiert ist. Touristische<br />

Leistungen werden in einer Vielzahl von Bereichen erbracht, die nicht in vollem<br />

Umfang dem Tourismus zuzurechnen sind, da sie jeweils auch einen nicht<br />

unerheblichen Teil ihrer Leistungen an Nicht-Touristen abgeben. Für die<br />

Beantwortung der Frage, wieviele Arbeitsplätze insgesamt von der touristischen<br />

Nachfrage abhängen, ist man <strong>als</strong>o letztlich immer auf Schätzungen angewiesen." 17<br />

Die Arbeitsplatzeffekte des Fremdenverkehrs lassen sich nach folgenden Gesichtspunkten<br />

strukturieren:<br />

Primäre Effekte:<br />

Sekundäre Effekte:<br />

Tertiäre Effekte:<br />

Arbeitsplätze im Beherbergungs- und Gastgewerbe, in Kureinrichtungen,<br />

in der Reisevermittlung und -veranstaltung und in<br />

administrativen Fremdenverkehrsinstitutionen<br />

Beschäftigungseffekte durch Gästenebenausgaben (bspw. in<br />

den Bereichen Handel, Dienstleistungen, Transport), durch<br />

vom Gastgewerbe bezogene Zulieferungen und durch<br />

Ausgaben von Tourismus-Beschäftigten<br />

Beschäftigungseffekte durch Zulieferungen an die Zulieferer<br />

und Dienstleister des Fremdenverkehrs.<br />

Statistisch abgrenzbare Daten sind nur für Teilgebiete der den primären und<br />

sekundären Effekten zuzurechnenden Beschäftigungsbereiche verfügbar. Auf ihrer<br />

Grundlage können umfassendere Schätzungen zu den primären und sekundären<br />

Beschäftigungseffekten des Fremdenverkehrs erfolgen. Tertiäre Effekte sind durch<br />

abgeleitete Hochrechnungen schätzbar, die aber auf der hier zu betrachtenden<br />

Landkreisebene wenig sinnvoll erscheinen, da die Übertragung der entsprechenden<br />

volkswirtschaftlichen Verflechtungsbeziehungen zu stark von den jeweiligen<br />

konkreten regionalen Strukturen der Erwerbstätigkeit abweichen kann. 18<br />

17<br />

18<br />

Vgl. Statistisches Bundesamt, Tourismus in Zahlen 1997, Wiesbaden 1997, S. 198.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit kann nicht detailliert auf die verschiedenen Verfahrensschritte und<br />

deren einzelne Einflußfaktoren zur Quantifizierung der Beschäftigungseffekte des Fremdenverkehrs<br />

eingegangen werden. Eine Reihe von Fragen ihrer Übertragbarkeit auf die regionale<br />

Ebene ist zudem noch offen und bedarf weiterer Untersuchungen. Neben den nur für einzelne<br />

Teilbereiche direkt verfügbaren Daten zu tourismusabhängig Beschäftigten können Beschäftigtenzahlen<br />

über Umsatz- bzw. Nettowertschöpfungsanteile errechnet und durch Primärerhebungen<br />

gewonnen werden.<br />

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