Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH
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Die zusammenfassende Tendenz der Beschäftigungsentwicklung in der Tourismuswirtschaft<br />
der drei untersuchten Landkreise fällt für die vergangenen Jahre insgesamt<br />
positiv aus. Im Gastgewerbe, dem größten Bereich der Tourismuswirtschaft, sind in<br />
allen drei Landkreisen die Beschäftigtenzahlen im Zeitraum 1993-1996 deutlich<br />
gestiegen. Im Jahre 1997 ist allerdings die positive Beschäftigungsentwicklung der<br />
vorangegangenen Jahre nicht fortgesetzt worden. Gegenüber 1996 trat wieder ein<br />
leichter Rückgang in der tourismusabhängigen Beschäftigung ein. In der Summe der<br />
drei Untersuchungsregionen ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
des Gastgewerbes von 3.568 auf 3.521 zurückgegangen.<br />
Dieser Entwicklung im Jahre 1997 liegt vor allem eine Verringerung der sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätze im Gaststättengewerbe (-131) zu Grunde, die in<br />
allen drei Landkreisen eintrat. Sie konnte durch den Zuwachs an Arbeitsplätzen im<br />
Beherbergungsgewerbe, der zudem auf den Landkreis Oder-Spree begrenzt blieb, nur<br />
zum Teil ausgeglichen werden. Da im Gaststättengewerbe sich rund zwei Drittel der<br />
Arbeitsplätze des Gastgewerbes befinden, betrifft dieser Rückgang ein relativ breites<br />
Segment der tourismusabhängigen Beschäftigung. Die touristisch abhängige Beschäftigung<br />
im Gaststättengewerbe wird besonders durch den Tagesausflugverkehr<br />
beeinflußt.<br />
Bei der Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung nach Berufsgruppen fällt auf, daß<br />
trotz reduzierter Gesamtzahl sozialversicherungspflichtiger gastgewerblicher Arbeitsplätze<br />
auch 1997 die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Hotelund<br />
Gaststättenberufe in der Summe der drei untersuchten Landkreise weiterhin<br />
zugenommen hat. Sie stieg um 2,5 Prozent (41 Beschäftigte), nachdem sie bereits 1996<br />
um 4,3 Prozent (66 Beschäftigte) zugenommen hatte. Die Anzahl der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Berufsgruppe Köche hat sich 1997<br />
gegenüber 1996 nicht verändert. Der Abbau von Arbeitsplätzen muß sich daher vor<br />
allem in anderen im Gastgewerbe tätigen Berufsgruppen vollzogen haben (bspw.<br />
technische Bereiche, Verwaltung) und zwar - unter Berücksichtigung der vorgenannten<br />
Zunahme der Beschäftigten der Hotel- und Gaststättenberufe - doppelt so hoch, wie er<br />
für das gesamte Gastgewerbe ausgewiesen wird.<br />
Diesen Gesamttendenzen liegt eine differenzierte Entwicklung in den einzelnen Landkreisen<br />
zu Grunde. Der Rückgang der tourismusabhängigen Beschäftigung im Jahre<br />
1997 zeigt sich auch in der Bilanz der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Prignitz, in<br />
denen die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowohl im Beherbergungsgewerbe<br />
<strong>als</strong> auch im Gaststättengewerbe zurückging. Im Landkreis Potdam-Mittelmark<br />
vollzog sich der Abbau von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im<br />
Gaststättengewerbe am stärksten (-71) - bei gleichzeitiger Zunahme der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten der Hotel- und Gaststättenberufe. Im Landkreis Prignitz<br />
führte der drastische Einbruch bei den Kuren auch zu einer Verringerung der Anzahl<br />
der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Hotel- und Gaststättenberufe. Hier<br />
war in dieser Berufsgruppe 1996 noch eine deutliche Steigerung um 34<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingetreten. Der Landkreis Oder-Spree kann<br />
auch für 1997 eine insgesamt positive Entwicklung der tourismusabhängigen<br />
Beschäftigung verzeichnen, da dem Beschäftigungsrückgang im Gaststättengewerbe<br />
ein höherer Beschäftigungszuwachs im Beherbergungsgewerbe gegenübersteht. Die<br />
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Hotel- und Gaststättenberufe<br />
stieg 1997 um 7,3 Prozent (39 Beschäftigte), nachdem sie bereits 1996 um 9,5 Prozent<br />
(46 Beschäftigte) gestiegen war.<br />
Die Daten zu den Arbeitsplatzeffekten des Fremdenverkehrs lassen erkennen, daß der<br />
Tourismus in zwei der drei untersuchten ländlichen Räume bereits einen der Landwirtschaft<br />
vergleichbaren Stellenwert einnimmt. Die Tourismuswirtschaft ist damit hier<br />
auch ein wichtiger Bereich des regionalen Arbeitsmarktes geworden, der regionalen<br />
strukturpolitischen Aktivitäten ein relativ breites, zugleich aber differenzierte<br />
Anforderungen stellendes Handlungsfeld bietet.<br />
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