Gastronomie und die Möglichkeit einer naturnahen Erholung in der ländlichen Umgebung der Elbtalaue sowie die kurörtliche Grundausstattung prägen auch die wirtschaftlichen Strukturen der Stadt. Bad Wilsnack ist im Bäderplan des Landes <strong>Brandenburg</strong> <strong>als</strong> ein zu entwickelnder Kurstandort eingeordnet. Die für den Landkreis ausgewiesenen Gästeankünfte, Übernachtungen und die Aufenthaltsdauer der Gäste werden in hohem Maße von dem Kurbetrieb in Bad Wilsnack beeinflußt. Mit 501 Betten stellt die Stadt ein Drittel der gewerblichen Bettenkapazität des gesamten Landkreises. Hinzu kommen 18 private Zimmeranbieter mit insgesamt 65 Betten. Im Bereich des Amtes Bad Wilsnack/Weisen wurden im Jahr 1996 13.866 Ankünfte mit 118.430 Übernachtungen gezählt. Das sind 31,0 Prozent aller Ankünfte und 63,9 Prozent aller Übernachtungen im Landkreis. Die durchschnittliche Auslastung der gewerblich angebotenen Gästebetten des Amtsbereiches Bad Wilsnack/Weisen lag im gleichen Jahr bei 58,1 Prozent. Den hohen Steigerungsraten des Jahres 1996 folgten im Jahr 1997 Rückgänge bei den Ankünften und drastische Reduzierungen von teilweise über 50 Prozent bei den Übernachtungen, letztere vor allem infolge der Verringerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer bei den Kuren um 30 Prozent. Dementsprechend ging in Bad Wilsnack 1997 auch die durchschnittliche Bettenauslastung um 30 Prozent zurück. Tabelle 17: Jahr Monat Beherbergungsbetriebe, Gästebetten, Ankünfte, Übernachtungen und durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste im Kurort Wilsnack Angebotene Betten Ankünfte Übernachtungen Ist* Geöffnete Beherbergungsbetriebe* Durchschnittl. Auslastun g Insgesamt Veränderg . zum Vorjahreszeitraum Insgesamt Veränderg . zum Vorjahreszeitraum Durchschnittl. Aufenthaltsdauer Anzahl Anzahl v. H. Anzahl v. H. Anzahl v. H. Tage 1996 4 501 62,9 9.581 51,7 108.376 17,4 11,3 1997 4 501 41,0 9.464 -1,2 74.927 -30,9 7,9 1997 Januar 4 501 32,1 520 11,8 4.952 -51,8 9,5 Februar 4 501 28,3 411 -14,4 3.968 -59,4 9,7 März 4 501 33,1 522 -5,6 5.142 -51,1 9,9 April 4 501 34,2 712 -16,0 5.147 -52,3 7,2 Mai 4 501 39,4 955 -8,4 6.124 -33,5 6,4 Juni 4 501 46,2 890 -5,4 6.938 -9,9 7,8 Juli 4 501 43,7 818 0 6.785 -18,6 8,3 August 4 501 38,6 1.074 -2,0 5.997 -37,5 5,6 Sept. 4 501 61,4 1.188 4,9 9.233 4,3 7,8 Oktober 4 501 58,7 996 17,3 9.110 2,2 9,1 November 4 501 38,2 652 -15,9 5.747 -31,6 8,8 Dezember 4 501 37,2 726 25,0 5.784 -3,8 8,0 * Jahreszahl 1996: Stand 31.12., Jahreszahl 1997: Stand 31.07. Quelle: Angaben des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik <strong>Brandenburg</strong> Diese für den Kurort Bad Wilsnack negative Entwicklung, die in ihren Auswirkungen über den Kurbereich hinaus das gesamte Gastgewerbe des Ortes ebenso wie Handel und Dienstleistungen berührt, spiegelt sich auch in der Tourismusbilanz des Landkreises wider. Die Übernachtungen im Landkreis Prignitz gingen 1997 um ein Fünftel zurück. Im Vergleich aller brandenburgischen Landkreise war dies der stärkste Rückgang der Übernachtungen (vgl. Tabelle 1). 39
Ergänzt werden die gewerblichen Bettenangebote des Landkreises Prignitz durch rund 300 Gästebetten von über 70 nichtgewerblichen Vermietern, die im Gastgeberverzeichnis des Fremdenverkehrs- und Kulturvereins Prignitz e. V. eingetragen sind. Im Gastgeberverzeichnis des Fremdenverkehrsvereins "Lenzen(Elbe)-Rudower See" werden weitere 165 Gästebetten in Privatunterkünften angeboten. Die Anzahl der nicht gewerblich angebotenen Kapazitäten im Landkreis dürfte weit höher liegen. Nach der statistischen Erhebung zur Beherbergung in Privatquartieren und Kleineinrichtungen für das Land <strong>Brandenburg</strong> 1993 wurden bei 536 privat angebotenen Betten 6.047 Gästeankünfte mit 27.453 Übernachtungen gezählt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,5 Tage. Zwei Campingplätze mit insgesamt 90 Stellplätzen verzeichneten im Jahr 1996 2.849 Ankünfte mit 9.486 Übernachtungen. Im Jahr 1997 trat bei gleicher Stellplatzzahl ein Rückgang von 14,7 Prozent bei den Ankünften und von 10,4 Prozent bei den Übernachtungen ein (vgl. Tabelle A 6). 40