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Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH

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Fortbildung und den Fragen von Beschäftigungsmodus und -zyklus im Gastgewerbe<br />

(vgl. Abschnitt 3.5).<br />

Die hohen Zahlen von Gewerbean- und -abmeldungen im Gastgewerbe der drei Landkreise<br />

zeigen, daß die Existenzgründungsphase ein neuralgischer Punkt der Schaffung<br />

und vor allem der Sicherung von Arbeitsplätzen im Gastgewerbe ist, der auch mit Hilfe<br />

der Arbeitsförderung stabilisierend beeinflußt werden sollte. Der Existengründungsprozeß<br />

hat - wie in den Abschnitten 3.5 und 5.1 dargestellt - erheblichen Einfluß auf<br />

die Qualität der Arbeitsplätze und auf die Qualität des Leistungsangebotes im Gastgewerbe.<br />

Die Bildungs- und Trainingsaktivitäten brauchen eine wirksamere Orientierung und<br />

Einstellung auf die spezifischen Anforderungen des Gastgewerbes. Die<br />

Arbeitsförderung kann wesentlich dazu beitragen, die paradoxe Situation der<br />

gleichzeitigen Existenz einer großen Gruppe von Arbeitslosen der Hotel- und<br />

Gaststättenberufe und eines Mangels an Fachkräften für das Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe aufzulösen. Des weiteren besteht erheblicher Bedarf, die Aus- und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen mit intensiverer Vermittlung zu kombinieren.<br />

Der hohe Anteil an geringfügig Beschäftigten und der unterdurchschnittliche Anteil an<br />

sozialversicherungspflichtg Teilzeitbeschäftigten im Gastgewerbe signalisieren<br />

dringenden Bedarf, auf diese Situation mit den Möglichkeiten der Arbeitsförderung<br />

intensiver einzuwirken. Hier besteht ein besonders großer Bedarf, durch praktische<br />

Erprobung gangbare Wege zu entwickeln, mehr sozialversicherungspflichtige<br />

Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse mit Hilfe der Arbeitsförderung zu schaffen. Mehr<br />

Initiativen zu sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung im Gastgewerbe<br />

sind vor allem erforderlich, weil inzwischen offensichtlich ist, daß<br />

Tourismuswachstum alleine die Arbeitlosigkeit nicht beseitigen kann.<br />

<br />

Aktivere Mitwirkung der Kommunen dringend<br />

Eine betriebsorientierte Beschäftigungspolitik kann nur wirksam werden, wenn sie in<br />

eine engere Verzahnung von Struktur- und Arbeitsmarktpolitik eingebunden ist. Sie<br />

braucht die direkte Einbindung in die lokalen Problemlagen und Entwicklungsambitionen,<br />

um die nunmehr vor Ort mögliche arbeitsmarktpolitische Schwerpunktsetzung auf<br />

die drängendsten lokalen Erfordernisse zu orientieren und sie zugleich <strong>als</strong> aktiven Beitrag<br />

regionaler Strukturpolitik einbringen zu können. Obwohl und weil viele Fragen<br />

der praktischen Verflechtung von Struktur- und Arbeitsmarktpolitik und damit beider<br />

Verantwortungsbereiche offen sind, ist kommunale Initiative und Kompetenz gefragt.<br />

Selbst in Kommunen, die über Fremdenverkehrspotentiale verfügen, wird die<br />

Fremdenverkehrsentwicklung noch nicht immer auch <strong>als</strong> beschäftigungs- und<br />

dementsprechend strukturpolitischer Schwerpunkt praktiziert wird. Die<br />

Fremdenverkehrsbranche wird häufig <strong>als</strong> Selbstläufer eingestuft, der keiner besonderen<br />

kommunalpolitischen Aufmerksamkeit bedarf. Die bisherige weitgehende Entlastung<br />

durch ABM Vorhaben hat diese Einstellung gefördert.<br />

Der gegenwärtige, zumindest teilweise Rückzug der Arbeitsförderung aus der direkten<br />

Finanzierung strukturpolitischer Aufgabenstellungen im Fremdenverkehr zwingt zu<br />

mehr Eigenintiative und -leistungen und einer entsprechenden Einordnung der<br />

Fremdenverkehrsentwicklung in die kommunalen Aufgabenstellungen. Hierbei werden<br />

die Kommunen im Vorteil sein, die es verstehen, ihren Eigenanteil durch kombinierte<br />

Inanspruchnahme verschiedener Fördertöpfe zu vergrößern. Der Weg der<br />

projektbezogenen Erschließung von Finanzierungen wird künftig eine größere Rolle<br />

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