Pressespiegel 2011 - 2013 - Stadt Heidenheim
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Staatsanzeiger für Baden-Württemberg 24. Februar 2012<br />
Serie: Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> geht neue Wege:<br />
Bürger erstellen ein Konzept zur <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Open-Space-Methode ermöglicht Beratungen über Themen, die nicht projektbezogen sind<br />
HEIDENHEIM. Wenn Verwaltungen<br />
oder Behörden Bürger beteiligen<br />
wollen, bezieht sich dies meist<br />
auf ein konkretes Vorhaben. Bürger<br />
wollen aber generell über künftige<br />
Entwicklungen mitdiskutieren.<br />
Das Rahmenthema ist die einzige<br />
Vorgabe bei Open-Space<br />
Ein Instrument, mit dem dies verwirklicht<br />
werden kann, ist die<br />
Open-Space-Methode. Das ist ein<br />
Großgruppenverfahren, an dem 20<br />
bis 1000 Personen teilnehmen können.<br />
Festgelegt ist lediglich ein Rahmenthema,<br />
über das die Teilnehmer<br />
diskutieren sollen. Die Methode<br />
basiert auf dem Prinzip der<br />
Selbstorganisation. Die Teilnehmer<br />
erstellen die Tagesordnung und erarbeiten<br />
Themenvorschläge. Diese<br />
dürfen dem Rahmenthema nicht<br />
zuwiderlaufen und werden behandelt,<br />
wenn sie auch für andere Teilnehmer<br />
interessant sind. „Das Verfahren<br />
eignet sich für eine offene Situation,<br />
in der man kein bestimmtes<br />
Problem lösen will“, sagt Roland<br />
Geitmann, der an der Hochschule<br />
für öffentliche Verwaltung Kehl<br />
lehrt. „Die Fragestellung wird sehr<br />
allgemein formuliert, im Vordergrund<br />
steht die Ideenfindung.“ Für<br />
eine zugespitzte Entscheidungsfrage<br />
sei das nicht geeignet.<br />
In <strong>Heidenheim</strong> hat die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
die Open-Space-Methode<br />
im Oktober angewandt. Unter dem<br />
Titel „Werkstadt – Wie wir in Zukunft<br />
<strong>Stadt</strong> sein wollen“, diskutierten<br />
in der 48 000-Einwohner-<strong>Stadt</strong><br />
an zwei Tagen rund 300 Bürger über<br />
die <strong>Stadt</strong>entwicklung. 120 Themen<br />
wurden vorgeschlagen, 83 Arbeitskreise<br />
gebildet, 14 Fokusthemen beschlossen:<br />
Zu Letzteren gehören die<br />
Forderung nach einer energieautarken<br />
<strong>Stadt</strong>, die Einschränkung des<br />
Landverbrauchs sowie die barrierefreie<br />
Gestaltung von Plätzen.<br />
„Erntegruppe“ will die Fokusthemen<br />
umsetzbar machen<br />
Zwölf Teilnehmer haben die Ergebnisse<br />
in einer „Erntegruppe“ gebündelt.<br />
Zu jedem Fokusthema soll nun<br />
eine Arbeitsgruppe gebildet werden,<br />
der auch jeweils ein Verwaltungsmitglied<br />
angehört. Seit Januar<br />
beraten die Arbeitsgruppen, wie die<br />
Fokusthemen umgesetzt werden<br />
können. „Es muss ein politischer<br />
Wille zur Umsetzung vorhanden<br />
sein und im Vorfeld klar kommuniziert<br />
werden, was mit den Ergebnissen<br />
gemacht werden soll“, sagt Dominik<br />
Hierlemann, Projektleiter bei<br />
der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh.<br />
Geitmann stimmt dieser Aussage<br />
zu: „Wenn man das Ergebnis versanden<br />
lässt, kann dies die künftige<br />
Bereitschaft der Bürger zur Mitarbeit<br />
gefährden“.<br />
Doch die Gefahr besteht wohl<br />
nicht: Oberbürgermeister Bernhard<br />
Ilg (CDU) lobte das Projekt beim<br />
Bürgerempfang am 22. Januar; alle<br />
drei Monate finden Arbeitstreffen<br />
der Fokusgruppen statt. (schi)<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Weitere Informationen zur „Werkstadt“<br />
in <strong>Heidenheim</strong> finden Sie unter:<br />
www.heidenheim.de/buerger-stadt/<br />
werkstadt.html<br />
<strong>Pressespiegel</strong> <strong>2011</strong> - <strong>2013</strong><br />
werk STADT<br />
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