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Pressespiegel 2011 - 2013 - Stadt Heidenheim

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<strong>Heidenheim</strong>er Zeitung 19. Januar <strong>2013</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Unnütz,<br />

aber nötig<br />

Ein Lob des Werkstadt-Prozesses<br />

darf zurzeit in keiner öffentlichen<br />

Ansprache fehlen – doch<br />

das sei hier nicht spöttisch gemeint.<br />

Tatsächlich hat die Bürgerbeteiligung<br />

viele neue Wege<br />

beschritten. Nicht ganz ohne<br />

Verschleiß, nicht ganz ohne das<br />

Einsickern der üblichen Lobbyisten<br />

mit ihren üblichen Anliegen,<br />

nicht ganz ohne den Einfluss<br />

der Verwaltung, deren offiziell<br />

im Prozess gar nicht vorgesehene<br />

Handschrift hie und da<br />

doch deutlich durchschimmert.<br />

Doch wenn unter dem Strich<br />

auch nur die Hälfte aller Anregungen<br />

aus der Werkstadt neu<br />

wären, wäre es schon ein gewaltiger<br />

Erfolg. Und wenn auch nur<br />

jedes zweite neue Gesicht, das<br />

man im Oktober <strong>2011</strong> im CC sah,<br />

bei der Sache geblieben wäre,<br />

wäre auch das schon ein toller<br />

Fortschritt in einer <strong>Stadt</strong>, in der<br />

sich die stets gleichen Gruppen<br />

an Gut- und Wutbürgern in getrennten<br />

Sphären um sich selbst<br />

drehen, ohne sich jemals ernsthaft<br />

auszutauschen.<br />

Von<br />

Hendrik<br />

Rupp<br />

Doch nicht nur formal kann<br />

die Werkstadt überzeugen. Auch<br />

inhaltlich hatte und hat die Idee<br />

Charme, einfach mal die Bürger<br />

zu fragen – denn die haben<br />

zwar nicht die Routine und das<br />

Wissen von Verwaltungsbeamten<br />

oder <strong>Stadt</strong>räten, teilen aber<br />

auch nicht deren Gefahr, notorisch<br />

betriebsblind zu sein.<br />

In diesem Sinne sind gerade<br />

die Ideen zu einer „Sexy <strong>Stadt</strong>“<br />

charmant. Hier will eine Gruppe<br />

ganz bewusst keine Gemeinderats-Arbeit<br />

machen, ist sich bewusst,<br />

dass sich um Themen wie<br />

Generationengerechtigkeit, Bildung<br />

oder Sporthallen auch<br />

schon eine professionelle Verwaltung<br />

kümmert.<br />

Nein, die „Sexy <strong>Stadt</strong>“ bringt<br />

Ideen aufs Tapet, die man aus<br />

dem Rathaus wirklich nicht erwarten<br />

dürfte. Utopien wie ein<br />

bunt beleuchtetes Zementwerk<br />

dienen nicht dem Umweltschutz<br />

und folgen keinen gesetzlichen<br />

Auflagen, werden nicht von den<br />

örtlichen Industriekapitänen gefordert<br />

und sind nicht einmal<br />

von der EU gefördert.<br />

Dennoch haben gerade Vorschläge<br />

wie diese das Zeug dazu,<br />

<strong>Heidenheim</strong> lustiger, bunter und<br />

interessanter zu machen – und<br />

damit in einer Weise besser, die<br />

man bei aller <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

vielleicht allzu oft übersehen<br />

hat. <strong>Heidenheim</strong> ist eine finanziell<br />

wie industriell kerngesunde,<br />

wohl verwaltete <strong>Stadt</strong>. Aber<br />

wetten, dass sie mit etwas<br />

Schminke und witzigen Accessoires<br />

noch weit besser sein<br />

könnte?<br />

180 werk STADT <strong>Pressespiegel</strong> <strong>2011</strong> - <strong>2013</strong>

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