Pressespiegel 2011 - 2013 - Stadt Heidenheim
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<strong>Heidenheim</strong>er Zeitung 20. August 2012<br />
Eugen-Jaekle-Platz: schlecht möbliert?<br />
„Werkstadt“-Arbeitsgruppe stört sich an den Kolonnaden und schlägt Verbesserungen vor<br />
Das Herz der <strong>Heidenheim</strong>er<br />
Innenstadt schlägt einigen<br />
Bürgern auf den Magen. Schön<br />
ist anders, urteilen sie über<br />
den Eugen-Jaekle-Platz – und<br />
machen Vorschläge, wie diese<br />
gute Stube der <strong>Stadt</strong> etwas<br />
besser möbliert und damit<br />
aufgewertet werden könnte.<br />
ERWIN BACHMANN<br />
Die Initiative kommt aus dem Kreis<br />
jener <strong>Heidenheim</strong>er, die sich im<br />
Zuge des im Oktober von der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
eingeleiteten „Werkstadt“-Prozesses<br />
auf verschiedenen<br />
Gebieten mit Fragen der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
beschäftigen und eigene<br />
Ideen einbringen, um so an<br />
einer gedeihlichen Zukunft der<br />
<strong>Stadt</strong> mitzuwirken. Im konkreten<br />
Fall sind es die Mitglieder der<br />
Arbeitsgruppe „Platzgestaltung“,<br />
die sich Gedanken über die Weiterentwicklung<br />
und Neugestaltung<br />
von zentralen Plätzen und Straßenzügen<br />
macht, sich in diesem<br />
Zusammenhang für Barrierefreiheit,<br />
für mehr Sitzgelegenheiten,<br />
mehr Sauberkeit sowie für eine<br />
Aufhübschung und Belebung der<br />
Innenstadt einsetzt.<br />
Dass dabei vor allem der Eugen-<br />
Jaekle-Platz ins Blickfeld geriet, hat<br />
mit der dort vor knapp zehn Jahren<br />
geschaffenen Pergola zu tun. Was<br />
von kommunaler und architektonischer<br />
Seite mit einer klaren städtebaulichen<br />
Funktion verbunden<br />
und gedacht war, eine räumliche<br />
Geschlossenheit zu schaffen und<br />
gleichzeitig die Durchgängigkeit<br />
zur Hauptstraße zu belassen, hat<br />
sich nach Meinung eines großen<br />
Teils dieser Arbeitsgruppe eher zu<br />
einem Störfaktor entwickelt.<br />
Udo Tilly ist einer dieser „Werkstadt“-Aktivisten<br />
und führt ins<br />
Feld, dass die von einem sehr prominenten<br />
Bürger <strong>Heidenheim</strong>s<br />
schon mal als „Architektenfurz“<br />
bezeichneten Kolonnaden völlig<br />
sinn- und zwecklos, darüber hinaus<br />
gestalterisch total misslungen<br />
seien, dem Betrachter vom Norden<br />
her den ungestörten Blick in die<br />
Hauptstraße verwehrten und von<br />
Süden die optische Öffnung zum<br />
Jaekle-Platz behinderten. Zudem<br />
werde die Front des prägnanten<br />
Schuhhauses Baumann durch die<br />
Pfeiler und Streben regelrecht „verhunzt“.<br />
Alles in allem ver- und behindere<br />
das Bauwerk alle Anstrengungen,<br />
den Platz für die Zukunft<br />
und für die Bürger so zu gestalten,<br />
dass er als das angenommen werde,<br />
als was er einmal gedacht gewesen<br />
sei: „Als ansehnliches Zentrum<br />
unserer <strong>Stadt</strong>, in dem man<br />
sich wohlfühlen kann.“<br />
In der Arbeitsgruppe weiß man<br />
aus vielen Gesprächen, dass sich<br />
der Sinn der Säulen-Kolonnaden<br />
vielen <strong>Heidenheim</strong>ern bis heute<br />
nicht zu erschließen vermag – auch<br />
wenn sich der Blick der meisten<br />
Einheimischen längst an diesen<br />
„Fremdkörper“ gewöhnt hat. „Die<br />
Aufgabe der Pergola bleibt dem unbefangenen<br />
Betrachter ohne Erklärung<br />
rätselhaft,“ urteilt etwa Christoph<br />
Müller von der Arbeitsgruppe<br />
und wünscht sich zusammen mit<br />
anderen, dass der Platz wieder<br />
zum wohltuenden Erlebnis wird.<br />
Von der ursprünglich erwogenen<br />
Absicht, bei der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
auf eine vollständige Entfernung<br />
des Gebildes zu drängen, ist man<br />
inzwischen mehrheitlich abgewichen.<br />
Nachdem der Arbeitskreis<br />
zusammen mit <strong>Stadt</strong>planer Ralf<br />
Käpplinger vor Kurzem eine Platzbegehung<br />
unternommen hat, geht<br />
die Zielrichtung dahin, die bestehende<br />
Platzgestaltung nicht<br />
grundsätzlich zu ändern, sondern<br />
durch Einzelmaßnahmen zu verbessern.<br />
So schlägt man vor, jede<br />
zweite Säule der ganz in Grau daherkommenden<br />
Kolonnaden mit<br />
Blumentrögen zu verzieren, den<br />
beim Wedelbrunnen stehenden<br />
Baum mit einer Sitzgruppe zu versehen<br />
und auch um die „Mikado“-<br />
Lichtskulptur kubenförmige Sitzgelegenheiten<br />
zu schaffen.<br />
Darüber hinaus sucht die Arbeitsgruppe<br />
nach Lösungsansätzen,<br />
die zu einer Verschönerung<br />
der nicht gerade anheimelnden<br />
Grabenstraße beitragen zu können.<br />
Dabei denkt man neben einer<br />
Baumbepflanzung auch an den<br />
Einsatz von Auftrags-Kunstwerken.<br />
Ein Grundanliegen der Arbeitsgruppe<br />
stellt die weitere Verkehrsberuhigung<br />
der Grabenstraße und<br />
auch der Hinteren Gasse dar. In<br />
beiden Straßenzügen, so Udo Tilly,<br />
müsse nach Auffassung der „Werkstadt“-Gruppe<br />
das Parken auf ein<br />
Mindestmaß reduziert werden.<br />
Platzgestaltung: nur eine von vielen „Werkstadt“-Ideen<br />
Wie können stadtbildprägende<br />
Plätze und<br />
Straßenzüge besser gestaltet<br />
werden? – Dies ist nur eine<br />
Fragestellung von vielen, die<br />
aus dem vom Rathaus initiierten<br />
Bürgerforum „Werkstadt“<br />
entsprungen sind und<br />
im Zuge des sich anschließenden<br />
und bis heute andauernden<br />
Aufarbeitungsprozesses<br />
bereits ein Vielfaches an<br />
Antworten gefunden haben.<br />
Die in einzelnen Gruppen<br />
diskutierten Anregungen<br />
und Ideen werden nach und<br />
nach in die kommunalpolitische<br />
Diskussion einfließen.<br />
In diesem Rahmen wird sich<br />
entscheiden, welche Vorschläge<br />
und Visionen tatsächlich<br />
aufgegriffen und<br />
umgesetzt werden.<br />
Dabei geht es um mehr als<br />
ein Dutzend Themenfelder,<br />
die von der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
über Fragen des Verkehrs<br />
und der Energie bis<br />
hin zu Bildung sowie Kinder,<br />
Familie und Sport reichen.<br />
bm<br />
Eugen-Jaekle-Platz: Aus dem Blickwinkel des Wedelbübles haben die<br />
Kolonnaden durchaus ihren architektonischen Reiz, werden im Übrigen<br />
aber mitunter als eher störend empfunden.<br />
Foto: räp<br />
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