Heft 49 - nachhaltige Schülerfirmen Endfassung.indd
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Der Auftrag Variante (1) wurde<br />
erteilt.<br />
Einige wenige Eltern taten ihre Verwunderung<br />
über das ungewohnte<br />
Konto kund. Die Klassenleiterin<br />
konnte sie beruhigen. Jetzt mussten<br />
Zahlungseingänge kontrolliert,<br />
Zahlungserinnerungen freundlich<br />
formuliert und Buchungen vorbereitet<br />
werden. Das Geschäft schloss erfolgreich,<br />
mit 8,- € Gewinn ab.<br />
Dieser Auftrag war die beste Werbung.<br />
Weitere Ausflüge wurden<br />
angefragt und gebucht:<br />
• Eine Reise zum Biobauern musste<br />
mit einem Mietbus durchgeführt<br />
werden.<br />
• Besuche mittelalterlicher Burgen<br />
wurden erarbeitet: Steinenschloss<br />
(Thaleischweiler-Fröschen) mit<br />
Linienbus und Spaziergang oder<br />
Nanstein (Landstuhl) mit dem<br />
Fahrrad und anschließend Grillfest<br />
stachen sogar Trifels und Burg Eltz<br />
aus.<br />
• 3 Tage Speyer konnte mit Linienbus<br />
nach Landstuhl und Bahn<br />
angeboten werden.<br />
• Fahrten zum BIZ nach Pirmasens<br />
erfolgten in Linienverkehr.<br />
• Die meiste Arbeit wurde in die<br />
Abschlussfahrt der Klasse 10 nach<br />
Berlin investiert.<br />
Herr Füssler (Freier Mitarbeiter des<br />
„Pfälzer Merkur“) besuchte unsere<br />
Schülerzeitungsredaktion. Dort wurde<br />
er auf unsere Schülerfirma „Sickinger<br />
Schülerreisen“ aufmerksam. Er war<br />
sehr neugierig.<br />
Sein Besuch beeindruckte. Er berichtete<br />
ausführlich in seiner Tageszeitung<br />
„Selbständigkeit als Ausweg?“ Dies<br />
hatte gleich zwei sehr positive Folgen.<br />
Zwei Kolleginnen von benachbarten<br />
Grundschulen riefen am gleichen<br />
Tag an, um für ihre Abschlussfahrten<br />
im nächsten Schuljahr Aufträge zu<br />
erteilen.<br />
Von der Reisebürobelegschaft aber<br />
noch positiver aufgenommen, wurde<br />
die Vermittlung von mehreren<br />
Vorstellungsgesprächen über die<br />
Redaktion der Zeitung und Herrn<br />
Füssler. Daraus resultierte immerhin<br />
ein Ausbildungsverhältnis.<br />
Geschäftsübergabe<br />
Im Wesentlichen wurde wie bei der<br />
Erstgründung verfahren. Die Stellen<br />
wurden von den Altvorderen beschrieben<br />
und in der Schülerzeitung<br />
beworben. Die Vorstellungsgespräche<br />
fanden mit Herrn Wagner und<br />
der Chefin Christina in Herschberg<br />
statt. Die Übergabe erfolgte in der<br />
zweiten Unterrichtswoche des neuen<br />
Schuljahres.<br />
Es standen so viele Bewerber an, dass<br />
man die Gruppe teilte. Das Reisebüro<br />
erschien im neuen Kleid als „Schülertours<br />
AG“ und der Schulleiter<br />
genehmigte eine weitere AG.<br />
Der Lehrer?<br />
Um mich in die ganze Problematik<br />
einzuarbeiten, musste ich Fachwissen<br />
von Experten, Geschäftsleuten und<br />
Elternbefragungen, aus Handreichungen<br />
und dem Internet beziehen, wobei<br />
Letztes auch oft fehlerhafte Informationen<br />
bot. Ich musste den Rahmen<br />
organisieren: Räume, Computer; Arbeitsmaterial<br />
... Interessenausgleich<br />
herzustellen war in der Startphase<br />
sehr wichtig.<br />
Den Schülerinnen und Schülern fiel<br />
es schwer, Gespräche zielgerichtet zu<br />
führen. Abschweifungen und Detaildiskussionen<br />
prägten das Geschehen.<br />
Moderation und Beratung waren zentrale<br />
Aufgaben des Lehrers.<br />
Der Zeitaufwand überstieg den der<br />
„normalen Unterrichtsvorbereitung“<br />
während der gesamten Dauer. Die<br />
notwendige flexible Gestaltung bot<br />
die Möglichkeit des Ausgleichs in<br />
angemessenem Maß.<br />
„Du sollst deinen Schülern wenigstens<br />
einen Schritt voraus sein“<br />
konnte nicht mehr geleistet werden.<br />
An einigen Stellen hatten schließlich<br />
die Jugendlichen mehr Detailwissen.<br />
Das Experiment „Mit den Schülern<br />
lernen“ war ein sehr positives, empfehlenswertes<br />
Erlebnis.<br />
Das Lehrer-Schüler-Verhältnis wurde<br />
sehr positiv beeinflusst, so dass Rückwirkungen<br />
auf den „Regelunterricht“<br />
deutlich bemerkt werden konnten, besonders<br />
im Blick auf nachmittägliches<br />
Arbeiten zu Lernzwecken.<br />
Nach 3 Jahren<br />
Drei Schüler aus der ersten Gruppe<br />
fanden sich kürzlich zu einem kleinen<br />
Rückblick zusammen:<br />
Gerade die Kenntnis der Vorstel-<br />
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