Heft 49 - nachhaltige Schülerfirmen Endfassung.indd
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Die Resonanz war überwältigend.<br />
Unser täglicher Arbeitsablauf sah zu<br />
Beginn unserer betrieblichen Existenz<br />
wie folgt aus:<br />
Durch ein rotierendes Arbeitsplansystem<br />
wurden die Schüler/innen<br />
eingeteilt.<br />
Ihre täglichen Aufgaben bestanden<br />
in<br />
a) der Vorbereitung der frisch gelieferten<br />
Ware ab 7.00 Uhr,<br />
b) dem Verkauf unseres reichhaltigen<br />
Angebots durch ein erstes Schülerteam<br />
in der ersten Pause und durch<br />
eine zweite und dritte Schicht in<br />
der zweiten Pause,<br />
c) der gründlichen Reinigung von<br />
Kiosk und Küchenraum nach der<br />
6. Stunde.<br />
Seminararbeit<br />
Die Bestellungen der Waren und<br />
Getränke wurden flexibel nach dem<br />
Kaufverhalten der Schüler/innen und<br />
Lehrer/innen ausgerichtet. Dafür gab<br />
es vor den Sommerferien eine Umfrage<br />
in der gesamten Schülerschaft.<br />
Da wir gleichzeitig auch ökologische<br />
Schule sind, galt es, einen Kompromiss<br />
zwischen Ökonomie und Ökologie<br />
zu finden. Getränke sollte es<br />
nur in Pfandflaschen geben, Brötchen<br />
sollten in allen Varianten angeboten<br />
werden, d. h. neben den besonders<br />
beliebten weißen Brötchen wurde<br />
von vorneherein auch Schrotiges und<br />
Körniges angeboten.<br />
Nach den ersten Monaten unseres Unternehmertums<br />
fand ein Seminarwochenende<br />
für die K-Team-Mitglieder<br />
statt. In diesen Tagen wurden für die<br />
Abteilungen Marketing, Finanzwesen<br />
und Personalführung je ein Mitglied<br />
bestimmt, welches im Namen der<br />
anderen K-Team-Mitglieder die betreffenden<br />
Aufgaben federführend<br />
übernehmen sollte.<br />
Mittlerweile konnten wir auf Grund<br />
unseres Erfolges gute Gewinne verzeichnen,<br />
so dass es möglich war,<br />
für jedes arbeitende Mitglied ab dem<br />
1. Januar 2002 eine Entlohnung von<br />
monatlich 40 € zu zahlen.<br />
An dieser Stelle ist zu erwähnen,<br />
dass alle unsere Mitglieder von Klassenstufe<br />
8 bis 13 gleichberechtigt in<br />
die Entscheidungsprozesse einbezogen<br />
sind. Durch die Mitgliedschaft<br />
jüngerer Schüler wird auch das Bestehen<br />
des Kiosk-Teams nach dem<br />
Ausscheiden der Oberstufenschüler<br />
und –schülerinnen nach Klasse 13<br />
garantiert. Es ist wichtig und reizvoll,<br />
die nächste K-Team-Generation auf<br />
ihre Aufgaben vorzubereiten.<br />
Ein halbes Jahr nach Gründung der<br />
Firma fand die erste Aktionärsversammlung<br />
statt, die bei den Anteilseignern<br />
großes Interesse fand. Der<br />
erste Aufsichtsrat tagte im Anschluss<br />
und wählte, wie in unserer Satzung<br />
verankert, zum ersten Mal einen<br />
Vorstand.<br />
Schon nach den ersten Wochen Erfahrung<br />
im Umgang mit wirtschaftlichen<br />
Prozessen konnten wir mit Stolz behaupten:<br />
Unser Projekt hat sich schon<br />
jetzt gelohnt.<br />
Das zweite Jahr<br />
Das zweite Jahr des K-Teams traten<br />
wir mit gemischten Gefühlen an.<br />
Können wir unsere Motivation behalten?<br />
Finden wir neue Leute, die<br />
mitarbeiten wollen? Wie klappt die<br />
erste Gewinn – und Verlustrechnung<br />
beim Finanzamt? Fragen über Fragen,<br />
die uns zu Beginn des neuen Schuljahres<br />
beschäftigten.<br />
Und es ist wirklich was dran, dass das<br />
zweite Geschäftsjahr schwieriger ist,<br />
als es das erste war. Wir standen vor<br />
neuen Problemen und waren nicht<br />
mehr ganz so erfolgreich wie im<br />
ersten Jahr.<br />
Das größte Problem, das wir bewältigen<br />
mussten, war wie erwartet das der<br />
Motivation. Morgens wieder um 6.00<br />
Uhr raus, um Brötchen schmieren<br />
zu können, Getränke bestellen, Geld<br />
wegbringen, verkaufen, ... jeden Tag<br />
dieselbe Leier. Immer wieder Treffen,<br />
um die Schwierigkeiten zu bereden<br />
und Lösungen zu finden!<br />
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