Heft 49 - nachhaltige Schülerfirmen Endfassung.indd
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Pausen nicht ausreichen würde,<br />
um einen attraktiven Gewinn zu<br />
erwirtschaften, überlegte man in<br />
der Firma, wie das außerschulische<br />
Umfeld erreichen werden könnte. Ein<br />
überraschendes Angebot von Seiten<br />
der Gemeinde, einen Stand auf dem<br />
Weihnachtsmarkt in Rülzheim aufzubauen,<br />
brachte dann den Aufbau der<br />
Firma schneller voran als geplant.<br />
Eilig wurde ein Sortiment (auch<br />
mit ein paar Weihnachtsartikeln)<br />
zusammengestellt, das dann auf dem<br />
Marktplatz unter Weihnachtsklängen<br />
feilgeboten werden konnte.<br />
• Aufbau der Verkaufstheke und<br />
Dekoration der Glasvitrinen<br />
Nach diesem ersten (z. T. recht<br />
kaltem) Erfolgserlebnis ging man<br />
nun mit Elan an den Aufbau und<br />
die Gestaltung des Verkaufsstands<br />
– einer Theke. Diese steht heute in<br />
der Eingangshalle der Schule. In ihr<br />
befinden sich die Waren, die zum<br />
Verkauf nach Bedarf auf die Theke<br />
gestellt werden.<br />
Parallel dazu wurden bereits vorhandene<br />
Glasvitrinen mit den Verkaufsartikeln<br />
dekoriert. Hierbei wurde<br />
auch der Bedarf von Erwachsenen<br />
berücksichtigt. Vorbeigehende Lehrer<br />
und Eltern entdecken hier z. B. auch<br />
Kaffee, Tee oder Kunsthandwerk.<br />
Natürlich wurde die Werbung für die<br />
Sache nicht vergessen. Neben den<br />
Flyern gestaltete man noch verschiedene<br />
Plakate, die die Kinder in die<br />
Klassenräume hängten.<br />
• Verkauf von Recycling-Büroware<br />
Fair gehandelte Produkte bilden das<br />
Kerngeschäft. Bald stellte man aber<br />
fest, dass seitens der Schülerschaft<br />
auch Interesse an einfachen Büroartikeln,<br />
wie z. B. Schreibblöcken, Stiften<br />
und Spitzern besteht. Im Sinne der<br />
Die Verkaufstheke in der<br />
Eingangshalle<br />
Nachhaltigkeit wurde beschlossen,<br />
diese Artikel in das Sortiment aufzunehmen.<br />
Da die genannten Artikel<br />
viel mit dem Themenkomplex Papier<br />
zu tun haben, lud die Firmenleitung<br />
am 21.03.07 Frau Dr. Birgitta Goldschmidt<br />
von der Papierinitiative<br />
Rheinland-Pfalz ein. Sie berichtete<br />
sowohl in der AG als auch am Elternabend<br />
über die Zielsetzung der<br />
Papierinitiative, einem Dekadeprojekt.<br />
Frau Dr. Goldschmidt machte<br />
auf lebendige Art und Weise deutlich,<br />
wie wir durch bewussten Einkauf<br />
(z. B. von Recyclingpapier) einen<br />
persönlichen Beitrag zum Erhalt von<br />
Umwelt und Natur leisten können.<br />
Als Ergebnis der Veranstaltung verpflichtete<br />
sich spontan eine Klasse der<br />
Schule im Rahmen der Initiative 2000<br />
plus, sich zukünftig für die stärkere<br />
Verwendung von Recyclingpapier<br />
einzusetzen.<br />
Aus Sicht des verantwortlichen außerschulischen<br />
Koperationspartners:<br />
Zwischenbilanz<br />
Grenzen und Probleme der Eine-<br />
Welt-Schülerfirma<br />
Noch sind wir keine Schülerfirma im<br />
eigentlichen Sinne. Wir haben einen<br />
Warenbestand, den wir innerhalb<br />
und außerhalb der Schule mit einem<br />
kleinen Gewinn verkaufen. Der Umsatz<br />
im laufenden Schuljahr beläuft<br />
sich bis heute auf ca. 2 000,- €. Mir<br />
stellt sich hierbei die Frage, wie weit<br />
Schülerinnen und Schüler im Alter<br />
von 12 - 14 Jahren bei entsprechender<br />
Einführung und Betreuung eine solche<br />
Firma eigenverantwortlich führen<br />
können. Unsere Erfahrungen in Rülzheim<br />
zeigen, dass die Kinder mit viel<br />
Freude kaufen und verkaufen, Plakate<br />
und Vitrinen gestalten oder mit großer<br />
Begeisterung auf Veranstaltungen wie<br />
z. B. den Weihnachtsmarkt gehen. Die<br />
vielen weniger spektakulären (nicht<br />
lustbetonten) Aktivitäten, wie Buchführung,<br />
Schreibarbeiten, etc. sind<br />
im Rahmen einer Nachmittags-AG<br />
– wo die Kinder schon einen langen<br />
Schultag hinter sich gebracht haben -<br />
schwer „an den Mann zu bringen“.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Im nächsten Schuljahr werden unsere<br />
Aktivitäten dahin gehen, dass wir die<br />
erforderlichen Strukturen im Sinne einer<br />
<strong>nachhaltige</strong>n Schülerfirma schaffen.<br />
Darüber hinaus sind wir z. Zt.<br />
dabei, eine Homepage zu entwickeln,<br />
über die dann auch Waren bestellt<br />
bzw. gekauft werden können.<br />
Partnerschaft mit einer Schule in<br />
Ländern des Südens<br />
Was geschieht mit dem Gewinn,<br />
den die Schülerfirma erwirtschaftet?<br />
Nach Rückzahlung des Erstkredits<br />
für den Warenbestand an die mit uns<br />
kooperierende Bank sollen die Erlöse<br />
zum großen Teil in den Aufbau einer<br />
Partnerschaft mit einer Schule in einem<br />
Land des Südens fließen. Wir erhoffen<br />
uns langfristig, Waren von dieser Schule<br />
zu erhalten, die wir dann in unserer<br />
Schülerfirma verkaufen können.<br />
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