Heft 49 - nachhaltige Schülerfirmen Endfassung.indd
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Zunächst war es für die Schüler<br />
wichtig, einen eigenen Raum für ihre<br />
Schülerfirma zu haben. Schnell hatte<br />
sich eine Gruppe von 6 Schülern gefunden,<br />
die sich die Aufgabe stellte,<br />
den Firmenraum zu renovieren. Bei<br />
der Farbgestaltung entschied man<br />
sich für ein Terrakotta als Raumfarbe.<br />
Um eventuell Filme an eine Wand<br />
projizieren zu können, sollte eine<br />
Wand weiß bleiben. Farbe und Malerutensilien<br />
wurden von der Schule<br />
gestellt. Die Verhandlungen mit dem<br />
Hausmeister und die Ausführungen<br />
der Arbeiten organisierten die Schüler<br />
weitgehend selbstständig.<br />
Bei der Lösung des zweiten Problems<br />
half der Zufall: Beim Besuch des<br />
Landesmedienzentrums (LMZ) in<br />
Koblenz fand ich den Flyer zu dem<br />
Projekt „Videoarbeit in der Schule“.<br />
Nach Kontaktaufnahme mit Frau<br />
Lentz, die das Projekt CU TV & Net<br />
an Ganztagschulen leitet und mit<br />
ihrem Team betreut, konzipierten wir<br />
einen Intensivkurs für Schülerinnen<br />
und Schüler mit dem Titel „Filmische<br />
Dokumentation von schulischen<br />
Veranstaltungen“. Wir veranschlagten<br />
dafür zweieinhalb Tage: einen Freitagnachmittag<br />
und je einen ganzen<br />
Freitag und Samstag á 8 Stunden.<br />
Unter Anleitung von Frau Lentz<br />
und zwei Pädagogikstudenten der<br />
Universität Koblenz-Landau übten<br />
die Schüler, ein Interview vor der<br />
Kamera zu führen. Kameraeinstellung<br />
und Perspektiven waren ein weiterer<br />
Schwerpunkt, ebenso wie die Analyse<br />
von Berichten und Interviews. Man<br />
lernte den Videoschnitt am Computer<br />
und wie man Videos und DVDs<br />
erstellt. Da der Kurs am Wochenende<br />
stattfand und mit Kosten verbunden<br />
war, nahmen nicht alle Schüler der<br />
Gruppe daran teil. Die freigewordenen<br />
Plätze waren aber schnell<br />
wieder mit interessierten Mädchen<br />
auch aus der 8. Klasse besetzt. Ziel<br />
des Kurses war die Erstellung einer<br />
Dokumentation bzw. Reportage<br />
einschließlich Postproduktion und<br />
DVD-Erstellung. Filmarbeit ist Teamarbeit.<br />
Dazu gehört es zunächst, eine<br />
arbeitsfähige Gruppe zu schaffen.<br />
Den Schülern wurde die Angst vor<br />
der Technik genommen und ein Einblick<br />
in die Videoarbeit vermittelt.<br />
Jeder Teilnehmer erhielt am Ende<br />
eine Teilnahmebescheinigung für<br />
die Bewerbungsmappe und natürlich<br />
eine Kopie der erstellten Dokumentation,<br />
den Backstage-Szenen und<br />
einer Powerpoint-Präsentation, die<br />
aus den Fotos von den Dreharbeiten<br />
erstellt wurde.<br />
Mittlerweile sind die Kursteilnehmer<br />
als Spezialisten gefragt. Einige arbeiteten<br />
bei der Produktion von weiteren<br />
<strong>Schülerfirmen</strong> erfolgreich mit. Ein<br />
besonderes Highlight war auch die<br />
Teilnahme von einigen Schülerinnen<br />
an einem Filmprojekt bei der Jugendzukunftskonferenz<br />
auf dem Umwelt-<br />
Campus Birkenfeld.<br />
Dank dem Projekt „Medienkompetenz<br />
macht Schule“ hat sich auch<br />
hier eine Lösung für die Verbesserung<br />
der Ausstattung gefunden: Seit<br />
dem 28.6.07 ist die Erich- Kästner<br />
Regionalschule „Modellschule Medienkompetenz“.<br />
Durch die damit<br />
verbundene finanzielle Zuwendung<br />
unterstützt die Schule die Arbeit der<br />
Schülerfirma mit dem Kauf einer geeigneten<br />
Kamera und die Ausstattung<br />
mit entsprechender Software.<br />
Der 02.07.2007 gilt nun endgültig<br />
als Gründungsdatum der Schülerfirma<br />
„Medienkompetenz“. Im Zuge<br />
der Ernennung zur „Modellschule<br />
Medienkompetenz“ konnte sie ihr<br />
Angebot erweitern, und es wurde<br />
folgende Satzung beschlossen:<br />
Die Schülerfirma bietet Schülern,<br />
Eltern, Lehrern Beratung und Hilfen<br />
im Umgang mit neuen Medien.<br />
Wir bieten folgende Fertigkeiten und<br />
Fähigkeiten an:<br />
• Erstellen von Powerpoint Präsentationen<br />
• Fotografieren und Bildbearbeitung<br />
mit dem Computer<br />
• Filmen, Regie und Filmbearbeitung<br />
am Computer<br />
• Beamer-Präsentationen<br />
• Ausstattung und Überwachung<br />
von Veranstaltungen mit Ton- und<br />
Bildtechnik<br />
• Organisation von Veranstaltungen<br />
• Beratung beim Umgang mit Computerprogrammen<br />
• Hilfe bei der Wartung unter Anleitung<br />
• Einführungen für Gruppen in Word<br />
und Powerpoint<br />
Die Schülerfirma „Medienwerkstatt“<br />
besteht aus 5 Abteilungen:<br />
• Verwaltung<br />
• Bilder und Werbung<br />
• Veranstaltungstechnik<br />
• Filmen<br />
• Computer<br />
Jede Abteilung hat einen Sprecher und<br />
einen Stellvertreter. Beide nehmen an<br />
den regelmäßigen Vorstandsitzungen<br />
teil und informieren ihre Abteilungsmitglieder<br />
über die Ergebnisse.<br />
In einer ersten Vorstandssitzung am<br />
gleichen Tag beschäftigte man sich<br />
mit dem Problem Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für die Firmenausstattung.<br />
Es wurde festgelegt was man tun<br />
will, wer dafür verantwortlich ist, wie<br />
die ersten Schritte aussehen und bis<br />
wann ein Zwischenbericht abgegeben<br />
werden muss.<br />
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