Heft 49 - nachhaltige Schülerfirmen Endfassung.indd
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Beginn des Jahres 2004 wird der Laden<br />
im Rahmen einer „Schülerfirma“<br />
betrieben. Mit unentgeltlicher Unterstützung<br />
eines Unternehmensberaters<br />
wurde der rechtliche Rahmen der<br />
Schülerfirma gemeinsam entwickelt.<br />
Es wurde ein gemeinnütziger Trägerverein<br />
ins Leben gerufen, unter dessen<br />
Dach die Schülerfirma wie eine<br />
„echte“ Firma arbeitet. Der Name des<br />
Vereins ist Programm: „Verein zur<br />
Förderung von Wirtschaftskompetenz<br />
und Nachhaltigkeit e.V.“. Er ist schulübergreifend<br />
und bindet zur Zeit drei<br />
Schulen ein: Das Gauß-Gymnasium,<br />
das Rudi-Stephan-Gymnasium und<br />
die Berufsbildende Schule Wirtschaft,<br />
die sich alle auf dem Gelände des BIZ<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft befinden.<br />
Die BBS Wirtschaft hat dabei<br />
insbesondere das Rechnungswesen<br />
und die Buchführung übernommen<br />
– ebenfalls eine gute Möglichkeit,<br />
Schülerinnen und Schüler am realen<br />
Objekt ein Lernfeld zu bieten. Die<br />
tägliche Kassenabrechnung, die<br />
Notwendigkeit einer Steuererklärung<br />
sowie die jährliche Inventur führen<br />
den Schülern immer wieder die Ernsthaftigkeit<br />
des Projekts vor Augen.<br />
Es existieren verschiedene Abteilungen<br />
(Einkauf, Verkauf, Personalwesen,<br />
Marketing), deren jeweilige Leitung<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
übernommen wird - mit Begleitung<br />
einer Lehrerin beziehungsweise eines<br />
Lehrers. Die einzelnen Abteilungen<br />
werden in diesem Artikel weiter<br />
unten von den jeweiligen Teams<br />
vorgestellt.<br />
In den Pausen ist Betrieb im Laden<br />
Über den Verkauf von Schulmaterial<br />
und fair gehandelten Pausensnacks<br />
hinaus bietet der Umweltladen inzwischen<br />
viele zusätzliche, umweltfreundliche<br />
und gleichzeitig attraktive<br />
Serviceangebote, wie z. B. einen<br />
Tinten-Auffülldienst (Auffüllen von<br />
Tintenfässern aus großen Vorratsbehältern),<br />
Sammeldienst von leeren Toner-<br />
und Tintenstrahl-Patronen gegen<br />
Vergütung eines <strong>Heft</strong>es, kostenlose<br />
Ausgabe von Pausenbrot-Boxen am<br />
Schuljahresanfang für neue Schüler,<br />
Sammelbehälter für Altbatterien<br />
sowie die Belieferung beider Schulen<br />
mit fair gehandeltem Kaffee.<br />
Der Umweltladen ist mittlerweile<br />
aus dem schulischen Alltagsleben<br />
der beteiligten Schulen kaum noch<br />
wegzudenken. Er ist stets stark frequentiert:<br />
Gegen den allgemeinen<br />
Trend kann am Bildungszentrum<br />
beobachtet werden, dass nach wie vor<br />
ein großer Teil der Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>Heft</strong>e und Schulmaterial aus<br />
Recyclingpapier kauft. Die ca. 30 in<br />
der Firma beschäftigten Schülerinnen<br />
und Schüler sind motiviert und identifizieren<br />
sich mit der Sache.<br />
Der Umweltladen ist gleichzeitig<br />
eine Art Kristallisationspunkt für<br />
weitere konkrete Lernanlässe, die<br />
sich aus den von ihm ausgehenden<br />
Aktivitäten ergeben. Dazu einige Beispiele:<br />
Erstellen und Vorführen einer<br />
PowerPoint-Präsentation, Einüben<br />
und Halten von freien Vorträgen für<br />
Elternabende und –führungen, Erstellen<br />
eines Computer-Programms zur<br />
Lager-Verwaltung und Abrechnung,<br />
Erstellen von Internet-Seiten für die<br />
Schul-Homepage, Durchführung von<br />
„Bananen-Projekten“ (Verkauf fair<br />
gehandelter Bananen) in Zusammenarbeit<br />
mit Erdkunde-Fachlehrern.<br />
Insgesamt kann gesagt werden, dass<br />
der Laden den Umweltgedanken ohne<br />
erhobenen Zeigefinger im Schulalltag<br />
lebendig werden lässt und viele<br />
Schüler auf selbstverständliche und<br />
zwanglos-motivierende Weise mit<br />
den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit,<br />
globale Gerechtigkeit (fairer Handel!)<br />
und soziales Miteinander konfrontiert.<br />
Er verwirklicht daher beispielhaft die<br />
drei Säulen der Nachhaltigkeit, indem<br />
er ökonomische, ökologische und<br />
soziale Aspekte in sich vereint.<br />
Im Folgenden stellen Schülerinnen<br />
und Schüler ihre Abteilungen vor.<br />
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