Das ZeitGeschichtsParadox - Staatliche Hochschule für Gestaltung ...

Mit dem Aufarbeiten ist eine enorme moralische Verpflichtung
verbunden. Eine enorme Verantwortung, die über die Jahre zu
langen Überlegungen geführt hat, wie die Zusammenhänge
sind und wie sie miteinander verknüpft sind. Diese
Verantwortung gibt mir vor, die Dinge nicht schlimmer zu
machen, als sie waren, um so die negativen Aspekte der
Geschichte nicht in ihrer Kraft zu steigern.
Ich bin von einem als geisteskrank geltenden Opfer des
Gesundheitswesens zu einem Mitwisser geworden, vielleicht
einer der wenigen, die überhaupt noch den Überblick über die
letzten Jahre der Deutschen Zeitgeschichte haben. Wenn alle
die Geschichte vergessen haben, so hat sie sich durch mein
schweres persönliches Schicksal, was mit dem Widerstand
gegen eine maschinelle Entwicklung zusammenhängt, tief in
meinem Schädel eingebrannt.
Damit meine ich bei weitem nicht die Zeitgeschichte wie sie
bisher und bis hier existiert, eine Aufreihung von politischen
Ereignissen auf einer Zeitleiste mit jährlichen Rückblicken auf
die allgemeinen Ereignisse wie Innenpolitik und Außenpolitik,
G8 Treffen, Flutkatastrophen und Landtagswahlen.
Ich denke an die bisher ungeschriebene Geschichte, die aus
Gründen der Glaubhaftigkeit, aus Gründen der Logik viel
wahrscheinlicher ist, als die bestehende Geschichte der
vergangenen Jahre. Ein Prozess des Nachdenkens ist von Nöten.
Diese ungeschriebene Geschichte , ich nenne Sie in diesem
Buch die Nichtgeschichte, ist der Hauptkern dieses Buches.
Nichtgeschichte bedeutet in diesem Zusammenhang eine
verneinte Geschichte , eine verleugnete Geschichte, die
aus Gründen, die ich Ihnen später anführen werde, verneint
wurde.
Ich habe längst versucht Gesprächspartner in hohen politischen
Positionen zu überzeugen, jedoch sind die Zusammenhänge
sehr komplex, so komplex, dass sie nur schriftlich verständlich
werden und die mit Ruhe bedacht werden sollten und
nicht in dem allgemeinen Wahlkampfgetöse oder in der
Tagespolitik Geltung erlangen sollten. Gerade die jetzige Zeit
der großen Koalition verhindert aufgrund des dominierenden
herrschenden politischen Monopols eine Auseinandersetzung.
Umfangreiche wirkliche Reformen, eine Reduktion der
Staatsquote und eine Veränderung im Denken der Menschen,
weg vom „Uns geht es so schlecht“ Gejammere sind vonnöten.
Die Probleme sind gravierend und es sind in erster Linie
Probleme, die der Staat selbst produziert und nicht der einfache
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