Das ZeitGeschichtsParadox - Staatliche Hochschule für Gestaltung ...
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vorzeitigen Austritt aus diesem Krieg. Hitler sah den Untergang<br />
schon früh, der sich nach Stalingrad abzuzeichnen begann.<br />
Propaganda als Religion und „Opium <strong>für</strong>s Volk“, erst der<br />
„Untergang“ nicht die „Erlösung“ oder Befreiung ließ eine<br />
Änderung der Realitäten zu.<br />
2.tes Kapitel<br />
die Megamaschine nach Mumford:<br />
Die Megamaschine aus „the myth of the machine“, 1966 Lewis Mumford<br />
Um den nationalsozialistischen Staat besser verstehen zu<br />
können müssen wir uns genauer mit der Megamaschine<br />
auseinandersetzen, die durch Lewis Mumford in seinem Buch<br />
„the myth of the machine“ geprägt wurde.<br />
Lewis Mumford hat bereits alle wichtigen Faktoren der<br />
Megamaschine aufgezählt. Ich fasse Sie Ihnen gerne nochmals<br />
zusammen. Mumford schreibt in seinem Buch die<br />
Menschheitsgeschichte nieder und gibt Auskunft über die<br />
Umwelt des Menschen, seine Erfindungen als Werkzeuge, die<br />
ihm dienen und Untertan sind und die kulturelle Entwicklung<br />
des Menschen über Jahrhunderte und Jahrtausende. Ich kann<br />
Ihnen dieses Buch nur empfehlen, auch wenn es mit seinen über<br />
850 Seiten eine anstrengende Literatur ist.<br />
Mumford unterscheidet dabei zwischen der demokratischen<br />
Polytechnik unter direkter Kontrolle aller Beteiligten, bei der<br />
Mensch und Produkt in gewohnter Umgebung und in Einklang<br />
miteinender stehen und autoritärer Technik, die mit großen<br />
Menschenmassen operiert, ausbeutende oder erobernde Ziele<br />
verfolgt und Ressourcen ohne Skrupel ausbeutet.<br />
Jedoch sind die durch den Menschen erschaffene Werkzeuge<br />
nicht nur dem Menschen Untertan, sondern die Maschinen<br />
entwickelten sich in den Jahrhunderten und gerade im 20ten<br />
Jahrhundert zum primären Faktor und der Mensch wurde<br />
hierbei nur noch zum begleitenden Objekt, zum Maschinisten<br />
neben der Maschine selbst.<br />
Die Megamaschine arbeitet, oder besser der gefangene Mensch<br />
in der sehr stark technisch vernetzten Megamaschine arbeitet in<br />
einem kleinen spezialisierten Bereich, er ist von Maschinen<br />
umgeben, die ihn entmenschlichen. Er ist vom organischen<br />
Lebensraum abgekoppelt.<br />
Anstatt als autonome Persönlichkeit zu handeln, wird der<br />
Mensch ein passives zielloses von Maschinen umgebenes Tier,<br />
dessen eigentliche Funktion nach Ansicht der modernen<br />
Techniker der Maschine übertragen oder zum Nutzen<br />
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