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Definierbarkeit und Definition des Ausdrucks „Gott“ - Christoph Zimmer

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Des näheren handelt es sich um eine dreistellige Relation zwischen dem Vokabular,<br />

bezüglich <strong>des</strong>sen die <strong>Definition</strong> aufgestellt wird, der <strong>Definition</strong> selbst <strong>und</strong> dem definierten<br />

Ausdruck, dem Definiendum.<br />

Es sei M ein Vokabular (eine Klasse von Ausdrücken), S n ein n-stelliges Prädikat,<br />

das Definiendum, <strong>und</strong> A eine <strong>Definition</strong>, die S n enthält.<br />

Dann definiert A den Ausdruck S n in M genau dann, wenn A logisch äquivalent ist<br />

mit der folgenden universellen Äquivalenz:<br />

Λx 1 ,..., Λx n [ ε S n ↔ D],<br />

wobei das Definiens D ein Ausdruck sein muß, der S n nicht enthalten darf, damit Zirkularität<br />

der <strong>Definition</strong> ausgeschlossen wird, <strong>und</strong> in dem nur Ausdrücke aus M vorkommen<br />

dürfen, abgesehen von Variablen, logischen Konstanten <strong>und</strong> Hilfszeichen<br />

(Klammern). Die Individuenvariablen x 1 ,..., x n müssen paarweise verschieden sein,<br />

<strong>und</strong> diese müssen im Definiens frei vorkommen, d.h. nicht durch Quantoren geb<strong>und</strong>en.<br />

54<br />

Eine mit A äquivalente <strong>Definition</strong> für einstellige Prädikate hat dann die Form:<br />

Λx (Ax ↔ Bx),<br />

wofür abgekürzt auch manchmal<br />

Ax = Df Bx<br />

geschrieben wird (siehe 1.1.5. <strong>und</strong> 2.2.1.).<br />

4.2. Es kann nun gezeigt werden, wie sich Bedeutungspostulate (siehe 2.1.1.2.)<br />

als <strong>Definition</strong>en einrichten lassen.<br />

Für ein <strong>Definition</strong>spostulat der Form<br />

Λx (Ax → Bx)<br />

ist es gemäß der semantischen Relationalität der Bedeutung (siehe 1.1.4. <strong>und</strong> 2.1.2.)<br />

intuitiv naheliegend, zusätzlich zu Ax → Bx auch Bx → Ax zu verlangen, so daß<br />

Λx [(Ax → Bx) ∧ (Bx → Ax)]<br />

ein semantisch erweitertes Bedeutungspostulat darstellen würde.<br />

Da jedoch die Konjunktion der beiden Konditionale junktorenlogisch äquivalent ist<br />

mit Ax ↔ Bx, so ergibt sich<br />

25<br />

54 Vgl. Essler, aaO, 87.

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