Definierbarkeit und Definition des Ausdrucks „Gott“ - Christoph Zimmer

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48 So konnte das Definierbarkeitsproblem schon in bezug auf Thomas mißverstanden werden, als ob die Angelegenheit mit seinen Darlegungen bereits erledigt sei, wie die apodiktischen Repristinationsbehauptungen suggerieren, nach welchen die sogenannte „Frage nach der Definibilität Gottes“ unter Berufung auf Thomas verneint wird, ohne eine logische Untersuchung überhaupt erst in Betracht zu ziehen. Diese Berufung auf Thomas ist deshalb wenig sachgemäß. Aus Thomas lassen sich dagegen mehrere wichtige Aspekte gewinnen, die ungeachtet seiner Antwort für die Definition des Ausdrucks „Gott“ eine wesentliche Rolle spielen, darunter der, daß „Gott“ als Prädikat zu verstehen ist, und der der klar durchgeführten prima-causa-Definition. Doch auch hinsichtlich dieser beiden Punkte ging die Entwicklung nicht vorwärts, sondern rückwärts, was bezüglich des ersten der Polytheismusvorwurf gegen die Prädikatdeutung und bezüglich des zweiten die Ersetzung der causa prima durch die widersprüchliche causa sui erweist, wodurch die Theologie nicht nur zu einem Rückschritt veranlaßt, sondern ihr auch Absurdes zugemutet wird. 11.3. Die Definierbarkeit des einstelligen Prädikats „Gott“ ist daran erkennbar, daß prinzipiell jeder Ausdruck definierbar ist, und daß es ca. 20 verschiedene, korrekte Definitionen des Ausdrucks „Gott“ gibt. Die Definition von „Gott“ ist aber nicht nur möglich, sondern vor allem theorienrelevant zu entscheiden, weil die Theologie sonst nicht in der Lage ist, klar zu sagen, wovon sie handelt. Da der Ausdruck „Gott“ unzweifelhaft zum Gegenstandsbereich der Theologie gehört, besteht unmittelbar die Aufgabe, über ihn definitorische Klarheit zu schaffen. Somit stellt die Definition des Ausdrucks „Gott“ ein kommunikatives Erfordernis dar für den innertheologischen wie auch für den interreligiösen Dialog und den Dialog mit Atheisten. Und Dialog, der auf Verständigung abzielt, ist auf Definitionen angewiesen. Abstract: Although theology is prevailingly used to denying the definibility of the term „God“, logical and linguistic penetrations do not enable this opinion to be maintained. In rendering some of the most important issues of modern definition theory and related semiotic connections applicable to the predicate „God“, traditional arguments for its undefinability have been scanned with special respect to Thomas Aquinas. Hence it follows that the assertion of undefinability turns out atheistic, for it makes the extension of the predicate „God“ confirming with the empty class, so that the term does not apply to anything. Furthermore, undefinability means „God“ to fall out of the conceptual system of theology. These grave disadvantages also corresponding to semantic indeterminacy and intensional vagueness devaluate the term „God“ as a meaningless expression. Therefore the re-enactment of the communicative advantages of definition as well as of its theoretic and practical necessity had to be taken place. In order to correct the inadequate deus definiri nequit-assumption „God´s“ definibility has been demonstrated by pointing out definitions especially presented by W. K. Essler. Since definitions are fundamental prerequisites to clear and distinct speaking.
49 Index Abelson 27 Aristoteles 1 28 33 41 Bochenski 21 36f Boethius 1 33 Borkowski 22 Brody 41 Carnap 11 26 29 41 Dalferth 34 40 Dimitriu 28 Dölling 18 Dubislav 26 28f Ebeling 5 8 30 32 42 Eco 3 13f 24 Essler 1 11 19 21-27 42f 46 49 Gabriel 29 Güttgemanns 3 33 Härle 4 11 15 29f Hartshorne 46 Hauffe 21 Heidolph 31 Hempel 21 Henry 10 46 Hobbes 29 Hubbeling 46 Hughes 24 38 Joest 41 Jüngel 30 42 Kalish 11 Kamlah 41 Kleinknecht 1 20 22ff 26f Köstlin 20 Kondakow 27 von Kutschera 1 26 28 34 Lanczkowski 16 Lejewski 18 Leśniewski 27 Link 30 Liske 34 Lorenzen 41 Luthardt 30 Marciszewski 22 27 Marek 22 Mildenberger 41 Nieznanski 46 Oppenheim 21 Padoa 22 Pannenberg 9 Pascal 27 van Peursen 41 Porphyrius 36 Priscian 42 Pupier 28 Quine 3 35 38 41 Rahner 1 Ratschow 30 Risse 27 Ritschl 17 Robinson 1 27 Russell 9 18 Salamucha 46 Sauter 17 21 41 von Savigny 14 Scholz 21 46 Seebohm 34 Sinowjew 18 Sparn 30 Stegmüller 1 11 21 26 34 41 Stock 41 Stoll 35 Thomas von Aquin 1f 6 11 32-37 41ff 46ff Wessel 18 41 Whitehead 18 Wittgenstein 6 24 Zahrnt 4 www.zmm.cc Dr. Christoph Zimmer 920@who.net Copyright © 1989, 2006 Dr. Christoph Zimmer. All rights reserved.
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