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Definierbarkeit und Definition des Ausdrucks „Gott“ - Christoph Zimmer

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Erörterungen gegenüber, wo man sich die logische Orientierung <strong>des</strong> Thomas zu eigen<br />

macht, auch dann, wenn einigen unhaltbaren Annahmen nicht gefolgt werden<br />

kann.<br />

37<br />

8. Atheistische Konsequenzen der Nichtdefinierbarkeitsbehauptung<br />

8.1. Nachdem sich die als Begründung gedachte Annahme, es gäbe für <strong>„Gott“</strong><br />

keine Gattung, als unrichtig erwiesen hat, verschärft sich die Lage jetzt noch erheblich<br />

dadurch, daß die Nichtdefinierbarkeitsbehauptung eine atheistische Konsequenz<br />

zu ziehen zwingt. Das wird wie folgt bewiesen:<br />

Die Extensionsklasse für das Prädikat <strong>„Gott“</strong> ist, wie bereits in Kapitel 7.2. gesagt<br />

γ = {x | Gx}.<br />

Als nächstes sind drei Fälle interessant, welche die Anzahl der Elemente betreffen,<br />

die γ nach der polytheistischen, monotheistischen oder atheistischen Option enthalten<br />

könnte:<br />

n ≻ 1,<br />

n = 1,<br />

n = 0,<br />

d.h. nach den Polytheisten trifft G auf mehr als ein Objekt zu, nach den Monotheisten<br />

auf genau eins, <strong>und</strong> nach den Atheisten trifft es auf kein Objekt zu. Somit sind<br />

nach der Anzahl der Elemente, die angenommen werden, drei mögliche Extensionen<br />

oder extensionale Varianten zu unterscheiden, die G zugeordnet erhält:<br />

γ 1 = {x | x ≠ y},<br />

γ 2 = {x | x = y},<br />

γ 3 = {x | x ≠ x}.<br />

„Deus non habet genus“ heißt jetzt in einem präzisen Sinn, daß G keine Extension<br />

hat. Da aber γ 3 äquivalent ist mit<br />

¬ Ⅴx (x ε γ),<br />

d.h. es gibt kein Objekt x, das Element von γ wäre, bedeutet G keine Extension zuordnen<br />

nichts anderes als G die Nullextension zuordnen.<br />

Eine Nicht-Klasse, die sich selbst als Element enthält, 97 enthält dieselben Elemente<br />

wie die Nullklasse, was genau dem mengentheoretischen Gr<strong>und</strong>satz entspricht:<br />

97 Quine, Methods of Logic, 254.

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