Hegel - gesamtausgabe
Hegel - gesamtausgabe
Hegel - gesamtausgabe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
126<br />
"Einleit.ultg"zur,Plujnomenolctgit'de.sGeisteso<br />
IV. Das l4i:sen der lirJahrung des Reu,ufitseins 127<br />
der Unterschied zwischen denr, was >ltir uns< und was rliir cs..<br />
tl. h. fiir das Bewulltsein ist.<br />
Diese Unterscheidurrg des >liir uns< und ofiir eso kehrt stiindig<br />
auf dem (iarrg des ganzen Werkes r,vieder. IJas >liir uns."<br />
clas isL derr Gegenstand fiir die transzendental-systematisch Erfahrenden,<br />
die auf die Gegenstiindlichkcit des Gegerrstandes,<br />
d. h. die Enhtrindnis seirres Entstehens hirraussehcn. >Fiir uns<<br />
meint rzlchl >unsFiir es,. aber rneint das<br />
BewuBtsein, das als SelbstbewuBtsein geschichtlich seine Gestalten<br />
frei entfaltet und im Gediichtnis der Historie au{bewahrt.<br />
und so sich in der F'iille seines lnhalts weiB. Sowohl das. r,r,'as<br />
rrfiir es,,, das Bewul3tsein, ist, als auch das, was >fiir uns< ist.<br />
deckt sich nicht mit dem gewiilmlich von uns gemeinten Bezirk<br />
der Gegenstdnde. Vielmehr betrifft diese Urrterscheidung jedesmal<br />
den absolulen Geisl, und zwar im >frir es< den absolulen<br />
Geist in seiner Geschichte, irn >fiir uns., den absoluten Geist in<br />
der Geschichtlichkeit der Geschichte seines Erscheinens. lJic<br />
Geschichtlichkeir ist die entfaltete Sysrematik, d. h. die Organisation<br />
der Arbeit des Begriffs. (Vgl. den Schlul3satz des ganzerr<br />
Werkes.)<br />
I)as aber, was in der Erlahrung des BewuBtseirrs ,fiir unsn<br />
ist, die Wesenswahrheit seiner Gegenstdndlichkeit, zeigt sich<br />
nur zufolge der Umkehrung. ln dieser nehmen wir den Gegenstand<br />
nicht nach dem, was inhaitlich an ihm uns anzieht. so dal3<br />
wir, so auf ihn zugehend, ihn von vorne nehmen. ln der tJmkehrung<br />
des BewulStseins, d. h. im l-{insehen auf die Gegenstiindlichkeit<br />
des Gegenstandes, gehen nir nicht auf diesen zu.<br />
sondern um ihn herum und nehmerr ihn eleichsam von hinterr.<br />
I)ie Gegenstdndlichkeit, arrf die es die umkehrende Erfahrung<br />
absieht, ist aber das BewulStsein selbst. Daher sagt <strong>Hegel</strong> von<br />
der Entstehung des neuen (iegenstandes, da[3 sie >gleichsam<br />
hinter seinem fnrimlich des Bervu{Stseins] Riicken vorgeht,,.<br />
(ibid.) Fiir das Bewu8tsein, d. h. >fr,ir esF-iir uns< ist der entstandene<br />
Gcgenstarrd ais der >neue rvahre Oegenstand,,. d. h. in seinem<br />
Entstehen, d.h. der Gcgenstarrd >zugleich als Bewegung<br />
Lrrrd WerdenNur diese Notwenrligkeit selbst, oder die ErLtstehurE de:s<br />
neucn Gegenstandes, der dem BewuBtsein. ohne zu wissen, wie<br />
ihm gesr:hieht, sich darbietet, ist es, was fiir uns gleichsam hirrter<br />
seinem Riicken vorgeht. Es kommt dadurch in seine Berwe-<br />
6;ung eirr Moment des Ansich- oder l"iintns.seirz.s, welches nicht<br />
fiir das Bewu{3tsein, das in der Erfa}rrung selbst begril{'en ist,<br />
sich darsrellt; der Inhalt aber dessen, was uns entsteht, ist firr e.s,<br />
urrd wir begrei{en nur das F-orrnt--lle clesselben oder sein reinr:s<br />
Entstelren; ftir es ist dies Entstandene nur als (iegenstand, .filr<br />
uns zugleich als Ber,vegung und Werden." (ibid.)<br />
Hieraus erhellt, da13 die Lranszendentale svstematische Darstellung<br />
nicht als Zugabe der Erf'ahrung des Bewul3tseins an€!etragen<br />
wird, sondcrn dal3 die Erfahrung selbst als das fintspringenlassen<br />
des ,rneuen wahren Gegerrstandes< ein Auf-zeigen<br />
und somit eine Dar-stellung ist. Dieses Darstcllen p;eht der<br />
Riickkehr der Bedirrgungen in die Bedingnis cles LJnbedingten<br />
nach und ist dadurch ein Gang, der seine Notwendigkeit aus<br />
dem Wesen der Gegenstiindlichkeit des neuen Gegenstandes<br />
t,-mpfdngt. So ergibt sich liir llegel der Satz, in dem er die bisherige<br />
Ercirterung der >Einleitung