Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
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Sorte Feld Fläche m²<br />
direkt gedroschen<br />
Ernte (kg)<br />
Stroh<br />
Summe<br />
Ertrag<br />
dt/ha<br />
6 Sorten<br />
Rocca Doria<br />
Kreuzungen<br />
Aspen, Rimpertsweiler<br />
Kleinhölzle,<br />
Lichthof<br />
Häusleösch,<br />
Lichthof<br />
360 7,72 7,62 15,34 4,3<br />
650 16,10 4,10 * 20,20 3,1<br />
370 8,53 4,22 12,75 3,4<br />
Tab.1: Erntemengen auf den Vermehrungsflächen in Rimpertsweiler und am Lichthof. Angegeben sind die Gewichte des<br />
entspelzten und gereinigten Korns (* Verluste durch einsetzenden Regen).<br />
direkt gedroschen: erste Ernte mit dem Parzellendrescher<br />
Stroh: zweiter Drusch des auf Planen nachgereiften Strohs<br />
so zäh, dass die Körner mechanisch nur schwer<br />
herausgedrückt werden können. (Wenn man<br />
die Ährchen mit den Fingern geschickt auseinan<strong>der</strong>zieht,<br />
fallen die Körner relativ leicht heraus.)<br />
Verschiedene Maschinen <strong>zur</strong> Entspelzung<br />
wurden ausprobiert. Das Ergebnis war immer<br />
wie<strong>der</strong> unbefriedigend, denn <strong>der</strong> Keimling sitzt<br />
an <strong>der</strong> Spitze des Korns und bricht leicht heraus.<br />
Inzwischen ist es aber gelungen, mit einer<br />
kleinen Dreschmaschine und dem richtigen<br />
Dreschkorb (bei einer Ausbeute von ca. 50%<br />
je Arbeitsgang) doch Körner mit 70 bis 80%<br />
Keimfähigkeit zu gewinnen – lei<strong>der</strong> ein doch<br />
sehr zeitaufwendiger Prozess, <strong>der</strong> für die Saatgutgewinnung<br />
aber notwendig ist. Selbstverständlich<br />
können kleine Flächen mit <strong>der</strong> Hand<br />
direkt im Spelz gesät werden. Maschinensaat<br />
ist aber im Spelz wegen <strong>der</strong> langen, sehr stabilen<br />
Grannen nicht möglich.<br />
Die obenstehende Tabelle gibt eine Übersicht<br />
über die Ernte <strong>der</strong> Vermehrungsflächen des<br />
letzten Jahres. Der erzielte Ertrag ist also noch<br />
sehr gering, nur 3 - 4 dt/ha im Vergleich zu<br />
einem Hektarertrag von ca. 40 dt/ha beim<br />
Weizen auf den biologisch-dynamischen Fel<strong>der</strong>n<br />
hier am Bodensee. Von handgeernteten<br />
Parzellen mit einem sehr schönen dichten<br />
Bestand im Sommer 2006 erreichten wir 6 -7<br />
dt/ha.<br />
Beim Vergleich mit Weizen muss bedacht werden,<br />
dass pro Ährchen nur 2 statt 3 bis 4 Körner<br />
vorhanden sind, und dass das Tausendkorngewicht<br />
mit TKG=11,5 g (Krim) bis 14 g<br />
(sardische Varianten) wesentlich niedriger ist<br />
als beim Weizen (TKG ca. 45 g). Entsprechend<br />
kann nur etwa 1/5 <strong>der</strong> Weizenernte erwartet<br />
werden, also ca. 8 dt/ha. Davon müssen bei<br />
relativ frühem Erntetermin noch unreifes Korn<br />
an <strong>der</strong> Ährenbasis o<strong>der</strong> bei späterem Erntetermin<br />
die schon ausgestreuten Ährchen abgezogen<br />
werden. Eine Ernte von 6 bis 7 dt/ha darf<br />
also als gutes Ergebnis gewertet werden.<br />
saatgut<br />
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