Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ein verständlich werden, mit welcher Berechtigung<br />
die vorausgegangenen Schil<strong>der</strong>ungen<br />
gemacht worden sind und welche Bedeutung<br />
dabei den Zitaten aus Rudolf Steiners Werk<br />
zukommt.<br />
Umwandlung des Innern <strong>der</strong> Natur<br />
Wenden wir uns noch einmal <strong>der</strong> Frage zu, was<br />
die Umwandlung des Innern <strong>der</strong> Natur, von<br />
<strong>der</strong> Rudolf Steiner im Zusammenhang mit dem<br />
Ende des Kali Yuga spricht, bedeuten kann.<br />
„Dieses Min<strong>der</strong>wertigwerden hängt nämlich –<br />
nehmen Sie mir meinetwegen die Bemerkung<br />
übel o<strong>der</strong> nicht – ebenso wie die Umwandlung<br />
<strong>der</strong> menschlichen Seelenbildung mit dem Ablauf<br />
des Kali Yuga im Weltenall zusammen in den<br />
letzten Jahrzehnten und in den Jahrzehnten, die<br />
kommen werden. Wir stehen vor einer großen<br />
Umwandlung des Innern <strong>der</strong> Natur. 44<br />
Im ersten Teil wurde versucht, einige Gesichtspunkte<br />
zu schil<strong>der</strong>n dazu, welche Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Ablauf des Kali Yuga für den Menschen<br />
hat. Meines Wissens ist die zitierte Stelle die<br />
einzige im Werk Rudolf Steiners, wo er direkt<br />
über ‚eine große Umwandlung des Innern <strong>der</strong><br />
Natur’ spricht. Welche Hinweise gibt es, die<br />
uns diese Aussage beleuchten können, so dass<br />
wir sie verstehen und für unser Handeln in <strong>der</strong><br />
Natur fruchtbar machen können?<br />
Was ist mit dem Innern <strong>der</strong> Natur gemeint ist?<br />
Die Natur liegt vor uns ausgebreitet. In ihrer<br />
42 saatgut<br />
Größe und Weite erstreckt sie sich bis in den<br />
sichtbaren Kosmos. Sollen wir das Innere vielleicht<br />
im Zentrum <strong>der</strong> Erde suchen?<br />
Das Problem löst sich uns, wenn wir uns dem<br />
Äußeren <strong>der</strong> Natur zuwenden. Rudolf Steiner<br />
nennt die äußere Natur dasjenige, was <strong>der</strong><br />
Mensch mit seinen Sinnen wahrnimmt und mit<br />
seinem Verstand begreift. Sie wird als Sinneswelt,<br />
materielle Außenseite <strong>der</strong> Welt, physische<br />
Welt bezeichnet.<br />
„Wenn wir <strong>der</strong> Natur gegenübertreten, dann<br />
steht sie zunächst wie ein tiefes Mysterium vor<br />
uns, sie dehnt sich wie ein Rätsel vor unseren<br />
Sinnen aus. Ein stummes Wesen blickt uns entgegen.<br />
Es liegt etwas in <strong>der</strong> Natur, was uns tausend<br />
Tatsachen nicht verraten, wenn uns die Sehkraft<br />
des Geistes abgeht, es zu schauen, und was uns<br />
eine einzige offenbart, wenn wir dieses Vermögen<br />
besitzen. Ein jegliches Ding hat zwei Seiten.<br />
Die eine ist die Außenseite. Sie nehmen wir mit<br />
unseren Sinnen wahr. Dann gibt es noch eine<br />
Innenseite. Diese stellt sich dem Geiste dar,<br />
wenn er zu betrachten versteht.“ 45<br />
Im Gegensatz zu dieser physisch-sinnlichen<br />
Außenwelt steht das, was sich nicht den Sinnen<br />
erschließt, son<strong>der</strong>n dem durch eine okkulte<br />
Schulung erworbenen Wahrnehmungsvermögen.<br />
Dieses dringt ein in eine Sphäre, in <strong>der</strong><br />
nicht mehr Stoffliches in räumlicher Gestalt zu<br />
finden ist, son<strong>der</strong>n ein rhythmisches Kräftewirken,<br />
ein prozessuales Geschehen in <strong>der</strong> Zeit.<br />
44 GA 327, S.58<br />
45 GA 30, S.316