Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
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und zunehmend fragwürdige Methoden in <strong>der</strong><br />
Züchtung verwendet werden, wird deutlich,<br />
dass die Nahrungsqualität nicht nur von <strong>der</strong><br />
Anbaumethode abhängt. Manche Sorten aus<br />
<strong>der</strong> heutigen konventionellen Züchtung (Möhrensorten,<br />
Weizensorten, Apfelsorten usw.)<br />
sind als Nahrungsmittel – trotz biologisch-dynamischem<br />
Anbau – nicht mehr zu empfehlen,<br />
zumindest ist dies das Urteil aus <strong>der</strong> Bildekräfteforschung<br />
und aus Untersuchungen mit bildschaffenden<br />
Methoden. Aber auch wenn ich<br />
die Pflanzengestalt solcher Sorten mit dem an<br />
<strong>der</strong> goetheanistischen Botanik geschulten Blick<br />
anschaue, muss ich mich fragen, ob die Idee<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Pflanzenart (<strong>der</strong> Geistkeim o<strong>der</strong><br />
das Urbild entsprechend <strong>der</strong> Darstellung in <strong>der</strong><br />
„Theosophie“) 7 sich in solchen Pflanzengestalten<br />
noch verwirklichen kann.<br />
Nach <strong>der</strong> Darstellung E. Pfeiffers ist dieser<br />
Zusammenhang mit den „Ursprungskräften“<br />
(<strong>der</strong> eben bei den Kulturpflanzen jetzt nachlässt),<br />
ein Grund, auf Wildpflanzen in <strong>der</strong> Züchtung<br />
<strong>zur</strong>ückzugreifen (S.16). In diesem Sinne<br />
mag vielleicht auch die Bemerkung verstanden<br />
werden, die von Johanna von <strong>Keyserlingk</strong> überliefert<br />
ist (S.95):<br />
„Als es Erdbeeren zum Nachtisch gab, fragte<br />
ich, ob es gut sei, sie bis zu einer solchen Größe<br />
zu züchten, und bekam [von Rudolf Steiner] <strong>zur</strong><br />
Antwort, dass dadurch unter Umständen die<br />
Erdbeerpflanzen ganz verschwinden könnten,<br />
weil die Aura <strong>der</strong> Gruppenseele dabei zerstört<br />
würde.“<br />
56 saatgut<br />
Abschließend sei noch ein Tagebucheintrag<br />
von Johanna von <strong>Keyserlingk</strong> erwähnt. Es handelt<br />
sich um eine esoterische Stunde am Pfingstsonntag<br />
1923 während <strong>der</strong> Tagung in Koberwitz<br />
(Landwirtschaftlicher Kurs). Diese kurze<br />
Notiz (S.37) ist vielleicht mehr als alles an<strong>der</strong>e<br />
ein Hinweis dafür, dass Rudolf Steiner selber,<br />
als Antwort auf die fortschreitende Degeneration<br />
in <strong>der</strong> Neuzüchtung von Nahrungspflanzen<br />
eine wichtige Aufgabe gesehen hat, denn<br />
die Autorin war ja auf dem Gebiet <strong>der</strong> Züchtung<br />
selbst nicht tätig, also nicht unmittelbar<br />
betroffen.<br />
„Es gibt kaum jemanden, <strong>der</strong> sich noch daran<br />
erinnert. Rudolf Steiner sprach von Meditationen,<br />
die <strong>der</strong> Bauer für sich und seine Erde praktizieren<br />
soll, von Wesenheiten, die sich in die<br />
Menschengemeinschaft eines Hofes heruntersenken<br />
und auf die Erde, die Pflanzen und im<br />
Umkreis des Hofes wirken – und wie es Menschen<br />
dann möglich sein würde, über ihre moralischen<br />
Willenskräfte das Wetter zu beeinflussen.<br />
Eindringlich sprach er über die Degeneration<br />
<strong>der</strong> Nahrungsmittel und wie es nötig sei, neue<br />
Pflanzen zu züchten. Und es sei nötig, eine ganz<br />
neue Wissenschaft zu begründen, die nicht<br />
durch sich selbst, son<strong>der</strong>n durch esoterische<br />
Wahrheiten wirksam wird.“<br />
7 R. Steiner „Theosophie“ (GA 9), Kap. Die drei Welten, V. Die physische Welt und ihre<br />
Verbindung mit Seelen- und Geisterland