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zeigen, dass auch eine andere Sichtweise möglich
ist.
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Abschließend sei der Blick zumindest noch
kurz auf die Gegenwart gerichtet. Wenn wir
die Landschaft der biologisch-dynamischen
Züchtung anschauen, finden wir eine erfreuliche
Vielfalt methodischer Ansätze. Wo liegen
die Unterschiede? Entscheidend ist die Frage,
wie kann ich als Züchter eine neue Vielfalt
erzeugen, aus der die Auslese dann erst möglich
ist?
So wird oft gefragt, ist denn Kreuzungszüchtung
die einzige Möglichkeit, neue Formen
hervorzurufen? Und ist es nicht doch möglich,
durch Gestaltung der Umgebungsbedingungen
das Wachstum der Pflanzen bis in die Vererbung
zu beeinflussen?
Dieses Thema kann hier an dieser Stelle nicht
eröffnet werden. Blicken wir deshalb nur kurz
auf die eigene Arbeit: In der Weizenzüchtung
haben wir hauptsächlich mit Hofsorten gearbeitet.
Wir konnten zurückgreifen auf die Vielfalt,
die durch die langjährige Pflege dieser
Hofsorten schon entstanden war. Insofern war
die Auslesezüchtung ein gangbarer Weg. Wie
die Variationsbreite in den Hofsorten entstanden
ist, kann nur vermutet werden. In Frage
kommen Einmischungen, nachfolgende Kreuzungen
und auch späte Aufspaltungen der
ursprünglichen Sorte. Eine Forschung gibt es
auf diesem Gebiet aber nicht.
Beim Projekt Wildgetreide, das ja anschließt an
die Wildgrasveredlung der 20er Jahre, arbeiten
wir - anders als damals - mit dem großen Spektrum
der natürlichen Vielfalt, die sich bei der
Art Dasypyrum villosum finden lässt. Insofern
ist auch hier die einfache Auslesezüchtung das
Mittel der Wahl. Darüber hinaus haben wir
aber die Hoffnung, dass die neue klimatische
Umgebung und auch der Hoforganismus der
biologisch-dynamischen Landwirtschaft einen
positiven Einfluss auf die Entwicklung dieser
Pflanze haben.
Bertold Heyden
saatgut
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