Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
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Abb.2: Haarbüschel an den Spelzrän<strong>der</strong>n, ein<br />
typisches Merkmal für Dasypyrum villosum<br />
ropäischen und vor<strong>der</strong>asiatischen Län<strong>der</strong> überall<br />
vorhanden ist.<br />
Zu finden ist Dasypyrum überall dort, wo die<br />
Landschaft in die Steppe übergeht, und beson<strong>der</strong>s<br />
auch in <strong>der</strong> Kultursteppe, wo Fel<strong>der</strong> brach<br />
liegen, wo durch Bauarbeiten offene Flächen<br />
entstehen, o<strong>der</strong> an Weg- und Straßenrän<strong>der</strong>n.<br />
Bedingung ist die Sommertrockenheit von<br />
mehreren Monaten, dort wo mehrjährige Gräser<br />
keine dauerhafte Pflanzendecke bilden<br />
können.<br />
Einen eigenen deutschen Namen gibt es für<br />
Dasypyrum villosum noch nicht. Die Überset-<br />
zung des wissenschaftlichen Namens ist „Zottiger<br />
Haarweizen“. Im Italienischen findet man<br />
„grano villoso“ o<strong>der</strong> „grano falso“ und im Russischen<br />
„Hynaldia 5 mochnataja“ – man könnte<br />
das mit Moosweizen übersetzen. Dieses Haarige,<br />
Zottige, Moosige o<strong>der</strong> Flauschige findet<br />
man am Kiel <strong>der</strong> Hüllspelzen und den oberen<br />
Kanten <strong>der</strong> Deckspelzen. Einzigartig und von<br />
allen an<strong>der</strong>en Gräsern zu unterscheiden ist<br />
Dasypyrum villosum dadurch, dass diese feinen,<br />
silbrigen, einzelligen Haare büschelweise<br />
nebeneinan<strong>der</strong> stehen. Ein weiteres für diese<br />
Gattung typisches Merkmal ist die Form <strong>der</strong><br />
Hüllspelze: sie hat einen doppelten, stark herausragenden<br />
Kiel. Dadurch werden die beiden<br />
im Querschnitt schmal V-förmigen Spelzen,<br />
die auf je<strong>der</strong> Seite das Ährchen einhüllen,<br />
äußerlich fast rechteckig-kastenförmig. Auch<br />
die dann folgenden Deckspelzen haben hervortretende<br />
Rippen: den Kiel und zwei mehr<br />
am Rand stehende kräftigere Nerven. Diese<br />
an den Hüll- und Deckspelzen stark betonten<br />
Nerven gehen kontinuierlich in die Granne<br />
über - an<strong>der</strong>s als beim Weizen, wo die Grannen<br />
am oberen Spelzenrand wie aufgesetzt<br />
erscheinen.<br />
In jedem <strong>der</strong> flachen Ährchen sind meist nur<br />
die beiden unteren Blüten fruchtbar. Sie stehen<br />
einan<strong>der</strong> gegenüber und sind nach außen<br />
durch ihre Deckspelzen und die beiden Hüllspelzen<br />
geschützt. In <strong>der</strong> Mitte folgt, durch<br />
einen kleinen Stiel heraufgehoben, die dritte<br />
5 Hynaldia ist <strong>der</strong> ältere Name für Dasypyrum, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Literatur<br />
aber auch noch verwendet wird.<br />
saatgut<br />
5