Download - Keyserlingk-Institut / Verein zur Förderung der ...
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LIEBE LESER DER MITTEILUNGEN, LIEBE FREUNDE UND FÖRDERER<br />
DER ARBEIT DES KEYSERLINGK-INSTITUTES,<br />
das Mitteilungsheft 2008 ist ein Son<strong>der</strong>heft<br />
geworden. Wir wollen das Thema Wildgetreide<br />
Dasypyrum villosum diesmal etwas ausführlicher<br />
darstellen und begründen.<br />
Selbstverständlich geht auch die übrige Arbeit<br />
weiter. Die Weizen- und Roggenzüchtung wurde<br />
schon weitgehend in die Hände von unserem<br />
neuen Mitarbeiter Philipp Steffan übergeben. Im<br />
Regionalsortenprojekt wird dieses Jahr neben<br />
Ritter, Marius und Kobold hauptsächlich <strong>der</strong><br />
Grannenweizen Hermes angebaut. In <strong>der</strong> Vorvermehrung<br />
stehen weitere Regionalsorten <strong>zur</strong><br />
Verfügung, Karneol, <strong>der</strong> am Bodensee noch nicht<br />
im Feldanbau geprüft wurde, sowie die neueren<br />
Zuchtstämme KAM 007 und MAR 661. Ein kurzer<br />
Arbeitsbericht von allen unseren Projekten<br />
ging im Januar an alle Spen<strong>der</strong> und kann auf<br />
Wunsch gerne noch zugesandt werden.<br />
Aktuell können wir berichten von einem Projekt<br />
auf <strong>der</strong> Schwäbischen Alb, wo jetzt die ersten<br />
Brote von unseren Sorten Hermes und Karneol<br />
gebacken werden (Seite 62).<br />
Zurück zum Wildgetreide. Unser Bemühen, aus<br />
Gräsern neue Getreide zu entwickeln, ist vielleicht<br />
nicht für jeden nachzuvollziehen, denn um<br />
die Menschheit zu ernähren, ist es ja nicht das<br />
nächstliegende, wie vor 10.000 Jahren noch mal<br />
bei den Gräsern anzufangen. Wir hoffen aber,<br />
es ist nachzuvollziehen, dass ‚ernähren’ mehr<br />
bedeutet, als nur den Bauch zu füllen, und Nahrungsqualität<br />
auch mehr ist als das, was sich aus<br />
<strong>der</strong> chemischen Analyse ergibt. Der Impuls, neue<br />
Getreide aus Gräsern zu entwickeln, hängt mit<br />
<strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Nahrungsqualität zusammen. Er<br />
geht <strong>zur</strong>ück in die 20er Jahre des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />
als Landwirte aus Sorge um die weitere<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kulturpflanzen Rudolf Steiner um<br />
Rat fragten. In Koberwitz, beim Kurs für die Landwirte<br />
sprach Steiner von nachlassen<strong>der</strong> Nahrungsqualität<br />
und einer Degeneration <strong>der</strong> Kulturpflanzen,<br />
die mit Entwicklungen in <strong>der</strong> geistigen Welt<br />
zu tun haben (siehe den Beitrag von E. Beringer).<br />
Schon vorher in den Gesprächen mit den Landwirten<br />
wurde die Neuzüchtung von Getreide aus<br />
Wildpflanzen angeregt. Zu empfehlen ist das Buch<br />
von Uwe Mos „Die Wildgrasveredlung“, in dem<br />
die geschichtlichen Zeugnisse beson<strong>der</strong>s aus <strong>der</strong><br />
Anfangszeit <strong>der</strong> Gräserarbeit gesammelt sind.<br />
Unser eigener Impuls, am Wildgetreide Dasypyrum<br />
villosum zu arbeiten, knüpft ideell an den<br />
Fragestellungen <strong>der</strong> damaligen Zeit an, auch wenn<br />
wir jetzt versuchen, einen etwas an<strong>der</strong>en Weg<br />
einzuschlagen. Mit dem vorliegenden Heft hoffen<br />
wir, Sie etwas teilhaben zu lassen, sowohl an dem<br />
anthroposophischen Gedankengut als auch einigen<br />
naturwissenschaftlichen Überlegungen, die<br />
mit <strong>der</strong> Wildgetreide-Arbeit verbunden sind.<br />
Für den Sommer 2008 laden wir Sie wie<strong>der</strong> ein,<br />
am 6. Juli unsere Fel<strong>der</strong> zu begutachten. Wir hoffen,<br />
dass wir alles – Dasypyrum, Weizen und Roggen<br />
– in gutem Zustand präsentieren können.<br />
Wir wollen auch verraten, wo Sie unsere Versuchsfel<strong>der</strong><br />
in eigener Initiative finden: Die große Wei-<br />
saatgut<br />
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