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Die Geheimsymbole der Alchymie, Arzneikunde und Astrologie des ...

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038346<br />

19<br />

selbe gab an, die Tinktur von einem verstorbenen Fre<strong>und</strong>e La Busardiere,<br />

übernommen zu haben. Um die Wirkung <strong>der</strong> Tinktur zu<br />

erproben ließ Kaiser Ferdinand den Oberbergmeister Grafen<br />

Russ in seiner Gegenwart eine Probe vornehmen, bei welcher sich<br />

ergeben haben soll, daß mit dem einen Gran Tinktur aus 3 Pf<strong>und</strong><br />

erhitztem Quecksilber 2 Pf<strong>und</strong> <strong>und</strong> 11 Lot reines Gold tingiert<br />

wurden. Aus dem so erhaltenen Golde ließ Kaiser Ferdinand<br />

eine 300 Dukaten schwere Gedenkmünze prägen, welche gegenwärtig<br />

noch in <strong>der</strong> Schatzkammer zu Wien zu sehen ist.<br />

Richthausen erhielt hierfür vom Kaiser die Würde eines ungarischen<br />

Kammergrafen, wurde späterhin Direktor <strong>des</strong> Münzwesens für<br />

die österreichischen Erblande <strong>und</strong> vermachte, als er starb, sein sehr<br />

bedeuten<strong>des</strong> Vermögen für milde Stiftungen.<br />

Derselbe soll übrigens auch vor dem Kurfürsten von Mainz<br />

J ohann Philipp von Schönborn im Jahre 1658 eine Metallveredlung<br />

vorgenommen haben.<br />

Der Alchymist Mondschnei<strong>der</strong>, welcher unter dem Namen<br />

J ohann de Monte Sny<strong>der</strong>s bekannt geworden ist, tingierte im<br />

Jahre 1660 vor Kaiser Leopold I. ein Pf<strong>und</strong> Blei mit einem Gran<br />

Tinktur in Gold.<br />

Zwei weitere Tingierungen soll Monte Sny<strong>der</strong>s im Jahre 1655<br />

vor dem Münzmeister in Aachen Guillaurne, durchgeführt haben.<br />

Obzwar er sich als einen Adepten ausgab, kann man doch mit Recht<br />

in diese Behauptung Zweifel setzen, um so mehr, als Monte Sny<strong>der</strong>s,<br />

aller Mittel entblößt, sein Leben im Armenhause beschloß.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Persönlichkeit, <strong>der</strong>en bedeuten<strong>der</strong> wissenschaftlicher<br />

Ruf ihrem Zeugnisse zugunsten <strong>der</strong> Metallverwandlung doppeltes<br />

Gewicht verleiht, ist <strong>der</strong> berühmte Leibarzt <strong>des</strong> Prinzen von Oranien,<br />

Johann Friedrich Helvetius. Derselbe, ursprünglich ein eifriger<br />

Gegner <strong>der</strong> <strong>Alchymie</strong>, erhielt von einem unbekannten Manne, <strong>der</strong><br />

ihn besuchte, ein Stückchen Tinktur von <strong>der</strong> Größe eines halben<br />

Rübsamens, mit welchem er an<strong>der</strong>thalb Lot Blei in das feinste Gold<br />

verwandelte.<br />

Der Adept Baron Heinrich von Wagnereck reiste in <strong>der</strong><br />

Zeit von 1680 bis 1683 in Süddeutschland <strong>und</strong> machte zu dieser<br />

Zeit durch mehrere Transrnutationen, die er vorgenommen haben<br />

soll, viel von sich sprechen.<br />

Ein Adept, welcher wohl nicht geeignet ist, für die Berechtigung<br />

<strong>der</strong> <strong>Alchymie</strong> Zeugnis abzulegen, ist <strong>der</strong> Pater Wenzel Seyler,<br />

welcher einige 'l'ransmutationen vollführt haben will. Seine Veredlung<br />

einer großen kupfernen Medaille mit 41 Büsten <strong>der</strong> Habsburger<br />

erwies sich nicht als stichhaltig; denn sie besteht nicht aus<br />

Gold, son<strong>der</strong>n aus einem gelblichen Metalle, das vermutlich mit<br />

Kupferamalgam identisch ist.<br />

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