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Die Geheimsymbole der Alchymie, Arzneikunde und Astrologie des ...

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038346<br />

23<br />

als aber das letzte Stäubchen Tinktur verbraucht war <strong>und</strong> Böttiger<br />

daran ging, auf Gr<strong>und</strong> von seinem Gönner erhaltener vertraulicher<br />

Mitteilungen selbst die Tinktur zu verfertigen, zeigte es sich, daß<br />

diese doch nicht so leicht zu machen war.<br />

In seiner Verzweiflung schickte sich nun Böttiger an, von<br />

Dresden zu entfliehen; aber Au g u s ts <strong>des</strong> S t a r k e n Vorsicht, welche<br />

den angeblichen Adepten von vorneherein unter strenge geheime Bewachung<br />

gestellt hatte, machte diesen Plan zunichte. Böttiger<br />

wurde nun zufolge <strong>des</strong>sen unter offene Bewachung gestellt, <strong>und</strong> Lascaris,<br />

welcher Uber das Benehmen seines SchUtzlings empört war,<br />

suchte ihn aus <strong>der</strong> sächsischen Gefangenschaft zu befreien <strong>und</strong> zu<br />

sich zu ziehen. Zu diesem Zwecke trat er mit einem jungen Doktor<br />

namens Pasch in Berlin in Verbindung <strong>und</strong> versprach diesem eine<br />

reiche Belohnung, wenn er Böttiger frei mache. Lascaris ließ<br />

durch Pasch dem Kurfürsten August für die Freilassung<br />

Böttigers ein Lösegeld von 800000 Dukaten in fertigem Golde<br />

o<strong>der</strong> in Tinktur anbieten. <strong>Die</strong>s Angebot gelangte aber nicht zu dem<br />

Kurfürsten; denn Pas c h machte im Vereine mit dem Kommandanten<br />

von Dresden uud noch einer Persönlichkeit daselbst den Plan, diese<br />

Summe für sich zu gewinnen <strong>und</strong> Böttiger auf eigene Faust frei<br />

zu machen. Zu diesem Behufe mietete Pas eh ein Haus, welches an<br />

jenes, das Bötticher bewohnte, anstieß, <strong>und</strong> gelang es dem Kleeblatte<br />

auch bald, mit dem Gefangenen in geheime Fühlung zu treten.<br />

Der Plan, Böttig'er zu befreien, kam aber auf, <strong>und</strong> wurde dieser<br />

nach Sonnenstein eskortiert <strong>und</strong> dort festgesetzt, während man Pasch<br />

am Königstein einsperrte. In diese Zeit <strong>der</strong> Gefangenschaft Böttigers<br />

fällt es, wo er bei eifrigen Versuchen, dennoch den Stein <strong>der</strong><br />

'Weisen herzustellen, das sächsische Porzellan erfand, welches Sachsen<br />

dauernde Einkünfte sichern sollte. Böttiger selbst, welcher von da<br />

ab nur unter leichter Aufsicht gehalten, schließlich sogar in den Reichsfreiherrnstand<br />

erhoben wurde, starb 1719 an den Folgen seines leichtsinnigen<br />

Lebenswandels.<br />

Von Lascaris hat man späterhin in Europa nichts Bestimmtes<br />

mehr zu hören bekommen; es könnte denn eine Transmutation, welche<br />

ein unbekannter Adept vor dem bereits erwähnten Johann C. Dippel<br />

in Amsterdam im Jahre 1707 vornahm, auf ihn zurückzuführen sein.<br />

Dip pe I lernte nämlich in Amsterdam einen Fremden kennen,<br />

<strong>der</strong> vor ihm auf eine 8 Zoll im Durchmesser haltende Kohlenpfanne<br />

ein Kupferblech legte, dasselbe glühend werden ließ <strong>und</strong> dann in<br />

die Mitte <strong>des</strong> rotglUhenden Bleches ein Körnchen weiße Tinktur legte,<br />

wodurch das Blech im Umfange <strong>der</strong> unterstehenden Kohlenpfanne in<br />

Silber verwandelt wurde. <strong>Die</strong>s teilweise silberne Blech wurde nun<br />

auf ein Glühbecken von 4 Zoll Durchmesser gelegt, wie<strong>der</strong> in Glut<br />

versetzt, worauf <strong>der</strong> Unbekannte ein Körnchen rote Tinktur auf das

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