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um die Würde der Frauen zu heben..... - Verband Wiener Volksbildung

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Das Recht auf freie Berufswahl <strong>zu</strong> erhalten, war auf Grund ihrer unsicheren<br />

Einkommenssituation eine ihrer wichtigsten For<strong>der</strong>ungen. Daher schrieb sie: „Ich biete ein<br />

untrügliches Mittel an, <strong>die</strong> <strong>Würde</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>zu</strong> <strong>heben</strong>, nämlich, sie mit den Männern<br />

<strong>zu</strong>sammen an allen Erwerbszweigen teilhaben <strong>zu</strong> lassen“. 13<br />

1.3 Soziale Kontakte und Umfeld<br />

Olympe de Gouges war nach unseren heutigen Begriffen eine alleinerziehende Mutter, <strong>die</strong> es<br />

aus ihren Lebens<strong>um</strong>ständen für selbstverständlich erachtete ihr Geld selbst <strong>zu</strong> ver<strong>die</strong>nen, <strong>um</strong><br />

ihre Existenz und <strong>die</strong> ihres Sohnes <strong>zu</strong> sichern und <strong>um</strong> unabhängig ein eigenständiges Leben<br />

<strong>zu</strong> führen. Und sie war selbstbewusst genug, <strong>um</strong> ihren eigenen Weg <strong>zu</strong> gehen und ihre<br />

Interessen <strong>zu</strong> wahren. Somit stand für sie fest, dass sie mit ihrem vom Vater geerbten Talent<br />

ihren Lebensunterhalt als Schriftstellerin ver<strong>die</strong>nen wollte. Sie bewegte sich in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong><br />

Schauspieler, <strong>der</strong> Literaten und <strong>der</strong> Gebildeten, <strong>die</strong> sie in den Pariser Salons und Lesezirkeln<br />

traf und mit denen sie in Kontakt kam. Und trotz ihres Talents lebte sie vorerst in einer Welt,<br />

<strong>die</strong> für <strong>Frauen</strong> nicht vorsah, öffentlich <strong>zu</strong> wirken.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> musste als Tagelöhnerinnen wie z<strong>um</strong> Beispiel als Wäscherinnen<br />

o<strong>der</strong> Näherinnen arbeiten, <strong>um</strong> ihren Familien, ihren Kin<strong>der</strong>n, Brot kaufen <strong>zu</strong> können; doch<br />

von den wohlhabenden und gebildeten <strong>Frauen</strong> wurde erwartet und gefor<strong>der</strong>t und somit über<br />

sie bestimmt, dass sie ihre „weibliche Natur“ nach dem Ehemann und den Kin<strong>der</strong>n<br />

ausrichteten und über keine den Männern vorbehaltenen Tätigkeiten Ambitionen verfügten<br />

o<strong>der</strong> auch nur Gedanken einer solchen Ambition hegten.<br />

Zehn Jahre musste Olympe de Gouges als Femme Galante ihren Lebensunterhalt ihren<br />

Lebensunterhalt ver<strong>die</strong>nen. Auf Grund ihrer Schönheit und ihrer Beliebtheit bekam sie den<br />

Namen Babichon (Rehlein) verliehen mit dem sie in den Petit Almanach eingegangen ist.<br />

Die Salons <strong>der</strong> Femmes Galantes waren Salons des Vergnügens und <strong>der</strong> Zerstreuung als<br />

„höchstes Ziel und letzter Zweck <strong>die</strong>ser Gesellschaft, <strong>die</strong> dabei ist, sich <strong>zu</strong> Tode <strong>zu</strong><br />

amüsieren“ 14 . Sie selbst äußerte sich ka<strong>um</strong> <strong>zu</strong> ihren galanten Jahren. Dass <strong>die</strong>se nicht<br />

beson<strong>der</strong>s einfach für sie waren, kann aus einem Satz ihrer <strong>Frauen</strong>rechtserklärung geschlossen<br />

13 Olympe-Feministische Arbeitshefte <strong>zu</strong>r Politik, Heft 1 (Juni 1994), S. 19<br />

14 Frysak, Viktoria; Kersuc, Daniela Menschenrechte: <strong>Frauen</strong>rechte? Menschenrechte im<br />

Kulturvergleich, (2001), Univ. Wien, S. 8 (vgl. Noack, Paul, Olympe de Gouges 1748 – 1793<br />

Kurtisane und Kämpferin für <strong>die</strong> Rechte <strong>der</strong> Frau (1992) S. 35)<br />

14

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