22.11.2013 Aufrufe

um die Würde der Frauen zu heben..... - Verband Wiener Volksbildung

um die Würde der Frauen zu heben..... - Verband Wiener Volksbildung

um die Würde der Frauen zu heben..... - Verband Wiener Volksbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fö<strong>der</strong>ative Republik o<strong>der</strong> Monarchie – für eine bestimmte Regierungsform aufrief 35 , führten<br />

<strong>zu</strong> ihrer Verhaftung als Girondistin wegen Verrats.<br />

Wenige Monate vor ihrem Tod, den sie vorausgesehen hatte, veröffentlichte sie ein<br />

politisches Testament, in dem es heißt: „Bürger ihr könnt mir den Tod geben, meine<br />

Prophezeiungen indes und meinen Einsatz für das Gemeinwohl könnt ihr mir nicht<br />

ungeschehen machen.“ 36<br />

Das letzte Schriftstück von Olympe de Gouges ist ein trauriger Bestandteil Ihres Erbes an<br />

ihren Sohn, ein letzter Brief an ihren Sohn Pierre, den sie im Gefängnis verfasste. Sie teilte<br />

ihm darin mit, dass ihr kein Anwalt ihrer Wahl <strong>zu</strong> ihrer Verteidigung <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt<br />

werde. Und, dass <strong>die</strong> Antwort seitens des öffentlichen Anklägers des Revolutionstribunals<br />

Antaine-Quentin Fouquier-Tinville auf ihren Wunsch lautete: „Sie habe genug Hirn, <strong>um</strong> sich<br />

selbst <strong>zu</strong> verteidigen“. 37 Ihre Bitte wurde abgewiesen. Das Gerichtsurteil wurde am 3.<br />

November 1793 an Olympe de Gouges vollstreckt.<br />

In ihrem Vermächtnis ist unter an<strong>der</strong>em Folgendes <strong>zu</strong> lesen: „Mein Herz vermache ich dem<br />

Vaterland, meine Ehrbarkeit den Männern, meine Seele den <strong>Frauen</strong>.“ 38<br />

Olympe de Gouges nahm stets einen übergeordneten Standpunkt ein. Denn jede Form von<br />

Fanatismus und moralischer Abweichung führe <strong>zu</strong> “Menschen ohne Charakter“, also ohne<br />

moralisches Empfinden. 39<br />

2 Philosophischer und politischer Hintergrund<br />

2.1 <strong>Frauen</strong>bild <strong>der</strong> Epoche<br />

Der Gleichheitsgedanke <strong>der</strong> Revolution machte es möglich, dass sich einzelne <strong>Frauen</strong> nicht<br />

länger als unterdrückte Min<strong>der</strong>heit begreifen konnten. Wie Olympe de Gouges strebten<br />

<strong>Frauen</strong> nach Berufen, <strong>die</strong> ausschließlich von Männern ausgeübt wurden. Die gebildeten<br />

<strong>Frauen</strong> for<strong>der</strong>ten ihre Zulassung an den Universitäten und <strong>die</strong> politisch engagierten <strong>Frauen</strong><br />

wollten politische Ämter bekleiden. Unverständnis und Missachtung durch <strong>die</strong> Männer war<br />

35 Frysak, Viktoria; Kersuc, Daniela: Menschenrechte:<strong>Frauen</strong>rechte? Menschenrechte im<br />

Kulturvergleich, (2001), Univ. Wien, S. 10<br />

36 FGS V (2006-2007) Basismodul Geschichte des politischen Feminismus (Textsammlung I), S. 65<br />

37 Zitat aus dem Brief an Pierre (1793) In: Frysak, Viktoria; Kersuc, Daniela Menschenrechte:<br />

<strong>Frauen</strong>rechte? Menschenrechte im Kulturvergleich (2001), Univ. Wien, S.11 (aus De Gouges,<br />

Olympe: Mensch und Bürgerin „Die Rechte <strong>der</strong> Frau“ (1791); Schrö<strong>der</strong>, Hannelore (1995), S. 93)<br />

38 www.uni-ulm.de/frauen/biographien Zugriff am 26.4.2007<br />

39 FGS (2006-2007) Basismodul Geschichte des politischen Feminismus (Textsammlung I)S. 64<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!