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Vorbemerkungen zum Heft 9

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(S)elektiver<br />

Mutismus<br />

Schweigende Kinder in der Schule<br />

Erscheinung und Therapie<br />

In Anlehnung an Dr. Boris Hartmann (Hrsg.):<br />

Gesichter des Schweigens,<br />

Die Systemische Mutismus-Therapie/SYMUT, 2010<br />

Zusammengestellt von Maria Ohrner, BRin, Dipl.-Päd.<br />

1 Das System Mutismus<br />

Der Terminus „Mutismus“ (lat. mutus = stumm) bezeichnet das Schweigen nach<br />

abgeschlossener Sprachentwicklung und bei organischer Funktionsfähigkeit<br />

aller am Sprechvorgang beteiligten Hirnzentren, Nervenbahnen und<br />

Sprechwerkzeuge (Ausnahme: akinetischer Mutismus) und betrifft nicht nur den<br />

Schweigenden selbst, sondern bald das gesamte soziale System, mit dem der<br />

Betroffene verbunden ist; insbesondere die Kernfamilie, Verwandtschaft,<br />

institutionalisierte Personengruppen (Kindergarten und Schule), Personen des<br />

alltäglichen Lebens (Ärzte...).<br />

Es entwickelt sich eine spezifische Beeinflussungsstruktur - eine<br />

Wechselbeziehung der unbewussten Aufmerksamkeitsfixierung, Lenkung und<br />

Anpassung auf beiden Seiten.<br />

Auch innerhalb der betroffenen Person werden seelische Mechanismen in Gang<br />

gesetzt, die in Wechselwirkung zueinander stehen und aufrechterhalten.<br />

Die Inzidenzrate von ca. 0,2 % ist niedrig. Es wird jedoch von einer hohen<br />

Dunkelziffer ausgegangen.<br />

Die Identifikation ist auch für Ärzte und Psychologen teilweise schwierig, da erste<br />

Hinweise in eine Entwicklungsphase fallen, in denen Kinder häufig fremdeln. Zu<br />

den Definitionsmerkmalen gehört der totale Unterschied im kommunikativen und<br />

psychosozialen Verhalten - in der Familie der Redselige und außerhalb der<br />

Schweiger.<br />

Die Geschlechterverteilung beträgt 2 w : 1 m.<br />

Hallo!<br />

Guten Morgen!<br />

- - - !<br />

Schweigen geht nicht selten auch mit einer Tendenz zur körperlichen Erstarrung<br />

einher, was den kommunikativen Spielraum des Kindes zusätzlich einengt.<br />

Obwohl nonverbale Signale typische Ausdruckformen mutistischer Kinder sind<br />

(z.B. deutender Blick), können diese wichtigen Zuhörerreaktionen wie Kopfnicken<br />

ausbleiben und zur Verunsicherung des Gesprächspartners führen.<br />

FORUM TERMINE<br />

BÖRSE<br />

Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – <strong>Heft</strong> 9/Sept. 2011 2

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