Vorbemerkungen zum Heft 9
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Vorbemerkungen zum Heft 9
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Differenzialdiagnostische Abgrenzung gegenüber Autismus:<br />
a) Konstanz: Autisten verhalten sich gleich bleibend zurückgezogen,<br />
kontaktarm und abwehrend gegenüber Wahrnehmungsanreizen des<br />
Umfeldes und bevorzugen selbststimulierende visuelle und auditive<br />
Stereotypien, während Mutisten zwei völlig unterschiedliche „Gesichter“ zu<br />
haben scheinen<br />
b) Emotionalität: Autisten zeigen sich gefühlsmäßig meistens unterkühlt,<br />
können nur schwer einen emotionalen Kontakt selbst zu ihren Eltern und<br />
Geschwistern aufbauen, machen sich schon im Säuglingsalter beim<br />
Hochheben durch die Mutter steif. Mutisten können in bestimmten<br />
Situationen überaus emotional sein und suchen den äußeren Kontakt zu<br />
einem Elternteil<br />
c) Sprachentwicklung: Autisten entwickeln aufgrund neurolinguistischer und<br />
neuro-motorischer Störungen nur eine redundante und bei der pragmatischkommunikativen<br />
Kompetenz auffällig abweichende Sprache. Bei Mutisten ist<br />
der Spracherwerb altersgerecht. Insbesondere der schriftliche Ausdruck ist<br />
sogar oft überdurchschnittlich gut.<br />
Zu Stufe zwei: Neurologische Untersuchung<br />
Bei der Entstehung eines totalen Schweigens innerhalb weniger Monate kann das<br />
Landau-Kleffner-Syndrom vorliegen. Eine neurologische Erkrankung, die mit einem<br />
fortschreitenden Anfallsleiden und raschem sprachlichem Rückzug verbunden ist.<br />
<br />
siehe Kopiervorlage: Diagnostische Hilfen bei (s)elektivem Mutismus<br />
Zu Stufe vier: Familienanamnese umfasst drei Generationen<br />
• Geschwister der Schweiger<br />
• Mutter und Vater inklusive Geschwister sowie<br />
• Großeltern<br />
Sie gibt Auskunft über das Vorhandensein und die Entwicklung weiterer<br />
Familienmitglieder, die<br />
a) in der Kindheit oder im Jugendalter gehemmt, einsilbig und/oder sozial<br />
zurückgezogen waren oder es als Erwachsene noch sind<br />
b) zeitlich begrenzt oder in Phasen an Depressionen litten bzw. leiden<br />
c) zeitlich begrenzt oder in Phasen Angststörungen zeigen bzw. zeigten<br />
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BÖRSE<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – <strong>Heft</strong> 9/Sept. 2011 9