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Ralph Breiter - Hans Joss

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Spiele im engsten Sinn werden nach Berne gespielt, um die Bestätigung für eine skriptbedingte<br />

Überzeugung zu bekommen und ein damit in Verbindung stehendes Lieblingsgefühl zu<br />

rechtfertigen. 13<br />

Spiele im engeren und engsten Sinn werden klar als negativ ausgerichtet beschrieben, was nach<br />

der frühen Definition nicht zwangsläufig sein muss.<br />

Es werden dies auch immer die für eine Person typischen Spiele sein, entweder mit immer<br />

wieder anderen Leuten gespielt oder bevorzugt mit immer wieder derselben Person ...zwischen<br />

Schüler und Lehrer, zwischen Eltern und Kind, wobei anzunehmen ist, dass dabei<br />

komplementäre Spiele ablaufen. Mit Kindern besteht die Besonderheit darin, dass sie im<br />

Allgemeinen den Erwachsenen, mit dem sie es zu tun haben, sei es eine Elternperson oder ein<br />

Lehrer, nicht durch die Weigerung mitzuspielen brüskieren können. 14<br />

Bezogen auf den Arbeitskontext Schule halte ich diese Aussage für einen sehr wichtigen Aspekt,<br />

da hier sowohl die SchülerInnen als auch die LehrerInnen nicht in der Lage sind, sich einfach<br />

durch Beziehungsabbruch, also durch Beendigung der Zusammenarbeit dem Spiel zu entziehen.<br />

Berne hat den Spielverlauf durch folgende „Spielformel“ charakterisiert:<br />

Con + Gimmick = Response – Switch – Crossup – Payoff. 15<br />

Hier die Übersetzung von Leonhard Schlegel:<br />

Köder (ausgelegt vom Initianten) + Spielanfälligkeit (des Angesprochenen) = Reaktion (des<br />

Angesprochenen) – Katze aus dem Sack („Wendung“) – Moment der Verwirrung beim<br />

Mitspieler – „Gewinn“. 16<br />

Berne betont, dass es nicht nur auf den Gewinn ankommt, der ein Spiel kennzeichnet, sondern<br />

dass sich der Begriff des Spiels auf eine ganze Kette von gedeckten Transaktionen bezieht. Er<br />

weist auch auf die Bedeutung des Ich-Zustands- Wechsels eines der Spieler vor der das Spiel<br />

beendenden Transaktion hin (dies nicht in der frühen, sondern in einer späteren Definition).<br />

Im Unterschied zu Berne vertritt F. English die Auffassung, dass einige von Berne als Spiele<br />

bezeichnete Beispiele keine Spiele darstellen, sondern eher Ausbeutungstransaktionen. Der<br />

Zweck besteht darin, kontinuierliche Gewinne in Form von dauernden Streicheleinheiten für<br />

seine Ersatzgefühle zu bekommen. Die Ausbeutungstransaktion besteht aus einer Serie von<br />

kontinuierlichen , komplementären Transaktionen und dauert so lange, wie der Partner die<br />

gewünschten Streicheleinheiten gibt. 17 English sieht den Hauptnutzen nicht im Ende, sondern im<br />

13 (Spätere Definition nach Berne; Leonhard Schlegel, HWB der Transaktionsanalyse, S.340)<br />

14 (Leonhard Schlegel, Die Transaktionale Analyse, S.166)<br />

15 ( Stewart u. Joines, Die Transaktionsanalyse, S. 337)<br />

16 (Leonhard Schlegel, Die Transaktionale Analyse, S.165)<br />

17 (F. English; Transaktionsanalyse, S. 108)

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