Ralph Breiter - Hans Joss
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Antreiber und Einschärfungen<br />
werden im EL als übernommene elterliche Botschaften auf der Grundlage der Erfahrungen, die<br />
das K mit ihnen macht, gespeichert. Sie führen dann im Alltag zu entsprechenden halbbewussten<br />
oder unbewussten Reaktionen der Person.<br />
Sie können Grundlage dafür sein, wie ich mich selbst sehe, fühle und mich in bestimmten<br />
Situationen immer wieder ähnlich verhalte. Sie bilden die Grundlage für Skriptglaubenssätze<br />
und sind verantwortlich für Trübungen des ER. Um sie aufrecht zu erhalten brauchen sie<br />
Abwertungen und veränderte Wahrnehmungen. Sie sind Auslöser von Maschengefühlen.<br />
Um Störungen zu beschreiben, arbeite ich oft mit dem Konzept der Trübungen und<br />
Ausschlüsse von Ich- Zuständen.<br />
Trübungen:<br />
Im Schulalltag begegnen mir eine Menge von Trübungen, sowohl bei den<br />
Lehrkräften als auch bei den Schülern. Es wird unterschieden zwischen<br />
a. Trübungen des ER aus dem EL: Berne spricht<br />
hier von Vorurteilen.<br />
Ein Vorurteil wird in der Transaktionalen Analyse als Trübung<br />
bezeichnet (Berne 1961, pp.31-34). Eine Trübung besteht, wenn jemand glaubt,<br />
er nehme wahr, entscheide und urteile objektiv aus einer erwachsenen<br />
Haltung heraus, während er im Grunde genommen Vorurteile aus seiner “Elternperson“<br />
mitentscheiden lasse, die er dann aber gutgläubig wie nachgeprüfte, objektiv gegebene<br />
Tatsachen vertrete. Es gilt dies nach meinen Beobachtungen besonders bei der Diskussion<br />
„heißer“ Themen, vornehmlich solcher aus den Gebieten der Politik, der Erziehung, der<br />
Sexualmoral oder der Religion. In der Transaktinalen Analyse wird ein Vorurteil als Trübung<br />
der „Elternperson“ gedeutet. Man denke an den Ausdruck: „Sein Urteil ist getrübt!“. 30<br />
Bsp.: „Alle Schüler sind von Natur aus frech.“<br />
„Alle Lehrer bevorzugen Mädels.“<br />
„Lehrer sind viel besser als Lehrerinnen.“<br />
b. Trübungen des ER aus dem K:<br />
Das klare Denkvermögen des ER ist durch Dinge getrübt,<br />
die als Kind geglaubt wurden.<br />
30 (L. Schlegel, Die Transaktionale Analyse, S. 321)