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Ralph Breiter - Hans Joss

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44<br />

Erlangen von Bewusstheit. Daraufhin fällt es leicht, zu erkennen, welche<br />

Kommunikationsmodelle ihm gut tun. Somit hat er die Chance, sein Verhalten daraufhin zu<br />

überprüfen, ob er es ändern will. Dies ist auch ein guter Einstieg in den Umgang mit Spielen und<br />

Sonstigem.<br />

Weiter arbeite ich mit dem in 4.2.1 der Projektstudie dargestellten Dramadreieck.<br />

Neben seinem Einsatz im Rahmen der Schlichterausbildung setze ich das Dramadreieck ein, um<br />

mit LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen gemeinsam spielträchtige Situationen zu beleuchten.<br />

Stephen Karpman hat das Dramadreieck zur Analyse von Spielen entworfen. Er geht davon aus,<br />

dass immer dann, wenn Menschen Spiele spielen, jeder eine der drei skriptgebundenen Rollen<br />

Verfolger, Retter oder Opfer besetzt. 44<br />

Die drei Rollen:<br />

Verfolger (V) Ich bin besser als du, Du taugst gar nichts<br />

Retter (R) Ich weiß mehr als du, Du kannst es nicht allein (<br />

Opfer (O) Ich bin hilflos, Du weißt alles besser als ich 45<br />

Im Dramadreieck hat jeder Mensch seine Lieblingsrolle. Dies ist die Rolle, die er in der Regel zu<br />

Beginn eines Spiels einnimmt. Oft kommt es im Spielverlauf zu einem Rollenwechsel, das heißt,<br />

der Retter wird häufig selbst zum Opfer usw.. Eine Rolle im Dramadreieck ist immer verbunden<br />

mit Abwertung. So wertet sich das Opfer selbst ab, indem es eigene Fähigkeiten zur<br />

Problemlösung ausblendet und seinen Selbstwert reduziert. Der Verfolger wertet andere ab<br />

bezüglich ihres Wertes, ihrer Würde und ihrer Fähigkeiten. Der Retter wertet ab, indem er die<br />

Fähigkeit anderer, selbständig zu handeln, übergeht. Bei jeder Rollenbesetzung im Dramadreieck<br />

ist das ER nicht aktiviert. Die Spiele laufen ab, ohne dass sich die Spieler darüber bewusst sind.<br />

Den Spielteilnehmern ist meist gar nicht bewusst, welche Rolle(n) sie im Spielverlauf im<br />

Dramadreieck einnehmen. Durch die gemeinsame Analyse mit mir können sie dies häufig<br />

erkennen. Ebenfalls haben sie die Möglichkeit, zu erkennen, welche Gefühle bei ihnen ausgelöst<br />

wurden. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, zu entscheiden,<br />

ob sie in Zukunft in ähnlichen Situationen<br />

anders handeln wollen. Sehr oft erlebe ich LehrerInnen,<br />

die bei der Analyse erkennen, dass sie sich, „wenn sie<br />

es nur gut gemeint haben“, in der Retterrolle befunden<br />

haben. SchülerInnen erkennen oft, dass sie sich häufig<br />

in der Opfer- oder Verfolgerrolle befinden.<br />

44 (Stewart u. Joines, Die Transaktionsanalyse, S. 338)<br />

45 (Woolams u. Brown, Abriss der TA, S. 50)<br />

Dramadreieck mit darunterliegenden<br />

Ich- Zuständen

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